STADTWERKE HEIDELBERG ENERGIE

Amélie Martin hält die Hand ihrer Tochter, während ein rotes Elektroauto an einer Ladestation aufgeladen wird

Amélie Martin, Gruppenleiterin Photovoltaik und Elektromobilität, engagiert sich mit ihrem Team für den Ausbau der Elektromobilität.

Motiviert
Gut Unterwegs

»Unseren Kindern gehört die Zukunft. Mit dem Ausbau von Ladeinfrastruktur und Photovoltaik arbeiten wir an einer nachhaltigen Versorgung für heute und für morgen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, weiß ich einmal mehr, warum mir meine berufliche Arbeit so wichtig ist.«

Amélie Martin mit ihrer Tochter

STADTWERKE HEIDELBERG ENERGIE

»Unseren Kindern gehört die Zukunft. Mit dem Ausbau von Ladeinfrastruktur und Photovoltaik arbeiten wir an einer nachhaltigen Versorgung für heute und für morgen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, weiß ich einmal mehr, warum mir meine berufliche Arbeit so wichtig ist.«

Amélie Martin mit ihrer Tochter

Motiviert

Gut Unterwegs

»Unseren Kindern gehört die Zukunft. Mit dem Ausbau von Ladeinfrastruktur und Photovoltaik arbeiten wir an einer nachhaltigen Versorgung für heute und für morgen. Seit meine Tochter auf der Welt ist, weiß ich einmal mehr, warum mir meine berufliche Arbeit so wichtig ist.«

Amélie Martin mit ihrer Tochter

Amélie Martin hält die Hand ihrer Tochter, während ein rotes Elektroauto an einer Ladestation aufgeladen wird

Amélie Martin, Gruppenleiterin Photovoltaik und Elektromobilität, engagiert sich mit ihrem Team für den Ausbau der Elektromobilität.

Die Stadtwerke Heidelberg Energie sind zuständig für die Beschaffung von Energie und die Lieferung von Strom, Erdgas und Fernwärme. Ihren Kunden bieten sie Energiedienstleistungen an, und durch ihre Services rund um das Ökostrom-Produkt heidelberg KLIMA auch zahlreiche Möglichkeiten für den sparsamen Einsatz von Energie. Mit dem Kundenzentrum und dem ENERGIEladen sind sie erster Ansprechpartner für unsere Energiekundinnen und -kunden.

Die Gesellschaft ist außerdem für energiewirtschaftliche Grundsatzfragen zuständig. Ende 2024 zählte sie 127 Beschäftigte.

UNSER UMFELD

Energieerzeugung

Laut Bundesnetzagentur wurden im Jahr 2024 431,7 Terawattstunden Strom erzeugt – 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dazu gehört exportierter ebenso wie im Inland verbrauchter Strom. 59,0 (Vorjahr: 56,0) Prozent des erzeugten Stroms wurden aus erneuerbaren Energieträgern produziert – vor allem mit Onshore-Windkraft, gefolgt von Photovoltaik und Biomasse. Ein Großteil des deutschen Stromverbrauchs wurde somit aus erneuerbaren Energien gedeckt.

Drei Windkraftanlagen stehen hinter einem Wald unter klarem blauem Himmel

Im Jahr 2024 ist der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bundesweit vor allem aufgrund des Ausbaus von Onshore- Windkraft weiter gestiegen.

Preisentwicklungen und Märkte

Zu Beginn des Jahres 2024 wurden die Preisbremsen gesetzlich beendet. Sie resultierten ursprünglich aus der Energiekrise nach Ausbruch des Ukraine-Krieges und dem damit verbundenen Stopp der Gaslieferungen aus Russland.

gaspreise an der börse 2024 wieder gestiegen

Bei den Gaspreisen machte sich für die Endkunden außerdem bemerkbar, dass die vorübergehende Senkung der Umsatzsteuer auf Erdgaslieferungen am 31. März endete. An der Börse fiel der Preis für Gas zunächst bis Anfang 2024 auf 29 Euro pro Megawattstunde, dann stieg er aber bis Anfang 2025 wieder auf mehr als 58 Euro an.

Auf die Strompreise wirkten sich die erhöhten Netzentgelte für die Transportnetzbetreiber 2024 aus. Ihr Anstieg ist auf Kosten für Maßnahmen der Netzbetreiber zurückzuführen, die erforderlich sind, damit sie die Netze zuverlässig betreiben können. Die Handelspreise für Strom schwankten im Jahr 2024 deutlich: Insgesamt gab es 41 Stunden mit Preisen über 300 Euro pro Megawattstunde. Niedrige Preise von null Euro oder sogar Minuspreise sind deutlich häufiger: 2024 war dies während 519 Stunden der Fall. Zum Vergleich: 2022 war es aufgrund hoher Gaspreise noch während 2.346 Stunden zu Preisen von über 300 Euro pro Megawattstunde gekommen. Der Preis an der Strombörse EEX für eine Belieferung in den Jahren 2026 bis 2029 liegt zwischen ca. 65 und 95 Euro pro Megawattstunde.

Kundinnen und Kunden mit festen Stromtarifen betreffen kurzfristige Börsenstrompreise nicht unmittelbar. Ihre Preise beruhen auf den Handelsmengen, die ihr Lieferant während der Vorjahre beschafft hat, und sind daher fest definiert. Somit sichern sie sich gegen steigende Börsenpreise ab.

Entwicklung der E-Mobilität

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 380.600 neue Fahrzeuge zugelassen. Das waren 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Einbruch ist auf das Auslaufen der Förderung durch den Umweltbonus Ende 2023 zurückzuführen. Insgesamt hatten die E-Autos im Jahresverlauf einen Anteil von 13,5 Prozent an den gesamten Pkw- Neuzulassungen.

LÜCKE ZWISCHEN ANGEBOT UND BEDARF AN E-LADESÄULEN VERRINGERT

Gleichzeitig hat sich die Lücke zwischen dem Angebot und dem Bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur für E-Autos verringert. Zu diesem Ergebnis kam der Verband der Automobilindustrie (VDA) in seinem Ladenetz-Ranking, das er im Spätherbst 2024 veröffentlichte. Im Durchschnitt kamen demnach 17 E-Autos auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Am 1. Juli 2023 waren es noch 21 E-Autos und am 1. Januar 2023 sogar 23. Allerdings zeigte sich auch, dass die Abdeckung mit Ladeinfrastruktur bundesweit sehr unterschiedlich ist: In gut einem Drittel aller 10.752 bundesdeutschen Gemeinden gab es zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt.

Mann mit grüner Mütze und blauer Weste erzeugt große Seifenblasen auf einem belebten Außenveranstaltungsplatz
Menschen stehen an einem blauen Tiny House mit gelbem Schild 'ENERGIE HAUS' und einem blauen Sonnenschirm auf einem Gehweg im Freien

Informationen und Spaß für die ganze Familie beim Jubiläumsfest 90 Jahre Fernwärme.

UNSERE LEISTUNGEN

Immer mehr grüne Fernwärme

Mit Blick auf eine klimaneutrale Zukunft hat Heidelberg einen entscheidenden Vorteil: Die Stadt verfügt über ein gut ausgebautes Fernwärmenetz. Fernwärme hat in Heidelberg Tradition. Im Jahr 2024 konnten wir das Jubiläumsfest 90 Jahre Fernwärme in unserem ENERGIEpark Pfaffengrund feiern. Neben Informationen zur Geschichte der Fernwärme in Heidelberg von den Anfängen im Jahr 1934 bis heute gab es zahlreiche Vorträge rund um das Thema zukunftsfähiges Heizen, begleitet von einem bunten Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie. Rund 800 Gäste kamen, um zu feiern und sich zu informieren.

Seit der erstmaligen Veröffentlichung unserer Energiekonzeption im Jahr 2011 erhöhen wir den Anteil grüner Wärme an unserer Fernwärme kontinuierlich. Heute liegt er schon bei 50 Prozent. Als nächste Schritte zur Dekarbonisierung sind der Bau einer Fluss- und einer Abwasserwärmepumpe geplant. Auch unser Fernwärmebezug aus Mannheim wird immer grüner. Ein Kooperationsvertrag sichert zu, dass wir Fernwärme mit einem zunehmend höheren Anteil an erneuerbaren Energien aus Mannheim beziehen. Bis 2030 soll unsere Fernwärme weitgehend, bis 2035 komplett klimaneutral werden.

TRANSFORMATIONSPLAN BEI DER BEW EINGEREICHT

Im kommunalen Wärmeplan der Stadt Heidelberg haben wir die nächsten Schritte zum Ausbau erneuerbarer Energien an der Fernwärme sowie des Fernwärmenetzes beschrieben und im Jahr 2024 in einem Transformationsplan weiter konkretisiert. Seine Erarbeitung wurde mit Mitteln aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) bezuschusst. Gleichzeitig ist der Transformationsplan eine Voraussetzung, um weitere Fördergelder für die Umsetzung des kommunalen Wärmeplans aus diesem Programm zu erhalten. Im Dezember 2024 wurde der Transformationsplan bei der BEW eingereicht.

Energie- und Zukunftsspeicher

Der Energie- und Zukunftsspeicher im ENERGIEpark Pfaffengrund sorgt seit Oktober 2022 für ein flexibles Energiesystem in Heidelberg. Die Gastronomie Blu mit dem Pächter GVO Food wird voraussichtlich im Jahr 2026 öffnen. Die Terminverschiebung hat verschiedene Gründe: Die Ausführungsplanung bei diesem einzigartigen Gebäude ist weitaus komplexer als bei Standardgebäuden, beauftragte Dienstleister sind aufgrund der Wirtschaftslage von Insolvenzen betroffen, und der Baufortschritt stagniert immer wieder infolge von Lieferengpässen.

Unser Plan sieht vor, bald nach der Eröffnung des Blu auch die Außenanlagen des ENERGIE- und BEWEGUNGSparks fertigzustellen, sodass im Laufe des Jahres 2026 erste Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen dort stattfinden können.

Transparenz bei den Fernwärmepreisen

Unsere Fernwärme soll auch künftig eine preislich attraktive Wärmeversorgung sichern. Die Preise für Fernwärme werden, anders als diejenigen für Gas oder Strom, über Preisformeln ermittelt. In diese Formel fließen Preisindizes des Statistischen Bundesamts (Destatis) ein. Dabei werden zum einen die Gestehungskosten, die für die Erzeugung anfallen, berücksichtigt. Abgebildet werden sie unter anderem anhand von Indizes für die eingesetzten Energierohstoffe, die CO2-Kosten und die Lohnkosten. Zum anderen stellen sogenannte Marktelemente sicher, dass die Preise an die Preisentwicklungen anderer Wärmeenergien angebunden sind. Eine Besonderheit der Preisformeln: Die statistisch erhobenen Indizes spiegeln die Vergangenheit wider. Konkret flossen in die Preise für das Jahr 2025 die Kosten für den Zeitraum von Oktober 2023 bis einschließlich September 2024 ein. Die Preisformel ist transparent auf unserer Homepage veröffentlicht und dort umfänglich erläutert.

Die kommunalen Verbände haben gemeinsam mit den Fernwärmeanbietern im Jahr 2024 eine Preistransparenz-Plattform im Web veröffentlicht: Interessierte finden dort eine Übersicht über die lokalen Marktpreise sowie umfassende Informationen rund um die Preisgestaltung. Die Stadtwerke Heidelberg waren von Beginn an bei dieser freiwilligen Initiative dabei und stellen sich dem Vergleich. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Preise in Abhängigkeit von der Kostenstruktur aufgrund der Größe der Netze, der Abnahmemenge sowie der Erzeugungsarten bundesweit stark variieren.

Um dennoch eine Einordnung der Preise für heidelberg WÄRME zu ermöglichen: Unter den 14 Fernwärmeanbietern in der Region lagen wir Ende 2024 preislich im Mittelfeld.

TECHNIKUM ZUR ERPROBUNG EINES WECHSELWARMEN NETZES

Gemeinsam mit der Netzgesellschaft erarbeiten die Stadtwerke Heidelberg Energie die gebäudetechnischen Grundlagen für ein wechselwarmes Netz. Gemeint ist damit eine Wärmeversorgung über ein niedertemperaturiges Fernwärmenetz, in dem je nach Bedarf Wärme oder Kälte genutzt bzw. nach der Nutzung als Kälte oder Wärme wiedergewonnen wird. Dafür entwickeln wir an unserem bisherigen Standort in Heidelberg-Bergheim ein Technikum: einen Showroom, der zeigt, wie die Komponenten des Systems – eine Energiezentrale mit Wärmepumpe und Speicher, ein Verteilnetz sowie eine erste Übergabestation – miteinander kombiniert werden können. Ergänzend werden typische Energieverbrauchssituationen simuliert. Das Technikum dient der Erprobung und Optimierung der technischen Komponenten und ihres Zusammenspiels. Die Technik selbst soll künftig in Neubau- Quartieren zum Einsatz kommen.

Technikraum mit großen grauen Tanks, Rohrleitungen und Steuergeräten an der Wand

Blick ins Technikum: Wärmepumpe mit Wärmespeicher und Verteilern für ein wechselwarmes Netz.

Ausbau von Solar- und Windenergie

In der zweiten Dekade unseres Plans für die Energiewende, der Energiekonzeption 2030, nutzen wir zunehmend Wärmequellen wie Wasser, Boden und Luft. Die gewonnene Wärme bringen wir über Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau. Für deren Betrieb benötigen die Pumpen Strom – vorzugsweise aus erneuerbaren Energien.

In den letzten Jahren haben wir die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgebaut. Allein seit Ende 2019 haben wir 4,4 (Vorjahr: 3,5) Megawatt Solarleistung vor Ort auf Dächern und Freiflächen hinzugebaut. Im Jahr 2024 kamen 14 weitere Anlagen hinzu. Bis Ende 2025 wollen wir den Zubau gegenüber 2019 um insgesamt fünf Megawatt erhöhen.

PHOTOVOLTAIK GEMEINSAM MIT DEN KUNDINNEN UND KUNDEN AUSBAUEN

In den Ausbau binden wir auch unsere Kundinnen und Kunden ein: Mit der Zusatzvereinbarung heidelberg GREEN auf unsere Stromprodukte erhalten sie Ökostrom und beteiligen sich gleichzeitig am Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien. 13 der insgesamt 14 im Jahr 2024 hinzugebauten Anlagen wurden über heidelberg GREEN mitfinanziert. Darüber hinaus bauen wir mit unseren Full-Service-Paketen heidelberg ENERGIEDACH und heidelberg MIETERSTROM Solaranlagen für unsere Kunden. Im Jahr 2024 entstanden so sieben heidelberg ENERGIEDÄCHER und vier MIETERSTROM- Anlagen.

Energiewende Award 2024 Gewinner Top Energieversorger Strom mit Logos von EUPD Research und The Smarter E Europe

ENERGIEWENDE AWARD 2024

Auch im Jahr 2024 haben wir wieder eine Auszeichnung beim Energiewende Award in der Kategorie Strom erhalten: Hervorgehoben wurden unter anderem unsere Photovoltaik- Services, unsere Energiesparangebote, unsere E-Mobility-Aktivitäten sowie die zertifizierten Ökostrom- Produkte.

Linda Unser und Carola Stein halten beim Energy Transition Award 2024 eine Urkunde und einen Pokal vor einer Kulisse mit Windrädern und Solarpanelen

Linda Unser (l.) und Carola Stein (r.) aus dem Team Photovoltaik und Elektromobilität haben den Preis bei einer feierlichen Übergabe entgegengenommen.

Bürgerwindpark Lammerskopf

Im Jahr 2024 hat die Projektgemeinschaft Bürgerwindpark Lammerskopf erste Vorbereitungen für den Bau eines Windparks auf einer Fläche des Landes Baden-Württemberg zwischen der Stadt Schönau und dem Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen getroffen. Neben drei regionalen Energiegenossenschaften und der Stadtwerke-Kooperation Trianel Wind und Solar sind wir ein weiterer Partner in der Projektgemeinschaft, die im Oktober 2023 bei einer Ausschreibung des Landes den Zuschlag erhalten hatte, dort Windkraftanlagen zu bauen. 

Um maßgebliche Interessenvertreterinnen und -vertreter schon im Vorfeld des Genehmigungsprozesses einzubinden, hat die Projektgemeinschaft im Jahr 2024 einen Beirat gegründet.

BEIRAT ZUM BÜRGERWINDPARK LAMMERSKOPF IN GUTACHTENERSTELLUNG EINGEBUNDEN

Unter anderem ist für die Genehmigung eine FFH-Verträglichkeitsprüfung vorzulegen. Im Rahmen dieses Gutachtens war zu klären, ob und in welchen Bereichen des Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebietes der Bau von Windkraftanlagen möglich ist. Die Eckpunkte für die Untersuchung wurden gemeinsam im Beirat festgelegt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass auf den Flächen, die als geeignet für Windkraftanlagen angesehen werden, alle Vorgaben für ein FFH-Schutzgebiet eingehalten werden. Die ergänzend vorgelegte Sichtbarkeitsanalyse, in deren Rahmen die optischen Auswirkungen für die betroffenen Landschaftsschutzgebiete untersucht wurden, zeigt zudem, dass über 90 Prozent der Flächen frei von Einschränkungen des Landschaftsbildes sein werden.

Die Gutachten wurden dem zuständigen Regionalverband fristgerecht als Abwägungsmaterial übermittelt.

Die Entscheidung, ob die Flächen für Windkraftanlagen zur Verfügung stehen, wird im weiteren Verlauf des Jahres in den Verbandsgremien getroffen.

Bundesweiter Ausbau von Wind- und Sonnenenergie

Um das Solarziel der Stadt trotz begrenzter Flächen vor Ort zu erreichen, engagieren wir uns mit der Stadtwerke- Kooperation Trianel Wind und Solar auch bundesweit für den Ausbau: Mit einem Anteil von sieben Prozent sind wir einer ihrer fünf größten Investoren. Bis 2030 wollen die Beteiligten rund 350 Megawatt regenerative Erzeugungskapazitäten aufbauen und dafür ca. 500 Millionen Euro investieren. Bis 2030 soll die anteilige Leistung für Heidelberg 24 Megawatt betragen und den CO₂-Ausstoß umgerechnet jährlich um 33.000 Tonnen reduzieren.

ERSTER GEMEINSAMER SOLARPARK REALISIERT

Im Jahr 2024 realisierte die Trianel Wind und Solar den ersten gemeinsamen Solarpark mit einer Leistung von 20 Megawatt am Standort Sülte in Mecklenburg- Vorpommern. 1,5 Megawatt dieser Leistung sind den Stadtwerken Heidelberg zuzuordnen. Die nächsten Projekte werden in den kommenden Jahren folgen. Konkret sind schon mehrere Photovoltaik-Projekte mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt geplant, außerdem einige Windparks. Für einen Windpark in Nordrhein-Westfalen wurde inzwischen eine Genehmigung erteilt, für weitere werden im Laufe des Jahres 2025 Anträge für Genehmigungen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) eingereicht.

Klimaschonende Kälte

Der Energieverbrauch für Klimatisierung und Kühlung steigt stetig. Einen besonders hohen und ganzjährigen Kühlungsbedarf haben Laborflächen, Rechenzentren oder Unternehmen mit Serverräumen.

Daher bauen wir vor allem für neue Stadtteile mit diesen Infrastrukturen Anlagen, die umliegende Gebäude zentral mit Kälte versorgen.

Elektroauto lädt an Ladestation mit Aufschrift 'Für unsere Welt, für volle Akkus, für dich' vor Backsteingebäude

Wir bauen E-Ladesäulen aus und bieten komfortable Lade-Services für unsere Kunden.

Im Jahr 2024 haben wir eine Anlage im Heidelberg Innovation Park (hip) errichtet: In ihrer ersten Ausbaustufe wird sie voraussichtlich ab Sommer 2025 sechs Megawatt Kälteleistung zur Verfügung stellen. Die Kälte erzeugt sie über Kraft- Wärme-Kälte-Kopplung, ergänzt ist die Anlage durch zwei große unterirdische Kältespeicher sowie eine gut 500 Kilowatt starke PV-Anlage. Die Anlage wird in einer weiteren Ausbaustufe auf zwölf Megawatt ausgebaut, sodass sich weitere neue Firmen, die sich im Innovationsquartier niederlassen, sukzessive ebenfalls an die zentrale Kälteversorgung anschließen lassen können.

Große grüne Industriemaschine in einem Technikraum mit Metallrohren und Kabeln

Im Heidelberg Innovation Park (hip) entstand eine Kälteanlage für eine effiziente Versorgung des Innovationsquartiers mit Kälte.

NEUE ANLAGE ZUR ZENTRALEN KÄLTEVERSORGUNG DES HEIDELBERG INNOVATION PARK (HIP) GEBAUT

Zudem haben wir eine Kältezentrale an unserem künftigen neuen Standort in Heidelberg-Bergheim in der Alten Eppelheimer Straße 26 errichtet. Die Anlage besteht aus zwei Kompressionskälteanlagen und einem Eisspeicher. Um den Energieverbrauch zu optimieren, ist bei niedrigeren Temperaturen auch ein Rückkühler auf dem Dach nutzbar. Die Gesamtleistung der Anlage beträgt 2,5 Megawatt.

Bundesweit vorn bei der Ladeinfrastruktur

Eine Voraussetzung dafür, dass die Elektromobilität ins Rollen kommt, ist ein gut ausgebautes Ladenetz. Wir wollen die Ladeinfrastruktur so ausbauen, dass der Grundbedarf an Lademöglichkeiten gedeckt ist, und kooperieren dafür mit vielen Partnern.

Im bundesweiten Vergleich haben wir unseren guten Platz unter den Besten noch einmal ausgebaut. Das belegt das Ladenetz- Ranking des Verbands der Automobilindustrie e. V. vom Spätherbst 2024: Bezogen auf die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte im Verhältnis zu allen in der Stadt zugelassenen Autos ist Heidelberg von Platz 11 auf Platz 7 von 399 aufgestiegen. Somit lag Heidelberg bei diesem Kriterium unter den besten zwei Prozent der untersuchten Städten und Landkreisen. Bei der Anzahl der E-Pkws, die sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen, konnte die Stadt Platz 21 (2023: Platz 23) erreichen.

AUSBAUZIEL FÜR E-LADE INFRASTRUKTUR IN HEIDELBERG ZU 73 PROZENT ERREICHT

Und der Ausbau geht weiter. Legt man ein Raster aus 500 mal 500 Meter großen Kacheln über das Stadtgebiet, so sollen 80 Prozent davon bis Ende 2025 mit Ladeeinrichtungen ausgestattet sein. Stand Ende 2024: Von 110 Planquadraten waren bereits 80 mit mindestens einer Station bestückt. Das entspricht einer Abdeckung von 73 Prozent.

Ende des Jahres 2024 haben die Stadtwerke Heidelberg Energie an 91 (Vorjahr: 82) Standorten insgesamt 299 (Vorjahr: 267) Ladepunkte selbst betrieben, davon 274 (Vorjahr: 252) auf Heidelberger Gemarkung.

heidelberg KLIMA dynamisch

Im Jahr 2024 haben wir einen dynamischen Stromtarif entwickelt und die abrechnungstechnischen Voraussetzungen dafür geschaffen. Mit dem neuen Stromprodukt erhalten Kundinnen und Kunden Ökostrom mit dem ok-power-Label.

MIT DEM DYNAMISCHEN STROMTARIF VON BÖRSENSCHWANKUNGEN PROFITIEREN

Das Besondere daran: Wer bereit ist, Geräte wie Geschirrspülmaschine, Waschmaschine und Trockner dann zu nutzen, wenn das Angebot an erneuerbarem Strom hoch und infolgedessen der Börsenstrompreis besonders niedrig ist, spart damit Geld. Interessant ist das Produkt für alle, die ihren Energieverbrauch über Smart-Home-Systeme automatisiert steuern. Den Tarif heidelberg KLIMA dynamisch bieten wir seit dem 1. Januar 2025 an.

Person mit Kopfhörern macht ein Peace-Zeichen und hält ein Smartphone vor einem Computer mit Gaming-Tastatur

heidelberg KLIMA dynamisch: der neue Stromtarif für alle, die ihren Energieverbrauch dem Börsenstrompreis anpassen möchten.

Preisentwicklung Strom und Gas

Nach dem Ausnahmejahr 2023, in dem sich die Energiepreise an den Märkten infolge des Krieges gegen die Ukraine vervielfachten, konnten wir die Endkundenpreise für unsere Energieprodukte wieder senken: So fiel der Preis für die Strom-Grundversorgung zum 1. Januar 2024, nachdem schon einen Monat zuvor die Gasgrundversorgung wieder günstiger geworden war. Zum 1. Juli reduzierte sich der Preis für die Stromgrundversorgung weiter, im Oktober folgte eine erneute Senkung der Gasgrundversorgung. Auch die Nachfolger unserer vorherigen Festpreisprodukte wurden zum 1. Juli 2024 sowie zum 1. Januar 2025 jeweils wieder günstiger.

Preisentwicklung Fernwärme

Im Jahr 2024 haben die Stadtwerke Heidelberg ihren Kundinnen und Kunden einen Rabatt auf den Fernwärmepreis gewährt, um die Preissteigerung von 2023 auf 2024 auszugleichen. Der Anstieg war darauf zurückzuführen, dass die eingesetzten Indizes in der Preisformel das zurückliegende – und damit das teurere – Jahr abbildeten.

FERNWÄRMEPREISE WIEDER GESUNKEN

Zum 1. Januar 2025 sanken die rechnerisch ermittelten Fernwärmepreise bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 18.000 Kilowattstunden pro Jahr und einem Anschlusswert von 15 Kilowatt um 6,29 Prozent, sodass der Rabatt wieder entfallen konnte. Die realen Kosten der Kundinnen und Kunden sanken im dargestellten Verbrauchsbeispiel um rund 1,5 Prozent.

ERGEBNISSE

Strom: Absatz und Umsatz

Im Jahr 2024 ist der Stromabsatz ohne Stromhandel mit 1.056,8 (Vorjahr: 1.251,5) Millionen Kilowattstunden leicht gesunken. Der Grund liegt in einer geringeren Nachfrage bei den Großkunden. Analog gingen die Umsatzerlöse zurück.

Strom-Absatz

ohne Stromhandel (in Mio. kWh)

2024

2023

2022

Privat- und Geschäftskunden

195,6

171,9

210,6

Großkunden

837,0

1.034,9

986,0

Nachtstromspeicherheizungen

3,6

4,1

4,5

Verbundene Unternehmen

20,6

40,6

30,3

Summe

1.056,8

1.251,5

1.231,4

Umsatz (Tsd. €)¹

Strom

334.493

351.737

243.920

1 | Inklusive Umsätzen aus Portfolio-Bewirtschaftung

Wärme: Absatz und Umsatz

Der Absatz von Gas ist mit 657,0 (Vorjahr: 614,1), der Absatz von Fernwärme mit 476,0 (Vorjahr: 439,8) Millionen Kilowattstunden wieder gestiegen. Gründe dafür liegen in den allmählich wieder gesunkenen Preisen aufgrund der niedrigeren Beschaffungskosten nach dem Jahr der Energiekrise.

Gas-Absatz

nach Kundengruppen (Mio. kWh)

2024

2023

2022

Privat- und Geschäftskunden

443,6

431,3

486,7

Großkunden

26,1

15,4

62,1

Weiterverteiler

26,6

31,9

33,3

Verbundene Unternehmen

160,8

135,4

110,4

Summe

657,0

614,1

692,5

Umsatz (Tsd. €)

Gas

74.319

93.029

52.053

Fernwärme-Absatz

nach Kundengruppen (Mio. kWh)

2024

2023

2022

Tarifkunden

319,9

282,3

334,5

Großkunden

130,3

133,2

124,2

Verbundene Unternehmen

25,8

24,3

26,2

Summe

476,0

439,8

484,9

Umsatz (Tsd. €)

Fernwärme

71.337

66.215

44.152

Damit ist auch das Ziel des Energiesparens wieder stärker in den Hintergrund gerückt.

Beim Gas sind die Umsatzerlöse aufgrund der gesunkenen Endkundenpreise zurückgegangen. Bei der Fernwärme ist der Umsatz analog zum höheren Absatz gestiegen.

AUSBLICK

Die Weiterentwicklung der Energiekonzeption 2030 wird eines unserer prioritären Anliegen bleiben. Ein besonderer Fokus liegt hier auf der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung.

  • Unter anderem wird die gestalterische Umsetzung der Flusswärmepumpe in Heidelberg-Bergheim sowie der Abwasserwärmepumpe in Neuenheim auf dem Plan stehen. Gebaut werden die Anlagen von den Stadtwerken Heidelberg Umwelt.
  • Darüber hinaus werden sukzessive Potenziale zur Erzeugung nachhaltiger Energien erschlossen, die im Transformationsplan aufgezeigt wurden. Dazu entwickeln die Stadtwerke Heidelberg Energie ihr Portfolio im Bereich der Kälte- und Wärmelösungen, Elektromobilität und Photovoltaik sowie des Submeterings weiter.
  • Zudem arbeiten wir daran, neue Fernwärmekundinnen und -kunden in den Ausbau- und Verdichtungsgebieten zu gewinnen.
  • Im Laufe des Jahres 2025 soll außerdem das Technikum im bisherigen Werk Mitte in Heidelberg-Bergheim weiterentwickelt werden.

Auch der Ausbau der Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien, der Ladeinfrastruktur sowie der Elektromobilitätsangebote wird uns 2025 weiter begleiten.