Stadtwerke Heidelberg
Partner Für Klimaschutz
Energien
bündeln
Auch 2021 hat eine zentrale Frage viele Menschen weltweit beschäftigt: Wie kommen wir bestmöglich beim Schutz des Klimas voran? In Heidelberg stand das Thema weiterhin ganz oben auf der Agenda: Der Gemeinderat Heidelberg hatte Ende 2019 den 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz verabschiedet. Die Maßnahmen daraus werden aktuell Punkt für Punkt umgesetzt. Jedes Jahr wird überprüft, wie weit sie fortgeschritten sind, und viele Interessierte begleiten diesen Prozess.
Einige der wichtigsten Ziele aus dem 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz liegen im Tätigkeitsfeld der Stadtwerke Heidelberg: Dazu zählen vor allem die weitestgehend klimaneutrale Gestaltung der Fernwärme sowie der Ausbau von Ökostrom. Beide Ziele sind maßgeblich, um Klimaneutralität in Heidelberg zu erreichen. So ist die Fernwärme ein wesentlicher Schlüssel für den Klimaschutz im Gebäudebereich. Denn die Dämmung im Gebäudebestand geht bundesweit nur langsam voran. Weite Teile unserer denkmalgeschützten Altstadt können zudem nicht durch Dämmung klimaneutral werden. Umso wichtiger ist es, dass die eingesetzte Energie immer grüner wird. Der zusätzliche Vorteil von Fernwärme: In dicht bebauten Gebieten ermöglicht sie eine zügige Wärmewende, da eine Umstellung auf noch mehr grüne Wärme mit einem Mal alle angeschlossenen Gebäude erreicht und Investitionen von Hauseigentümern in klimaschonende Heizungsanlagen überflüssig macht.
Der Stromverbrauch hat gegenüber der Wärme zwar nur einen Anteil von einem Fünftel an den Treibhausgasemissionen aus dem Gebäudebereich, doch basiert unser Alltag immer stärker auf Techniken und Dienstleistungen, für die wir Strom brauchen. Treiber sind unter anderem die Digitalisierung, der wachsende Bedarf an Kühlung sowie die Elektromobilität.
Und je mehr Strom wir brauchen, umso höher sind die Herausforderungen, diesen Bedarf klimaneutral zu decken. Doch wir kommen voran und haben in Heidelberg eine gute Voraussetzung: Im Wesentlichen besteht in unserer Stadt Konsens über den Weg, den wir gehen möchten. Das hilft sehr, denn so können wir unsere Energie auf den weiteren Umbau unserer Infrastruktur konzentrieren. Zusammen mit unseren Partnern.
Was unseren Weg kennzeichnet: Wir gehen ihn gemeinsam. Stadt, Stadtwerke Heidelberg und weitere Partner in der Region ziehen an einem Strang für den Klimaschutz: Mit ihrer gebündelten Energie sorgen sie dafür, in nächster Zeit weitestgehend grüne Wärme, erneuerbaren Strom und die Energiewende im Verkehr zu erreichen.
Grüne Wärme bis 2030
Im Klimaschutz-Aktionsplan der Stadt Heidelberg haben wir unsere Ziele für die Wärme formuliert: Die Fernwärme wird bis 2030 weitgehend CO2-neutral und damit wird auch keine Fernwärme aus Steinkohle bezogen. Auf dem Weg dorthin gibt es drei Zwischenziele:
- 50 Prozent CO2-freie Wärme für alle Kundinnen und Kunden bis 2020
- ein Drittel Eigenerzeugung bis 2025
- Potenzialerhebung, wie eine CO2-neutrale Wärmeversorgung in Heidelberg aus Kostensicht am effizientesten erreicht werden kann.

Im ENERGIEpark Pfaffengrund entsteht der Energie- und Zukunftsspeicher: Ein Baustein aus der Energiekonzeption 2030, mit dem unsere Versorgungsinfrastruktur flexibler wird und mehr erneuerbare Energien integrieren kann.


Im ENERGIEpark Pfaffengrund entsteht der Energie- und Zukunftsspeicher: Ein Baustein aus der Energiekonzeption 2030, mit dem unsere Versorgungsinfrastruktur flexibler wird und mehr erneuerbare Energien integrieren kann.
Im Sommer schon 100 Prozent CO2-freie Wärme sichergestellt
Das erste Ziel, 50 Prozent CO2-freie Wärme, haben wir schon im Februar 2020 erreicht. Basis dafür waren der Ausbau der Eigenerzeugung in Heidelberg sowie der höhere Anteil an grüner Wärme aus Mannheim. Im Sommer ist damit sogar schon die Versorgung mit 100 Prozent grüner Wärme sichergestellt.
Auch bei der Fernwärme-Eigenerzeugung sind wir schon weit gekommen: Bislang liegt der Anteil bei rund 25 Prozent. Zudem haben die Stadtwerke Heidelberg Umwelt im vierten Quartal 2021 mit dem Tiefbau für drei innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (iKWK-Anlagen) begonnen: Erdgas-Blockheizkraftwerke kombiniert mit großen Luft-Wasser-Wärmepumpen, unseren »Luftkraftwerken«, sowie mit einer Power-to-Heat-Anlage.
Durch den Bau der iKWK-Anlagen erhöht sich die Eigenerzeugung auf 32 Prozent und der Anteil erneuerbarer Energien an der Fernwärme steigt ebenfalls weiter. Die Inbetriebnahme erfolgt schrittweise ab Ende 2022.
Und es geht weiter: Parallel dazu wird die Fernwärme, die wir aus Mannheim beziehen, immer grüner. Denn auch der Mannheimer Energieversorger MVV hat einen Transformationspfad festgelegt: Das Mannheimer Modell soll dafür sorgen, dass die Fernwärme aus Mannheim – und damit auch der Heidelberger Anteil – klimaneutral wird.
Ab Inbetriebnahme der drei iKWK-Anlagen: 32 Prozent Eigenerzeugung an der Fernwärme

Lebensraum für Bienen und andere Insekten im ENERGIEpark Pfaffengrund

Lebensraum für Bienen und andere Insekten im ENERGIEpark Pfaffengrund
Die Potenzialerhebung liegt ebenfalls schon in großen Teilen vor. Die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg gehen dabei in drei Schritten vor: Als erstes wurde der Sachstandszwischenbericht zur Grünen Fernwärmeversorgung in Heidelberg inklusive einer Analyse zur Transformation des Fernwärmenetzes erstellt und am 12. Oktober 2021 vorgelegt. Einen Monat später wurde er im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität diskutiert. Eine Studie eines Umweltverbands wurde diesen Ergebnissen gegenübergestellt. Im Detail gab es dabei – unter anderem wegen der zugrundeliegenden Annahmen – zwar Abweichungen, doch in wesentlichen Punkten sind sich beide Studien einig. So gab es auch einen breiten Konsens im Ausschuss für das weitere Vorgehen von Stadt und Stadtwerken Heidelberg.
Auf dieser Basis erarbeitet das Umweltamt der Stadt Heidelberg eine Kommunale Wärmeplanung. Darin werden Maßnahmen definiert, wie die Wärmenetze bis 2040 klimaneutral werden – mit klaren Zwischenschritten bis 2030. Im dritten Schritt wird ein Transformationsplan auf Basis der zukünftigen Förderrichtlinie Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) erarbeitet: Die Richtlinie stellt Fördermittel zum Umbau des Wärmenetzes in Aussicht und unterstützt die Kommunen dabei, die anstehenden Aufgaben im Klimaschutz auch leisten zu können. Denn es sind große Aufgaben, deren Umsetzung viele Voraussetzungen erfordern: Es braucht finanzielle Mittel, verfügbare Materialien und Menschen, die gefragte Kompetenzen mitbringen: Planer, Techniker und Handwerker, die den Umbau übernehmen können.
Zahlreiche weitere Optionen für den Ausbau grüner Wärme in Heidelberg in Prüfung oder Vorbereitung
Zu den weiteren Optionen für eine grüne Wärmeerzeugung gehört die Nutzung der Flusswärme aus dem Neckar. Der Abwasserzweckverband klärt zudem, wie die Abwärme aus einem Klärwerk nutzbar wird. Auch der Ausbau von Niedertemperaturnetzen sowie eines wechselwarmen Netzes, mit dem wir in neuen Stadtteilen neben Wärme auch Kühlung bereitstellen können, verbunden mit oberflächennaher Geothermie, stehen auf der Agenda. An unserem Standort in Bergheim bauen wir aktuell einen Showroom, in dem die anspruchsvollen Netz- und Haustechniken für das wechselwarme Netz erstmals exemplarisch realisiert werden, um sie interessierten Partnern vorstellen zu können.
Mittelfristig kann noch eine weitere Technik eine Rolle spielen, um im Winter den Anteil der CO2-freien Wärmeversorgung zu erhöhen: die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energien in grünen Wasserstoff, um zum Beispiel im Winter in Blockheizkraftwerken daraus Wärme und Strom zu produzieren. In einem Branchenverband arbeiten die Stadtwerke Heidelberg Netze mit anderen Energieversorgern daran, die Bedingungen dafür vorzubereiten.
Wasserstoff soll Gas als Brückentechnologie ablösen
Grünen Strom ausbauen
Der 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz der Stadt Heidelberg definiert ebenfalls Ziele für den Ausbau des Ökostrom-Anteils.
Die Ziele im Einzelnen:
- 25 Megawatt zusätzliche installierte Photovoltaik-Leistung
- 100 Prozent grüner, CO2-neutraler Strom für Bürgerinnen und Bürger in der Grundversorgung bis 2025
Der Ausbau von Photovoltaik (PV) ist nur möglich, wenn geeignete Flächen zur Verfügung stehen. In einer Stadt wie Heidelberg konkurrieren jedoch viele Interessen um deren Nutzung, so dass der Platz für PV-Anlagen knapp ist. Geeignet sind daher vor allem Flächen, die schon einem anderen Zweck dienen. Dazu zählen in erster Linie Dächer, soweit Statik, Sanierungszustand oder Denkmalschutz dem Bau einer PV-Anlage nicht entgegenstehen. Die Stadtwerke Heidelberg haben daher zusammen mit ihren Partnern bei der Stadt die öffentlichen Dächer untersucht und diejenigen identifiziert, bei denen ein Ausbau möglich ist. Zudem bauen wir obligatorisch auf allen städtischen Neubauten PV-Anlagen für die Stadt.
Seit Verabschiedung des 30-Punkte-Aktionsplans für Klimaschutz konnten wir so schon zusätzliche Solaranlagen mit einer Leistung von 3,6 Megawatt hinzubauen, davon mehrere Großanlagen. Bis zu sieben Megawatt können bis 2025 noch auf den Dächern städtischer Gebäude sowie der Wohnbaugesellschaft GGH durch die Stadtwerke Heidelberg realisiert werden. Weitere Optionen sind in Prüfung. Zudem arbeiten viele weitere Partner an diesem Ziel – angeregt durch die Solarförderung der Stadt Heidelberg sowie durch die im Sommer 2020 beschlossene Solarpflicht für privat und gewerblich genutzte Neubauten.
Trotz dieses Engagements bleibt eine Lücke zu schließen, um das Ziel der Stadt Heidelberg zu erreichen. Daher engagieren sich die Stadtwerke Heidelberg zusätzlich in der überregionalen Stadtwerke-Kooperation Trianel Wind und Solar. Der Heidelberger Anteil am geplanten Ausbau durch diese Gesellschaft beträgt bis 2024 weitere 14 Megawatt. Bis 2030 ist über die neue Gesellschaft sogar ein Ausbau an Wind- und Sonnenenergie für Heidelberg von 24 Megawatt geplant.
Bis 2030 weitere 24 Megawatt Ausbau grüner Strom über Trianel Wind und Solar.

Wo immer möglich bauen wir PV-Anlagen auf Dächer von Gebäuden der Stadt und städtischer Gesellschaften.

Wo immer möglich bauen wir PV-Anlagen auf Dächer von Gebäuden der Stadt und städtischer Gesellschaften.
Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Grundversorgung durch die Stadtwerke Heidelberg entschieden haben, erhalten heute schon 100 Prozent grünen Strom. Das haben die Stadtwerke Heidelberg Energie durch ihre Strombeschaffung sichergestellt. Doch wir bieten unseren Kunden noch mehr, um sie zum Partner in der Energiewende zu machen: unsere Ökostrom-Produkte heidelberg KLIMA und heidelberg GREEN, die nicht nur Ökostrom nach Hause bringen, sondern zusätzlich Anreize zur rationalen Energieanwendung und zum weiteren Ausbau von Ökostrom geben.
Energien bündeln: auch mit unseren Kunden
Zudem bieten wir komfortable Services, mit denen unsere Kunden selbst grünen Strom erzeugen können. Auch für die Kälteerzeugung, ein wachsendes Feld beim Energieverbrauch, bieten wir ihnen mit unseren heidelberg KÄLTESERVICES klimaschonende Lösungen. Energien bündeln: Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit unseren Kunden – unseren wichtigsten Partnern in der Energiewende. Wir sind überzeugt: Mit ihnen und mit unseren vielen anderen Partnern zusammen wird es uns gelingen, die Ziele der Stadt Heidelberg für den Klimaschutz zu erreichen.