Stadtwerke Heidelberg
Gemeinsam im Verbund mit Gesellschaft und Umwelt.

Nachhaltigkeit-
Teil unseres Geschäftsmodells
Die Stadtwerke Heidelberg sind ein hundertprozentig kommunales Unternehmen in einer Stadt, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine lange Tradition und einen besonders hohen Stellenwert haben. Die Stadt Heidelberg hat bereits in den 1980er Jahren als eine der ersten Kommunen bundesweit ein Klimaschutzkonzept vorgelegt und im Laufe der folgenden Jahrzehnte immer wieder Umweltpreise gewonnen. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist daher ein Teil unseres Geschäftsmodells: Wir sind das passende Stadtwerk für unsere Stadt und unsere Partner in der Region.
Unser Nachhaltigkeitsansatz
Unser Nachhaltigkeitsansatz basiert auf einer hohen Dialogorientierung. Uns ist wichtig zu wissen, was unser Umfeld von uns erwartet – und wir möchten unserem Umfeld die Ziele und Hintergründe unseres Handelns erklären. Im besten Fall können wir so gute und akzeptierte Lösungen für alle Beteiligten erreichen. Das gilt insbesondere für unsere Energiekonzeption 2030, mit der wir für die Energiewende vor Ort hin zu erneuerbaren Energien, dezentraler Versorgung und Klimaschutz sorgen. Je besser wir im Austausch sind und je größer damit das gegenseitige Verständnis ist, umso besser können wir unsere Energien auf das konzentrieren, was ansteht: den zügigen Um- und Ausbau unserer Infrastruktur vor Ort für eine weitestgehend CO2-freie Zukunft.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeiten liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen für Klimaschutz und Energieeffizienz. Auch in unseren täglichen Abläufen sind Nachhaltigkeit und Umweltschutz fest etabliert. Dass uns ein sparsamer und rationeller Umgang mit Energie, Wasser und anderen Ressourcen sowie der Einsatz umweltverträglicher Materialien wichtig ist, zeigen wir seit über 27 Jahren: Als eines der ersten Unternehmen der Versorgungsbranche haben wir 1995 ein freiwilliges Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung aufgebaut – ein Jahr, bevor die Verordnung in Kraft trat. Und bis heute sind wir dem anspruchsvollen EMAS-System treu geblieben. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder beteiligen sich außerdem seit über zehn Jahren am städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften Heidelberg. Ergänzend optimieren wir unseren eigenen Energieverbrauch im Rahmen unseres Energiemanagementsystems nach der Norm DIN EN ISO 50001.
Die Stadtwerke Heidelberg Bäder nehmen seit über zehn Jahren an dem städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften teil.


Die Stadtwerke Heidelberg Bäder nehmen seit über zehn Jahren an dem städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften teil.
Als Unternehmen aus der Region für die Region übernehmen wir auch immer wieder gerne Verantwortung für die Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten. Deshalb unterstützen wir Sport- und Kulturinitiativen sowie ausgewählte soziale Projekte. Und als Arbeitgeber bieten wir unseren Beschäftigten einen guten Platz in der Arbeitswelt.
Wir berichten nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und der Gemeinwohl-Matrix
Nachhaltigkeitsziele, -kennzahlen und -management
Seit der Veröffentlichung der ersten Umwelterklärung vor 27 Jahren erheben wir regelmäßig Umweltkennzahlen und seit elf Jahren ergänzend wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Indikatoren. Die Nachhaltigkeitskennzahlen leiten sich aus unseren strategischen Zielen ab, die wir unter anderem in der Energiekonzeption 2030 und der Strategie Stadtwerke Heidelberg festgelegt haben. Zudem berücksichtigen wir die Anforderungen, die im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie in der Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie aufgelistet sind.
Als Energieunternehmen beziehen sich unsere prioritären Nachhaltigkeitsziele auf unser Kerngeschäft: die Energieversorgung. Sie betreffen den Schutz des Klimas – eines der aktuell wichtigsten gesellschaftspolitischen Anliegen. Ein begleitendes Anliegen ist es dabei, die Akzeptanz der Menschen vor Ort für die geplanten Maßnahmen zu erreichen. Insbesondere über die Fortschritte bei den Zielen der Energiekonzeption 2030, die in weiten Teilen den Zielen des 30-Punkte-Aktionsplans für den Klimaschutz der Stadt Heidelberg entsprechen, berichtet die Geschäftsführung im Aufsichtsrat. Dieser setzt sich aus Vertretungen von Gemeinderat, Stadt und Arbeitnehmern zusammen. Darüber hinaus berichtet die Geschäftsführung den Gremien des Gemeinderats regelmäßig über den aktuellen Umsetzungsstand. Dieser Prozess wird meist durch die lokalen Medien begleitet und kommentiert.
Die Stadtwerke Heidelberg berichten regelmäßig im Heidelberger Gemeinderat über die Fortschritte ihrer Maßnahmen aus dem 30-Punkte-Aktionsplan für den Klimaschutz der Stadt Heidelberg.


Die Stadtwerke Heidelberg berichten regelmäßig im Heidelberger Gemeinderat über die Fortschritte ihrer Maßnahmen aus dem 30-Punkte-Aktionsplan für den Klimaschutz der Stadt Heidelberg.
Die Nachhaltigkeitsziele und ihren Umsetzungsstand prüfen wir zudem bei der jährlichen Erstellung des integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts und der Umwelterklärung. Die Kennzahlen werden aus allen Unternehmensbereichen zusammengeführt und von der Geschäftsführung als oberster verantwortlicher Stelle für Nachhaltigkeit bewertet. In den Berichten zeigen wir, wo wir Verbesserungsbedarf sehen und welche Maßnahmen geeignet sind, unsere Ziele zu erreichen. So informieren wir die interessierte Öffentlichkeit, wie wir uns entwickelt haben und wo wir heute stehen.
Belegschaft am Nachhaltigkeitsmanagement beteiligt
Alle Beschäftigten bei den Stadtwerken Heidelberg haben die Möglichkeit, im betrieblichen Vorschlagswesens Ideen für mehr Nachhaltigkeit einzureichen. Vorschläge mit ökologischem oder sozialem Mehrwert erhalten im Vorschlagswesen Bonuspunkte.
Die Nachhaltigkeitsziele aus dem Umweltmanagement, dem Energiemanagement sowie der Energiekonzeption 2030 spiegeln sich zudem in den Zielvereinbarungen der zuständigen Führungskräfte wider und sind dabei auch monetär wirksam. In jährlichen Mitarbeitergesprächen wird die Umsetzung dieser Ziele überprüft. Über die Mitarbeitergespräche werden die Ziele auch auf weitere Ebenen heruntergebrochen.
Nachhaltigkeitsaspekte haben wir darüber hinaus in unser konzernweites Risikomanagement integriert sowie in Strategien und Richtlinien berücksichtigt.
Leitbilder und Richtlinien rund um Nachhaltigkeit
- Strategie Stadtwerke Heidelberg 2022
- Energiekonzeption 2020/ 2030
- Umweltleitlinien
- Energiemanagement-Leitlinien
- Anti-Korruptions-Richtlinie
- Datenschutz-Richtlinie
- Gleichstellungsgrundsätze
Wirtschaftliche Aspekte
Zuschüsse für Bäder und ÖPNV
Das wirtschaftliche Ergebnis der Stadtwerke Heidelberg wird von den Verlusten für die Bäder und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie von den Gewinnen im Versorgungsbereich geprägt. Die Bäder und der ÖPNV sind als Service-Angebote für die Bürger in den meisten Kommunen strukturell bedingte Verlustbringer: Im Jahr 2021 lag der Verlust der Bäder in Heidelberg bei 6,4 (Vorjahr: 6,8) Millionen Euro für fünf Bäder. Das Jahresergebnis wurde, wie bereits im Jahre 2020, durch Mindereinnahmen sowie einem gesteigerten Personaleinsatz aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen beeinflusst.
Beim öffentlichen Personennahverkehr mit Bus und Bahnen in Heidelberg, betrieben von dem städteübergreifenden Unternehmen Rhein Neckar Verkehr GmbH (rnv) für Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, wird von einem tendenziell steigendenden Verlust in den nächsten Jahren ausgegangen. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) übernimmt bis zu einem definierten Betrag die Verluste aus dem operativen Geschäft der rnv in Heidelberg. Hinzu kommen Personalkostenanteile für Mitarbeiter, die an die rnv überlassen werden, sowie Pensionen für die ehemaligen Beschäftigten der HSB, für deren Finanzierung die Stadtwerke-Gesellschaft weiterhin aufkommt. Im Jahr 2021 betrug der Verlust der HSB 26,1 (Vorjahr: 24,8) Millionen Euro.
Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), eine Gesellschaft der Stadtwerke Heidelberg, übernimmt bis zu einem definierten Betrag die Verluste aus dem ÖPNV in Heidelberg.


Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), eine Gesellschaft der Stadtwerke Heidelberg, übernimmt bis zu einem definierten Betrag die Verluste aus dem ÖPNV in Heidelberg.
Ergebnisverbesserung
Dem gegenüber stehen Gewinne aus dem Versorgungsbereich der Stadtwerke Heidelberg. Bei den Stadtwerken Energie, Netze und Umwelt liegt der Fokus darauf, eine wirtschaftliche Optimierung bei gleichzeitigem Wachstum zu erreichen. Dazu werden seit 2009 aufeinander aufbauende Restrukturierungs- und Modernisierungsprogramme umgesetzt, die seither sukzessive ergebniswirksam werden. Die Programme umfassen einen sozialverträglichen Mitarbeiterabbau durch Altersteilzeitregelungen sowie Ringtausch im Unternehmen oder mit der Stadtverwaltung Heidelberg. Diese Aktivitäten haben die Kosten im gesamten Versorgungsbereich gesenkt. Im Jahr 2021 fanden diese Programme unter dem Titel Fit 2020 Plus ihre Fortsetzung und führten zu steigenden Ergebnissen der Gesellschaften. Positiv wirkten sich auch die Investitionen in Zukunfts- und Wachstumsfelder, wie den 2021 in Betrieb genommen Energie- und Zukunftsspeicher, oder der weitere Ausbau von Kälteanlagen auf das Ergebnis aus. Hinzu kam, dass aufgrund der kühleren Witterung gegenüber dem Vorjahr auch die Energieabsätze im Bereich Gas und Fernwärme stiegen.
Insgesamt lag der Verlust im Konzern im Jahr 2021 bei 19,5 (Vorjahr: 23,6) Millionen Euro. Damit konnte das anvisierte Ergebnis von 23,6 Millionen Euro um 4,1 Millionen Euro verbessert werden. Aus den Ergebnissen der einzelnen Gesellschaften ergibt sich insgesamt ein Jahresfehlbetrag von 19,1 (Vorjahr: 22,2) Millionen Euro. Im Konzernabschluss beträgt der Jahresfehlbetrag 19,5 (Vorjahr: 23,6) Millionen Euro. Die Differenz erklärt sich aus unterschiedlichen bilanziellen Vorschriften für die Berücksichtigung von Firmenwerten im Konzernergebnis. Im Rahmen des Jahresabschlusses wurden 19,1 Millionen Euro aus der Kapitalrücklage entnommen, so dass ein ausgeglichenes Bilanzergebnis der Stadtwerke Heidelberg als Obergesellschaft erzielt wurde.
Modernisierungs-programme und Zukunftsinvestitionen machen sich bezahlt
Finanzen – weitere soziale und ökologische Aspekte
In den Kriterienkatalogen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex und der Gemeinwohl-Ökonomie werden einige Kriterien abgefragt, die für kommunale Unternehmen wie die Stadtwerke Heidelberg nur bedingt passen:
- Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach ökologischen oder sozialen Kriterien durchlaufen: Finanzanlagen tätigen die Stadtwerke Heidelberg nur im Bereich der Pensionskassen. Hier gibt es allerdings keine Wahlmöglichkeit, da wir aufgrund des Tarifvertrags an die Zusatzversorgung des Kommunalen Versorgungsverbandes gebunden sind.
- Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln (Eigenkapital; Relation zu anderen Unternehmen; Darlehen): Die Stadtwerke Heidelberg halten seit Jahren ihr Eigenkapital stabil. Ein direkter Vergleich mit anderen kommunalen Unternehmen ist wegen der unterschiedlichen Strukturen und Leistungsangebote von kommunalen Unternehmen nicht möglich. Der weitaus größte Teil externer Darlehen wird durch die Sparkasse Heidelberg bereitgestellt. Das Finanzunternehmen ist – wie die Stadtwerke Heidelberg – regional verankert und der Stadt und der Region verpflichtet. Die Sparkasse Heidelberg folgt zudem transparenten und veröffentlichten Leitsätzen der Nachhaltigkeit.
- Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln: Kapitalerträge der Stadtwerke Heidelberg fließen unmittelbar in die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben ÖPNV und Bäder. Darüber hinaus werden unsere Mittel in die Daseinsvorsorge investiert, vor allem in den Ausbau der Energieinfrastruktur für die Energiewende und den Klimaschutz.
- Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung, Einsatz überflüssiger Finanzmittel: Die Stadtwerke Heidelberg verfügen aufgrund ihrer Finanzierungsfunktion für öffentliche Aufgaben nicht über »überschüssige« Finanzmittel.
- Eigentum und Mitentscheidung: Kommunale Unternehmen sind Unternehmen, in denen Mitentscheidung per se organisatorisch verankert ist: Relevante unternehmerische Entscheidungen werden bei den Stadtwerken Heidelberg im Aufsichtsrat getroffen. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Personen zusammen, die den Gemeinderat sowie die Beschäftigen vertreten. Zudem stellen sie größere Projekte dem Gemeinderat als Vertretungen der Bürgerschaft vor.
Innovationen fördern: Techniken für die Zukunft
Die Stadtwerke Heidelberg arbeiten kontinuierlich an neuen innovativen Techniken, Produkten und Dienstleistungen, um gut für die Märkte der Zukunft gerüstet zu sein. Organisatorisch unterstützt werden die Fachbereiche durch die Digital-Agentur – eine gemeinsame Gesellschaft von Stadt und Stadtwerken Heidelberg mit Startup-Charakter – sowie durch die Stabsstelle Neue Technologien bei den Stadtwerken Heidelberg Netze. Außerdem entwickeln wir in der Stadtwerke-Kooperation Trianel mit vielen anderen Stadtwerken neue Geschäftsmodelle oder Lösungen. Anfang des Jahres 2022 startete beispielsweise ein Projekt zur Erarbeitung eines Digitalen Zwillings unseres Stromnetzes. Mit dessen Hilfe möchten wir die Anforderungen an unser Verteilernetz und die daraus resultierenden Auswirkungen simulieren, um auf dieser Basis das Netz gezielt weiter planen und entwickeln zu können. Bei all diesen Aktivitäten kommen zunehmend Methoden des agilen Arbeitens zum Einsatz.
Bei der Entwicklung neuer Techniken, etwa im Rahmen des Projektes Wärmenetze 4.0, arbeiten wir in enger Abstimmung mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette zusammen, zum Beispiel mit Herstellern, Installateuren, Wohnbauunternehmen etc. Um allen Beteiligten die neuen Techniken nahezubringen, soll ein Showroom entstehen. Außerdem sind Schulungen geplant.
Umweltschutz
Viele Jahre Erfahrung mit zertifiziertem Umweltmanagement
Seit dem Jahr 1995 bilanzieren wir in unserem Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung jährlich unsere Umweltwirkungen, schreiben ein systematisches Umweltprogramm mit Zielen und Maßnahmen fort und führen alle drei Jahre eine Umweltbetriebsprüfung durch. Ein externer, unabhängiger Gutachter validiert die Ergebnisse.
In einer umfassenden Umwelterklärung veröffentlichen wir anschließend die Umweltziele, -wirkungen und -maßnahmen. In den Jahren dazwischen bieten wir der interessierten Öffentlichkeit eine aktualisierte Umwelterklärung auf unserer Homepage.
Umwelterklärungen zum Download:
swhd.de/verantwortung
Umweltwirkungen durch Eigenverbrauch inklusive Dienstleistungen1
Materialeffizienz (kg) | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Gefahrstoffe | 38.457 | 40.718 | 49.828 |
Energieeffizienz (MWh)1 | |||
---|---|---|---|
Strom-Eigenerzeugung | 57.360 | 57.075 | 62.317 |
Strom-Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien | 44.500 | 44.162 | 48.498 |
Wärme-Eigenerzeugung | 174.278 | 151.736 | 169.057 |
Wärme-Eigenerzeugung aus erneuerbaren Energien | 96.543 | 87.665 | 99.634 |
Gesamt-Energieverbrauch (Strom, Fernwärme, Gas) (MWh) | 164.898 | 165.531 | 174.251 |
Treibstoffe2 (MWh) | 1.525 | 1.445 | 1.411 |
Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch (%) | 74 | 72 | 72 |
Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Wärmeverbrauch (%) | 24 | 18 | 20 |
Wasser (m3) | |||
---|---|---|---|
Wasserverbrauch | 94.486 | 95.919 | 148.428 |
Abfälle (t) | |||
---|---|---|---|
Abfälle gesamt | 17.359 | 18.875 | 19.829 |
Abfälle zur Verwertung | 17.086 | 14.021 | 19.643 |
Abfälle zur Beseitigung | 84 | 61 | 111 |
Gefährliche Abfälle zur Verwertung | 9 | 4.786 | 72 |
Gefährliche Abfälle zur Beseitigung | 160 | 7 | 3 |
Emissionen2 (t) | |||
---|---|---|---|
Gesamtemission Treibhausgase (CO2-Äquivalent)4 | 17.241 | 15.802 | 17.356 |
Sonstige Emissionen in die Luft: CO, NOX, SO2, Staub | 143,1 | 129 | 132 |
Flächenverbrauch in Bezug auf biologische Vielfalt3,5 (m2) | |||
---|---|---|---|
Gesamtflächenverbrauch | 377.448 | 456.632 | 548.028 |
Naturnahe Flächen | 226.469 | 273.979 | 328.817 |
Versiegelte Flächen | 150.979 | 182.653 | 219.211 |
1 | Nicht regional begrenzt
2 | Fernwärme und Wärme aus Kesselanlagen
3 | Änderung der Berechnungsgrundlage
4 | Emissionen aus dem Eigenverbrauch und dem Brennstoffverbrauch zur Eigenerzeugung sowie Schlupf von SF6, F-Gasen und Methan
5 | Ohne Stadtwerke Neckargemünd
Wertschöpfungsstufen und Materialverbrauch
Die Stadtwerke Heidelberg bieten ein weites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen an – von der Fahrt mit der Bergbahn über den Besuch der Bäder bis hin zu Energieprodukten oder der Bereitstellung von Versorgungsinfrastrukturen. Entsprechend groß ist die Bandbreite der im Unternehmen eingesetzten Materialien – von Netzrohren über Brennstoffe und Materialien in den Werkstätten bis hin zu Papier in der Verwaltung.
Nicht für alle diese Produkte können spezifische Kriterien zur ökologischen oder sozialen Gestaltung der Wertschöpfungskette definiert werden. Um diese Aspekte dennoch in unserem Einkaufsprozess zu verankern, hat die zuständige Abteilung im Jahr 2021 ein System zur Lieferantenbewertung – bei Bedarf ergänzt durch eine Lieferantenselbstauskunft – aufgesetzt. In diesem Rahmen werden auch Informationen über Zertifizierungen in den Feldern Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Soziales abgefragt. Lieferanten, die Zertifizierungen nachweisen können oder per Lieferantenselbstauskunft die gewünschten Informationen über vergleichbare Organisationsstrukturen bereitstellen, haben bessere Chancen, in die höchste Bewertungsstufe zu gelangen und somit bevorzugt beauftragt zu werden. Die ersten Lieferanten sind bereits anhand dieses Systems bewertet. Aktuell wird die Lieferantenbewertung auf weitere Partner angewendet.
Darüber hinaus haben wir für ausgewählte Produktgruppen Umweltkriterien definiert. Soweit rechtlich möglich und fachlich sinnvoll, wählen wir bevorzugt regionale Lieferanten aus. So sind beim Einkauf von Grünschnitt und Landschaftspflegematerial zum Betrieb des Holz-Heizkraftwerks ein Entfernungsradius in den Ausschreibungsunterlagen festgelegt und Qualitätskriterien vorgegeben. Beim Kauf von Druckern setzen wir auf Produkte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel. Bei Ausschreibungen für Druckerzeugnisse fordern wir weitgehend Recyclingpapier, möglichst ebenfalls mit dem Siegel Blauer Engel. Alternativ kommen für einige Einsatzzwecke FSC-Papiere zum Einsatz. Das Holz für ihre Herstellung stammt aus einer zertifizierten nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Zudem wird ausschließlich klimaneutraler Druck beauftragt. Um die CO2-Emissionen von Postsendungen auszugleichen, unterstützen die Stadtwerke Heidelberg CO2-Kompensationsprojekte. In den internen Prozessen wird der Papierverbrauch durch weitere Digitalisierung reduziert. Seit dem Jahr 2020 ging er durch das verstärkte Homeoffice zurück. Dieser Trend setzte sich auch 2021 fort.
Erhoben wird regelmäßig der Verbrauch an Papier. Im Jahr 2021 lag der Verbrauch rund 22 Prozent unter der Vor-Corona-Zeit. Der Grund liegt insbesondere im verstärkten Homeoffice während der vergangenen zwei Jahre.
Beim Einkauf von Grünschnitt und Landschaftspflegematerial für das Holz-Heizkraftwerk ist ein Entfernungsradius von 75 Kilometern um die Anlage in den Ausschreibungen festgelegt.


Beim Einkauf von Grünschnitt und Landschaftspflegematerial für das Holz-Heizkraftwerk ist ein Entfernungsradius von 75 Kilometern um die Anlage in den Ausschreibungen festgelegt.
Gefahrstoffe
Im Jahr 2021 haben wir 38,5 (Vorjahr: 40,7) Tonnen Gefahrstoffe beschafft. Mit rund 64 Prozent wurde der größte Anteil an Gefahrstoffen wieder in den Schwimmbädern verwendet. Allerdings sank ihr Einsatz durch den Corona-Sonderbetrieb im Jahr 2020 um rund 30 und im Jahr 2021 um weitere 13 Prozent. Vor allem der mengenmäßig bedeutende Einsatz von Stoffen zur Aufbereitung des Beckenwassers ging zurück.
Im Technikbereich kommt außerdem in größeren Mengen Stickstoff zum Einsatz – primär bei Druckprüfungen und Rohrleitungsspülungen. Als mengenmäßig relevanter Stoff wird außerdem ein Odorierungsmittel verwendet. Es stellt sicher, dass Gasaustritte geruchsmäßig wahrgenommen werden. Hinzu kommen bestimmte Mengen an Propan und Butan, die zur Kabelmontage und zum Heizen in abgelegenen technischen Einrichtungen verwendet werden.
Energieerzeugung
Die Strom-Eigenerzeugung ist von 57.075 auf 57.360 Megawattstunden gestiegen. Diese Erhöhung ist auf den Ausbau der Photovoltaikanlagen zurückzuführen.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Strom-Eigenerzeugung hat sich ebenfalls aufgrund der neu hinzugekommenen Photovoltaikanlagen von 44.162 in 2020 auf 44.500 Megawattstunden im Berichtsjahr 2021 erhöht. Damit liegt der Anteil erneuerbarer Energien an der Strom-Eigenerzeugung bei 78 Prozent.
Die Wärme-Eigenerzeugung lag 15 Prozent über dem Vorjahr. Auch hier schlug die kühlere Witterung zu Buche.
Der Anteil erneuerbarer Energien an der Eigenerzeugung Wärme lag mit rund 55 Prozent in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr.
Energieverbrauch
Der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauch lag mit 15.151 (Vorjahr: 14.874) Megawattstunden bei neun Prozent und damit in ähnlicher Größenordnung wie im Jahr 2020. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch ist leicht gestiegen.
Im Jahr 2021 waren rund 72 (Vorjahr: 76) Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs auf die Nutzung von Gas zurückzuführen. Der größte Teil des Erd- und Biogases wird zur Erzeugung von Strom und Wärme in Anlagen der Stadtwerke Heidelberg Umwelt verwendet.
Rund 18 (Vorjahr: 15) Prozent des Energiebedarfs wurden im Jahr 2021 in Form von Fernwärme für Heizzwecke im Unternehmen eingesetzt. Die Steigerung ist auf die kühlere Witterung zurückzuführen. Der Verbrauchsrückgang in den Jahren 2020/2021 gegenüber 2019 ist auf das verstärkte Homeoffice zurückzuführen.
Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch hat sich um neun Prozent erhöht. Ein Grund liegt in einem erhöhten Anteil erneuerbarer Energien an der Fernwärme, die aus Mannheim beschafft wurde. Zudem lag die Erzeugung erneuerbarer Energien im Vorjahr aufgrund längerer Stillstandszeiten des Holz-Heizkraftwerks während einer großen Revision etwas niedriger.
Zusammengerechnet lag der Energie-Eigenverbrauch mit den Energieträgern Strom, Gas und Fernwärme mit 164.898 (Vorjahr: 165.531) Megawattstunden in ähnlicher Größenordnung wie im Vorjahr.
Um uns vertieft mit unserem eigenen Energieverbrauch zu befassen, hatten wir im Jahr 2020 ein Energiemanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 50001 eingeführt. Im Januar 2021 erhielten wir nach erfolgreich bestandener externer Prüfung des neuen Managementsystems für jede unserer Gesellschaften ein DIN EN ISO 50001-Zertifikat. Im Laufe des Jahres tagte das Energiemanagement-Team regelmäßig und befasste sich insbesondere mit der Optimierung der Energiedatenerfassung als Basis für eine zielgerichtete Maßnahmenentwicklung. Insgesamt wurden rund 20 zusätzliche Zähler unter anderem in technischen Anlagen nachgerüstet.
Treibstoffverbrauch
Der Treibstoffverbrauch im Fuhrpark ist im Jahr 2021 auf 1.525 (Vorjahr: 1.445) Megawattstunden angestiegen. Das erklärt sich durch einen erhöhten Verbrauch an Diesel, da noch mehr Technik-Mitarbeiter coronabedingt direkt von zuhause zu ihren Einsatzorten im Versorgungsgebiet gestartet sind als im Jahr zuvor. Dienstfahrten im Stadtgebiet werden weitgehend mit Fahrrädern oder Pedelecs erledigt. Bei Dienstreisen haben gemäß Betriebsvereinbarung öffentliche Verkehrsmittel den Vorrang.
Als Ergebnis der Zusammenarbeit mit einem renommierten Umweltinstitut planen wir, unsere PKW-Flotte bis 2030 bei der Ersatzbeschaffung sukzessive und wo immer möglich und wirtschaftlich vertretbar auf Batteriebetrieb umzustellen. Darüber hinaus setzen wir auf ein Fahrzeugpooling.
Wasserverbrauch und Abwasser
Trinkwasser wird bei den Stadtwerken Heidelberg vor allem bei den Schwimmbädern verbraucht, außerdem in der Wasserversorgung durch Spülungen des Rohrnetzes und als Überlauf bei den Trinkwasserspeichern, weiter in den Werkstätten, der Verwaltung, den Immobilien der Bergbahn und in den Parkhäusern. In den Jahren 2020 und 2021 ist der Wasserverbrauch mit 95.919 bzw. 94.486 Kubikmetern gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 (148.428) erheblich gesunken. Das lag unter anderem an den Bäderschließungen sowie an den geringeren Besucherzahlen während des Corona-Sonderbetriebs. In den Bädern wurde rund 30 Prozent weniger Trinkwasser verbraucht als in den Jahren zuvor. Der Eigenverbrauch in den Immobilien der Stadtwerke Heidelberg sank wegen der verstärkten Tätigkeiten im Homeoffice und wegen des Starts aus der Fläche ebenfalls. Die leichte Erhöhung von 2020 auf 2021 ist auf die vermehrte Reinigung von Wasserspeicheranlagen zurückzuführen. Auch in Neckargemünd wurden umfangreiche Netzspülungen durchgeführt. Künftig werden keine Verluste mehr durch den Überlauf an den Wasserspeichern entstehen, da verbesserte Einfüllventile zum Einsatz kommen.
Besonders zu behandelnde Abwässer fallen im Bereich der Hallenbäder an. Dort kommen Chlor-Elektrolyse-Anlagen zum Einsatz. Neutralisationsanlagen stellen sicher, dass die Einleitungswerte der städtischen Abwassersatzung eingehalten werden.
Durch neue Qualitätskriterien in den Ausschreibungen für die Einsatzstoffe im Holz-Heizkraftwerk sank das Aufkommen an Kesselasche.


Durch neue Qualitätskriterien in den Ausschreibungen für die Einsatzstoffe im Holz-Heizkraftwerk sank das Aufkommen an Kesselasche.
Abfälle
Das Abfallaufkommen betrug im Jahr 2021 17.359 (Vorjahr: 18.875) Tonnen. In der Gesamtsumme spiegeln sich die unterschiedlichen unternehmerischen Tätigkeiten in den jeweiligen Jahren wider. Ein Trend ist dabei nicht zu erkennen. Die Stadtwerke Heidelberg sorgen nach Möglichkeit für ein Recycling bzw. eine Wiederverwertung der anfallenden Stoffe. Ansatzpunkte für Optimierungen im Bereich Abfall liegen vor allem beim Restmüll. Im Zuge des geplanten Umzugs der Hauptverwaltung inklusive der Werkstätten in ein neues Gebäude wird daher ein anderes Konzept für die Abfalltrennung aufgesetzt.
Zu den einzelnen Abfallkategorien:
- Im Jahr 2021 wurden 17.086 (Vorjahr: 14.021) Tonnen Abfälle zur Verwertung erfasst. Die Steigerung ist auf verstärkte Bautätigkeiten im Stadtgebiet zurückzuführen: Die weitaus größte Fraktion in dieser Abfallkategorie ist der Erdaushub, die drittgrößte der Straßenaufbruch. Beides fällt bei Tiefbauarbeiten an. Zusammen machen sie 72 Prozent der Abfälle zur Verwertung aus. Die zweitgrößte Abfallart ist die Kesselasche aus dem Holz-Heizkraftwerk. In den Jahren 2020 und 2021 lag ihre Menge deutlich unter den Vorjahren. Grund dafür ist der Einsatz von Holz-Brennstoffen höherer Qualität. Dafür hatten wir die Verträge mit dem Vorlieferanten angepasst.
- Die Abfälle zur Beseitigung sind auf 84 (Vorjahr: 61) Tonnen angestiegen. Der Hauptgrund liegt darin, dass im Jahr 2021 Eisen-Mangan-Schlämme aus der Wasseraufbereitung entsorgt wurden, die in den letzten Jahren im Wasserwerk Entensee angefallen waren. Ihr Anteil an den Abfällen zur Verwertung liegt bei rund 36 Prozent. Der Restmüll – mit einem Mengenanteil von über 50 Prozent die größte Abfallart in dieser Kategorie – ist in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der geringeren Besucherzahlen in den Bädern und des vermehrten Arbeitens im Homeoffice deutlich zurückgegangen. Die drittgrößte Abfallmenge stammt aus der antizyklischen Entleerung von Toiletten auf Baustellen und Außenanlagen.
- Die gefährlichen Abfälle zur Verwertung sind im Jahr 2021 auf 29 (Vorjahr: 4.786) Tonnen zurückgegangen. Das Vorjahr war jedoch ein Ausreißer, da aufgrund der Vollrevision des Holz-Heizkraftwerks ein Ölwechsel bei der Turbine vorgenommen worden war. Im Jahr 2021 wurde der Inhalt der Ölabscheider in zwei Wasserwerken entsorgt; insgesamt gingen auf dieses Konto 11,7 Tonnen Abfälle zur Verwertung. Zudem fielen 11,4 Tonnen Elektroschrott aufgrund der laufenden Stromzählerwechsel an. Weitere 3,5 Tonnen verwertete Abfälle entfielen auf öl- und fetthaltige Betriebsmittel, knapp 50 Prozent davon aus dem Holz-Heizkraftwerk.
- Die gefährlichen Abfälle zur Beseitigung haben von rund sieben Tonnen im Vorjahr auf 160 Tonnen im Jahr 2021 zugenommen. 158 Tonnen davon sind asbesthaltige Abfälle und stammen aus der Sanierung von Trafostationen, 0,9 Tonnen sind ausgediente Reserve-Trockenbatterien und 0,5 Tonnen Kühlerfrostschutzmittel aus der Wartung der Blockheizkraftwerke.
Emissionen
Der Berechnung der Treibhausgas- und der Schadstoffemissionen liegen die Einsatzmengen verschiedener Energieträger für die Eigenerzeugung in unseren Anlagen sowie der Treibstoffe im Fuhrpark zugrunde. Die Emissionswerte werden über Emissionsfaktoren ermittelt. Hinzu kommen Entweichungen von SF6 in Strom-Schaltanlagen, von Methan in Gasanlagen und von F-Gasen aus Klima- und Kälteanlagen. Im Jahr 2021 haben sich die Treibhausgasemissionen auf 17.241 (Vorjahr: 15.802) erhöht, da aufgrund der kühleren Temperaturen mehr Brennstoffe eingesetzt wurden. Damit liegen sie wieder auf dem Niveau von 2019. Die Emissionen von F-Gasen sind auf Nachfüllungen der Klimaanlagen zurückzuführen, die im Jahr 2020 nicht erforderlich waren.
Flächenverbrauch und Artenvielfalt
Die zunehmende Umwandlung naturnaher und landwirtschaftlicher Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen hat hohe und oft unumkehrbare ökologische Auswirkungen wie den Verlust von Arten und Biotopen. Deshalb erfassen wir auch den Anteil versiegelter Flächen und setzen uns zudem für Artenvielfalt ein. In 2020 haben wir eine neue Methode zur Flächenberechnung eingeführt. Daher können die Daten erst über die beiden letzten Jahre miteinander verglichen werden. Der Gesamtflächenverbrauch ist 2021 durch den Verkauf eines Grundstücks und eines Teils des Grundstücks im Pfaffengrunder Werk von 456.632 auf 377.448 Quadratmeter gesunken.

Rückzugsgebiet für Vögel und Insekten: Gelände des Wasserwerks Schlierbach.

Rückzugsgebiet für Vögel und Insekten: Gelände des Wasserwerks Schlierbach.
Rund 40 Prozent der von uns bewirtschafteten Fläche sind versiegelt, die übrigen 60 Prozent unversiegelt und bewachsen. Bis auf eine begründete Ausnahme werden die Nutzflächen mit mechanischen Methoden von Beikräutern freigehalten. Grundstücke von Anlagen abseits von Wohngebieten werden zum Erhalt der Artenvielfalt nur zweimal im Jahr nach dem Aussamen der Gräser gemäht. Um Insekten und Vögeln auch im freien Feld Lebensräume zu bieten, haben wir auf Grundstücken dort schon vor vielen Jahren Vogelschutzhecken mit bis zu 300 verschiedenen Heckenbüschen, unter anderem mit Apfelbäumen, Wildrosenhecken und Schlehen, angelegt und pflegen sie seither extensiv. An den Wasserwerken Rauschen und Schlierbach haben wir Streuobstwiesen sowie am Heizwerk Speyerer Straße den Speierling angepflanzt – ein Wildobstgehölz, das zu den seltensten Baumarten in Deutschland zählt. Um auf den Liegeflächen der Schwimmbäder sicherzustellen, dass es für die großen alten Bäume rechtzeitig Ersatz gibt, wurden im Thermal-, Köpfel- und Tiergartenbad neue, trockenheitsresistente Baumsorten gesetzt.
Auch in unserem ENERGIEpark Pfaffengrund achten wir auf eine ökologische Gestaltung. So sind rund um das Holz-Heizkraftwerk, an Wegrändern sowie auf weiteren Flächen Insektenweiden mit einer hohen Artenvielfalt angelegt. Am Holz-Heizkraftwerk haben wir in Kooperation mit einem Imker Bienenstöcke aufgestellt. Der ENERGIEpark-Honig ist im ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt erhältlich.
Das im Bau befindliche ökologische hip-Parkhaus zeigt zudem, dass auch versiegelte Flächen über Grünfassaden die Möglichkeit bieten, Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen.
2021 haben wir die Einführung von Job-Rädern vorbereitet
Förderung ökologischen Verhaltens bei den Beschäftigten
Das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung stellt sicher, dass wesentliche Prozesse im Unternehmen Umweltaspekte berücksichtigen. Die Leitung für Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie die ihre zuarbeitenden Beauftragten sorgen außerdem dafür, dass alle Beschäftigte regelmäßig in Umwelt- und Arbeitsschutzfragen unterwiesen werden.
Ergänzend geben wir Anreize für ökologisches Verhalten im Bereich der Mobilität: Eine Betriebsvereinbarung regelt, dass Dienstreisen per Zug durchzuführen sind, für Dienstgänge stehen Fahrräder und Pedelecs und im Fuhrpark Erdgasfahrzeuge sowie E-Mobile zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir allen Beschäftigten ein Jobticket, das sie auch in ihrer Freizeit nutzen können. Im Jahr 2021 wurde zudem die Möglichkeit vorbereitet, ein Job-Rad zu erhalten. Alle Mitarbeitenden können sich ein Wunschrad für Dienstwege und zur privaten Nutzung aussuchen, das die Stadtwerke Heidelberg dann für 36 Monate leasen. Anschließend besteht die Möglichkeit, das Fahrrad zu übernehmen. Die Leasing-Rate inklusive der obligatorischen Fahrradversicherung wird durch Entgeltumwandlung finanziert.
Auch regionale und nachhaltige Ernährung wird gefördert: Im Rahmen des Gesundheitsmanagements gibt es ökologische, vegetarische und zum Teil vegane Angebote von regionalen Lieferanten in der Kantine und während Sitzungen. Gesunde und nachhaltige Ernährung war zudem das Thema des Zukunftstags 2021: Gesundheitsexperte Patric Heizmann gab dort motivierende und gut umsetzbare Anregungen für alle Beschäftigen.
Personal
Mitarbeitende
Zum Jahresende hatten die Stadtwerke Heidelberg 1.043 (Vorjahr: 1.063) Angestellte. 235 (Vorjahr: 253) von ihnen sind von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn an das Verkehrsunternehmen rnv überlassen und nicht mehr für den Konzern tätig. Ende 2021 befanden sich zudem 62 (Vorjahr: 67) Mitarbeitende in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Hinzu kommen 44 (Vorjahr: 46) Wagenbegleiter bei den Heidelberger Bergbahnen. Insgesamt ist die Anzahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 20 Personen gesunken. Bei der Bewertung der Daten sind zwei gegenläufige Trends zu berücksichtigen:
- Seit über zehn Jahren begleitet das Thema Effizienz die Stadtwerke Heidelberg. Aufeinander aufbauende Projekte geben immer neue Impulse zur Kostensenkung. Die Projekte waren mit einem sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen verbunden, der bis heute wirksam ist. So hat eine ganze Reihe von älteren Beschäftigten Altersteilzeit-Vereinbarungen getroffen, die sukzessive umgesetzt werden.
- Zugleich hat sich jedoch das Aufgabenspektrum vergrößert: Die vielen Bauaktivitäten in Heidelberg erfordern verstärkten Personaleinsatz. Themen wie Glasfaserausbau und Digitalisierung sind neu hinzugekommen. Das erfordert Kompetenzaufbau und hat auch zu Neueinstellungen geführt.


Beim digitalen Zukunftstag für alle Beschäftigten im Juli 2021 gab Ernährungscoach Patric Heizmann viele einfach umsetzbare Anregungen zur gesunden, nachhaltigen Ernährung und für Fitness im Alltag.
Beim digitalen Zukunftstag für alle Beschäftigten im Juli 2021 gab Ernährungscoach Patric Heizmann viele einfach umsetzbare Anregungen zur gesunden, nachhaltigen Ernährung und für Fitness im Alltag.
Das Stadtwerke-Team wird immer jünger
Die Stadtwerke Heidelberg sind ein verlässlicher und attraktiver Arbeitgeber. Viele Mitarbeiter sind daher schon lange bei uns beschäftigt. Allerdings hat sich in den letzten Jahren eine deutliche Verjüngung ergeben: Der Anteil aller aktiv Beschäftigten über 50 Jahren ist kontinuierlich gesunken und liegt heute bei rund 30 (Vorjahr: 37) Prozent.
Vergütung und Arbeitszeit
Die Personalkosten lagen 2021 bei 88,2 (Vorjahr: 85,4) Millionen Euro. Davon entfielen 10,2 (Vorjahr: 9,2) Millionen Euro auf die Altersvorsorge. Die Grundlage für die Vergütung, die Arbeitszeit-Regelungen sowie die Ausgestaltung der Arbeitsverträge ist der Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe (TV-V). Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, besondere Leistungen zum Beispiel im Rahmen von Zielvereinbarungen zu honorieren. Dazu können, je nach Tätigkeit, auch Nachhaltigkeitskriterien gehören. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt demnach 39 Stunden. Für die Beschäftigten der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), die an die rnv überlassen sind, gilt der Haustarifvertrag der rnv.
BESCHÄFTIGTE1 | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Stadtwerke Heidelberg | 233 | 226 | 229 |
Stadtwerke Heidelberg Netze | 342 | 352 | 349 |
Stadtwerke Heidelberg Energie | 96 | 90 | 77 |
Stadtwerke Heidelberg Bäder | 30 | 28 | 24 |
Stadtwerke Heidelberg Umwelt | 9 | 8 | 11 |
Stadtwerke Heidelberg Garagen | 3 | 2 | 3 |
Stadtwerke Heidelberg Techn. Dienste | 82 | 90 | 95 |
Heidelberger Straßen- und Bergbahn2 | 13 | 14 | 14 |
Überlassen an die rnv | 235 | 253 | 268 |
Stadtwerke Heidelberg Konzern | 1.043 | 1.063 | 1.070 |
davon in Freistellungsphase der Altersteilzeit | 62 | 67 | 61 |
1 | Angaben zum 31.12.2021 und gemäß organisatorischer Zuordnung. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen.
2 | Ohne 44 Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.
ALTER | bis 20 | 21–30 | 31–40 | 41–50 | 51–60 | 61–65 |
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl1 | 5 | 89 | 200 | 150 | 269 | 95 |
1 | Angaben zum 31.12.2021. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen,
außerdem ohne rnv-Überlassene. Inklusive 62 Personen in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.
2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.
Vielfalt und Chancengleichheit
Bei den Stadtwerken Heidelberg gibt es zahlreiche Berufe, die traditionell eine Männerdomäne sind. Der Frauenanteil im Unternehmen liegt kontinuierlich zwischen einem Viertel und einem Drittel, bei den oberen Führungskräften leicht unter dem Anteil im Gesamtunternehmen. Seit 2020 ist auch eine Frau Mitglied der Geschäftsführung.
Um Chancengleichheit zu fördern, haben wir eine Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz mit drei Gleichstellungsbeauftragten sowie einen Beauftragten für Schwerbehinderte als Beratungs- und Anlaufstelle bei möglichen Diskriminierungsvorfällen installiert. Im Jahr 2021 sind wieder keine Fälle bekannt geworden.
Die Stadtwerke Heidelberg sind für Menschen mit Schwerbehinderungen offen. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt traditionell über dem gesetzlich geforderten Wert von fünf Prozent.
Diversity1 (%) | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Frauenanteil | 26,5 | 29,8 | 30,0 |
Frauenanteil an den oberen Führungskräften | 22,2 | 26,4 | 23,4 |
Anteil von Beschäftigten mit Schwerbehinderung | 7,8 | 8,6 | 8,2 |
1 | Ohne rnv-Überlassene
Beruf und Privatleben gut vereinbaren
Berufstätige wünschen sich in der Regel eine erfüllende Arbeit sowie ein ausgewogenes Maß an Zeit und Flexibilität, um ihr Privatleben freier gestalten zu können. Nine-to-five-Jobs gehören zunehmend der Vergangenheit an. Neue Formen des Arbeitens sollen dazu beitragen, alle Lebensbereiche gut miteinander vereinbaren zu können. Bei kommunalen Unternehmen geben die rechtlichen und tariflichen Rahmenbedingungen dabei Leitplanken vor.
Als eines der ersten Unternehmen im kommunalen Bereich haben die Stadtwerke Heidelberg eine Betriebsvereinbarung verabschiedet und umgesetzt, die mobiles, ortsungebundenes Arbeiten ermöglicht. Die Corona-Situation in den Jahren 2020 und 2021 hat die unternehmensweite Einführung beschleunigt und dazu beigetragen, dass es heute selbstverständlicher Alltag ist.
Mobiles Arbeiten ist eine Selbstverständlichkeit geworden
Für das Bestreben, Privatleben und Beruf besser in Einklang zu bringen, bleibt auch die Bedeutung von Teilzeitarbeit hoch. Die Quote der Teilzeit-Beschäftigten hatte bis zum Jahr 2019 kontinuierlich zugenommen. In den Jahren 2020 und 2021 ging sie erstmals zurück. Gründe dafür sind nicht bekannt. Es bleibt zu beobachten, ob die Entwicklung im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite liegt.
Ergänzend sorgen Sabbaticals dafür, dass die Beschäftigten ihre privaten Belange besser mit der Arbeit in Einklang bringen können. Bei herausfordernden familiären Situationen unterstützen wir die Betroffenen auch, indem wir gemeinsam mit ihnen individuelle und flexible Lösungen entwickeln.
Familie und Beruf1 (%) | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Anteil Teilzeitkräfte | 12,3 | 14,7 | 14,9 |
1 | Ohne rnv-Überlassene
Viel Spaß und tolle Ergebnisse bei der Einführungswoche 2021 – die beste Basis für einen gemeinsamen Start ins Berufsleben.


Viel Spaß und tolle Ergebnisse bei der Einführungswoche 2021 – die beste Basis für einen gemeinsamen Start ins Berufsleben.
Aus- und Weiterbildung
Ausbildung ist uns ein wichtiges Anliegen, denn wir wollen junge Talente schon früh für unser Unternehmen gewinnen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich gestiegen: Zum Jahresende 2021 waren es 41 (Vorjahr: 36). Wir bieten ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen in Technik, Betriebswirtschaft und IT an. Außerdem bilden wir Bäder-Fachangestellte aus. Besonders herausfordernd ist es, Personen für die Bereiche Technik und Bäder zu finden. Auf diese Felder haben wir daher einen besonderen Fokus bei unserer Arbeitgeberkampagne sowillicharbeiten.de gelegt. Im Herbst 2021 gab es wieder eine bunte Einführungswoche für alle neuen Auszubildenden. Engagierte Auszubildende mit guten Leistungen fördern wir auch individuell und bieten ihnen Fortbildungen sowie gute Übernahme-Chancen.
Ausbildung | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Auszubildende1 | 41 | 36 | 31 |
davon Studierende der DHBW | 6 | 6 | 2 |
Teilnehmende des F3-Programms2 | 3 | 3 | 5 |
1 | Ohne rnv-Überlassene
2 | Programm zur Förderung von Fach- und Führungskräften
Auch Qualifizierung und Weiterbildung haben einen hohen Stellenwert bei uns. Dem Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt begegnen wir, indem wir Beschäftigte aus dem Stadtwerke-Team qualifizieren und ihnen damit ein berufliches Fortkommen über Fachkarrieren ermöglichen. Die Basis dafür ist eine Betriebsvereinbarung. Neben der finanziellen Förderung kommt das Unternehmen den Beschäftigten auch zeitlich entgegen, etwa durch Freistellungen oder Sonderurlaube. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Mitarbeitende berufsbegleitend qualifiziert. Darüber hinaus bieten die Stadtwerke Heidelberg interne Schulungen zu einem breiten Themenspektrum an.
E-Learning-Plattform eingeführt
Ende 2021 ging eine Online-Schulungsplattform mit einem umfassenden Trainingsangebot für die flexible Nutzung zwischendurch an den Start. Die Plattform ermöglicht es den Teilnehmenden auch, nach den Trainings weiter im Austausch zu bleiben und Lern-Communities zu bilden.
Seit dem Jahr 2020 ging die Anzahl der Seminarbesuche coronabedingt zurück: Während die Beschäftigten in den vorangegangenen Jahren vier bis fünf Seminare pro Jahr besucht hatten, sank diese Zahl 2020 auf 2,4 und 2021 auf 2,2. Viele Präsenzveranstaltungen entfielen. In diesen Zahlen ist allerdings die wachsende Anzahl von Online-Schulungen nur zum Teil enthalten.
Weiterbildung1 | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Seminarbesuche aller Beschäftigten (intern und extern) | 2.031 | 2.121 | 4.375 |
Seminarbesuche pro Beschäftigte (intern und extern) | 2,2 | 2,4 | 5,0 |
Durchschnittliche Reise- und Weiterbildungskosten (inkl. Coaching etc.) pro Beschäftigte | 920 | 854 | 1.802 |
1 | Ohne rnv-Überlassene
Engagement zum Schutz der Gesundheit
Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren Beschäftigten ein breites Programm zur Gesundheitsförderung. Coronabedingt mussten in den Jahren 2020 und 2021 jedoch einige der Angebote zurückgefahren oder eingestellt werden. Dazu gehörten die Fitnesskurse wie Faszientraining, Aquajogging und -biking. Leider musste auch der jährliche Gesundheitstag entfallen. Dafür gab es den Online-Zukunftstag zum Thema Gesunde Ernährung (s. o.). Der Gesundheits-Check für alle Mitarbeitenden wurde ebenfalls angeboten, und auch die Sportinitiativen wie Fußball, Laufen oder Tennis fanden wieder häufiger statt.
Ein wesentlicher Fokus beim Gesundheitsschutz lag auch im Jahr 2021 auf dem Umgang mit der Corona-Situation. Eine Task Force Corona stellte kontinuierlich sicher, dass alle Beschäftigten über die aktuellen Regelungen informiert waren und Fragen aus der Belegschaft schnell beantwortet wurden. Unter Quarantäne stehende Mitarbeitende wurden zudem von der Task Force unterstützt und begleitet. Alle Teams erhielten auf Kosten des Unternehmens Masken, Desinfektionsmittel sowie Selbsttests. Zudem wurden Impftermine beim Betriebsarzt angeboten.
Deutschlands begehrtester Arbeitgeber in der Branche »Stadtwerke«
Im September 2021 erhielten wir erneut eine Arbeitgeber-Auszeichnung: Nach der Analyse des FAZ-Instituts und des Instituts für Management und Wirtschaftsforschung zählen wir zu Deutschlands begehrtesten Arbeitgebern 2021 und sind in unserer Branche »Stadtwerke« sogar Spitzenreiter.
Unternehmenskultur
Das Betriebsverfassungsgesetz verpflichtet Arbeitgeber und Betriebsrat, zum Wohl der Arbeitnehmenden und des Betriebs vertrauensvoll zusammenzuarbeiten: Bei den Stadtwerken Heidelberg ist das vorbildlich gelebte Praxis. In alle Entscheidungen mit Bedeutung für die Beschäftigten, auch in nicht-mitbestimmungspflichtige, wird der Betriebsrat eingebunden. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung läuft ausgesprochen konstruktiv. In einer Kulturkommission arbeiten beide gemeinsam mit unterstützenden Unternehmensbereichen daran, die Unternehmenskultur noch weiter voranzubringen, denn sie sehen zufriedene Arbeitnehmer und ein gutes Miteinander im Arbeitsalltag als zentrale Erfolgsfaktoren für das Unternehmen an.
Auf ihre Initiative gibt es zahlreiche Impulse für ein gutes Miteinander im Unternehmen: bei den jährlichen Zukunftstagen für alle Mitarbeitenden, an Führungskräftetagen und in einem breiten Trainingsangebot zur Entwicklung von Soft Skills – inklusive Übungsgruppen zur Wertschätzenden Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Coaching- und Mediationsangebote runden das Angebot ab.
Im Jahr 2021 wurde ergänzend der Aufbau eines internen Pools an Coachs vorbereitet. Dazu konnten sich im Frühjahr 2022 alle Interessierten aus dem Unternehmen bewerben – unabhängig von ihrer Ausbildung. Die ausgewählten Personen erhalten eine zehntägige Ausbildung während der Arbeitszeit und stehen nach erfolgreichem Absolvieren ihren Kolleginnen und Kollegen bei herausfordernden beruflichen Situationen beratend zur Seite.

Eine neue Podcast-Serie stellt ganz unterschiedliche Arbeitswelten im Unternehmen vor – und fördert so ein noch besseres Verständnis füreinander.

Eine neue Podcast-Serie stellt ganz unterschiedliche Arbeitswelten im Unternehmen vor – und fördert so ein noch besseres Verständnis füreinander.
Beteiligung der Mitarbeitenden
Alle Beschäftigten haben in regelmäßigen Dialogrunden die Möglichkeit, ihre Anliegen und Wünsche direkt mit der Geschäftsführung zu besprechen. Auch bei den vier Mal pro Jahr stattfindenden Betriebsversammlungen können Themen angesprochen werden.
Gemeinsame Kulturkommission von Geschäftsführung und Betriebsrat eingerichtet
Darüber hinaus sind viele projektbezogene Beteiligungsmöglichkeiten etabliert: So gibt es beispielsweise Pilotgruppen zur Vorbereitung des Umzugs oder zur Einführung der E-Learning-Plattform und des neuen Intranets. Zudem wurde Ende 2021 wieder eine Befragung der gesamten Belegschaft zum Thema Arbeitszufriedenheit durchgeführt, aus der neue Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden sollen.
Ergänzend finden regelmäßig 360°-Führungskräfte-Audits statt, bei denen Mitarbeitende ihre Vorgesetzten im obersten, oberen und mittleren Management bewerten. Die Feedbacks dienen als Basis für Entwicklungsgespräche.
Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit werden bei den Stadtwerken Heidelberg durch eine zentrale Stelle koordiniert und durch dezentral angesiedelte Beauftragte in den technischen Bereichen verankert. Ihre Aufgabe ist es, die Beschäftigten in regelmäßigen Unterweisungen im Hinblick auf Arbeitsschutz und -sicherheit zu unterweisen. Darüber hinaus können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieblichen Vorschlagswesen sowie bei den Mitarbeiterdialogen mit der Geschäftsführung Verbesserungen einbringen.
Die Anzahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also solche mit mindestens drei Krankentagen, ist im Jahr 2021 auf sechs (Vorjahr: 2) gestiegen. Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte hat sich dagegen wieder reduziert: Mit zehn (Vorjahr: 18) Fällen lag sie deutlich unter dem Branchendurchschnitt der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) von 16 Unfällen.Jedem meldepflichtigen Arbeitsunfall wurde nachgegangen. Die häufigsten Ursachen waren Ausrutschen, Stolpern oder Umknicken. In den jährlichen Unterweisungen der Sicherheitsfachkräfte werden weiterhin Unfallschwerpunkte und richtiges Verhalten thematisiert. Zudem hat die Arbeitssicherheit wieder zahlreiche Betriebs- und Baustellenbegehungen durchgeführt und sicherheitstechnische Optimierungen angestoßen.
Die Anzahl der Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall lag im Jahr 2021 bei 18 und damit deutlich unter dem Vorjahr (24). Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass es im Vorjahr leider drei schwere Arbeitsunfälle gab, die sich auf die Kennzahl der Krankheitstage auswirkten. Die Anzahl schwerer Arbeitsunfälle mit mehr als 42 Ausfalltagen ist wieder von drei auf eins gesunken.
Eine weitere Kennzahl zur Unfallhäufigkeit ist die Lost Time Injury Frequency (LTIF). Diese Arbeitssicherheitskennzahl erfasst die Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeiten ab einem Tag und bezieht sich auf eine Million Arbeitsstunden. Im Jahr 2021 sank die Kennzahl auf 3,3 (Vorjahr: 4,1) und lag damit zwar unter dem Niveau der früheren Jahre, erreichte allerdings nicht annähernd den Wert 0,8 des positiven „Ausreißerjahres“ 2019.
ARBEITSSICHERHEIT | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Meldepflichtige Wegeunfälle | 6 | 2 | 9 |
Tödliche Wegeunfälle | – | – | – |
Meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte | 10 | 18 | 5 |
Branchendurchschnitt1 | 16 | 18 | 18 |
Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall | 18 | 24 | 16 |
Tödliche Arbeitsunfälle | – | – | – |
Schwere Arbeitsunfälle | 1 | 3 | – |
Lost Time Injury Frequency (LTIF) | 3,3 | 4,1 | 0,8 |
1 | BG ETEM – Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse
Gesellschaft und Politik
Nah an der Gesellschaft
Als kommunales Unternehmen sind wir eng mit der Region und den Menschen verbunden, für die wir arbeiten. Unsere Kunden kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Wie bei allen kommunalen Unternehmen sind Gemeinderäte als Vertreter der lokalen Gesellschaft im Aufsichtsrat sowie über die politischen Gremien eingebunden. Da wir wissen, dass wir als öffentliches Unternehmen verstärkt im Fokus stehen und die Anforderungen der Öffentlichkeit an uns besonders hoch sind, legen wir ein großes Augenmerk auf Rückmeldungen aus unserem Umfeld.
Beschwerdemanagement:
Seismograph für Verbesserungspotenziale
Eine wichtige Funktion bei der Erfassung dieser Rückmeldungen nimmt unser Beschwerdemanagement ein. Hier fließen auch die Feedbacks aus dem Social Media Monitoring ein. Die eingehenden Beschwerden sind deutlich zu unterscheiden von einfacheren Reklamationen und werden regelmäßig ausgewertet. Zeigt sich ein Cluster mit vermehrten Anliegen, stimmt das Beschwerdemanagement-Team mit den Fachabteilungen Verbesserungsmaßnahmen ab und übernimmt bei Bedarf die Moderation zwischen den Kunden bzw. Bürgern, Nachbarn oder weiteren Anspruchsgruppen sowie den Fachabteilungen. Bei Bedarf werden auch Dialogforen entwickelt. Dies war beispielsweise bei der Bergbahn der Fall, als es negative Meldungen von Gästeführern an die Presse gab. Daraus entstand der Runde Tisch Bergbahn/Schloss, der seit inzwischen zehn Jahren etabliert ist und nur wegen der Corona-Situation pausierte.
Bei größeren Infrastrukturprojekten binden wir Betroffene durch Dialogveranstaltungen ein. So haben wir Anfang 2022 einen Runden Tisch zur Sanierung des Parkhauses Pflughof durch die Stadtwerke Neckargemünd vorbereitet. Bei Baumaßnahmen informieren wir regelmäßig über Handzettel, Presse, persönliche Gespräche sowie ggf. über Veranstaltungen. Teilhabe und Gemeinschaft sind auch Ziel der Energiekonzeption 2030: Interessierten Bürgerinnen und Bürgern bieten wir daher frühzeitig die Möglichkeit, die Planungen und Fortschritte kennenzulernen. Dies war beispielsweise beim Bau des Holz-Heizkraftwerks der Fall, außerdem beim Bau des Energie- und Zukunftsspeichers. Ergänzend führen wir viele Gespräche mit Umweltverbänden sowie weiteren Anspruchsgruppen über die Potenziale und Fortschritte bei dem Umbau der Energiesysteme.
Zudem kooperieren wir mit Umweltverbänden und Sozialverbänden, etwa im Rahmen des Nothilfefonds.
Dialoge bei größeren Infrastrukturprojekten

Der ENERGIEladen ist eine zentrale Anlaufstelle für unsere Kundinnen und Kunden mitten in der Heidelberger Altstadt. Darüber hinaus stehen wir über unsere Kundenportale rund um die Uhr online zur Verfügung.

Der ENERGIEladen ist eine zentrale Anlaufstelle für unsere Kundinnen und Kunden mitten in der Heidelberger Altstadt. Darüber hinaus stehen wir über unsere Kundenportale rund um die Uhr online zur Verfügung.
Gute Beziehungen zu Kunden
Eine Anspruchsgruppe mit einer herausragenden Bedeutung für unser Unternehmen sind jedoch unsere Kundinnen und Kunden. In den vergangenen Jahren haben wir sie immer wieder mit wechselnden Schwerpunktthemen nach ihren Anliegen befragt – zu den Bädern, den Parkhäusern, den Netzdienstleistungen sowie Energieangeboten – und ihre Vorschläge in der folgenden Zeit aufgegriffen und umgesetzt. Zudem beteiligen wir uns an zahlreichen Wettbewerben, bei denen wir auf den Prüfstand gestellt werden. Die Kundenperspektive spielt dabei in den meisten Fällen eine entscheidende Rolle. Aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen lernen wir immer wieder dazu.
Zudem nutzt das Beschwerdemanagement Kundenfeedback systematisch für Verbesserungsvorschläge und -maßnahmen (s. o.). Beschwerden werden innerhalb kurzer Fristen beantwortet und unterschreiten dabei die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen in den meisten Fällen bei weitem.
Die Kunden sind zudem unsere Partner bei der Energiewende. Dafür bieten wir ihnen viele Produkte und Services an, mit denen sie ihren Energiebedarf nachhaltig decken und gleichzeitig selbst klimaverträglich Energie produzieren können. Betreut werden die Kunden über die Fachabteilungen, das Kundenzentrum oder den ENERGIEladen; zudem sind die Stadtwerke Heidelberg 24 Stunden am Tag über ihre Pforten persönlich erreichbar. Viele Aufgaben lassen sich zudem online erledigen – u. a. über ein Online-Kundenportal sowie über ein Netzkundenportal.
Informationen zu Produkten im Energiebereich, wie Angaben zum Energiemix und zu den CO2-Emissionen, erhalten Kunden über die Produktblätter. Bei Preisänderungen werden die Gründe transparent an die Kunden und die Öffentlichkeit via Anschreiben und Presse sowie Internet kommuniziert.
Der Schutz der Kundendaten wird durch das Datenschutzmanagement überwacht. Die Datenschutzbeauftragte ist in alle relevanten Prozesse eingebunden.
Sinn und gesellschaftliche Wirkung unserer Produkte
Die Produkte und Dienstleistungen der Stadtwerke Heidelberg dienen der Daseinsvorsorge und tragen dazu bei, Grundbedürfnisse zu decken und für eine gute Lebensqualität zu sorgen – durch die Bereitstellung von Trinkwasser, Strom, Wärme, Kälte, Straßenbeleuchtung, Bäder, Bergbahn, Parkraum oder einen gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr.
Fairness im Umgang mit Lieferanten
Uns ist ein fairer Umgang mit unseren Lieferanten wichtig. Je nach Umfang des Auftrags finden öffentliche und begrenzte Ausschreibungen und Vergabegespräche statt. Dabei werden die Ausgangsbedingungen bei den Lieferanten berücksichtigt und beispielsweise Ausführungszeiten für Baumaßnahmen, Teillieferungen bei Baumaterialien o. ä. vereinbart. Die Ergebnisse werden über Angebotsvergleiche intern im Mehraugenprinzip dokumentiert – ebenso wie die Gründe für die Entscheidungen. Lieferanten, die nicht zum Zuge kommen, erhalten grundsätzlich eine Rückmeldung und auf Wunsch gerne auch ausführlicheres Feedback. In wesentlichen Bereichen wie etwa Bauarbeiten haben die Stadtwerke Heidelberg aber oft auch Vorgaben aus Verwaltung und Politik (z. B. Bau in Ferienzeiten oder Nachtarbeiten), die die Einschränkungen von Anwohnern oder Verkehrsteilnehmern reduzieren sollen, andererseits aber zu höheren Anforderungen an die Dienstleisterteams führen können.
Im Rahmen von Vergabegesprächen werden zudem Anforderungen beider Seiten besprochen und geklärt. Von Beginn der Zusammenarbeit an legen wir Wert auf ein partnerschaftliches Verhältnis, da wir dies als die beste Voraussetzung für eine hohe Effizienz erachten. Zahlungen werden innerhalb vereinbarter Fristen getätigt. Soweit möglich, wird Skonto ausgenutzt. Unsere Einkaufsrichtlinien sind auf der Homepage öffentlich zugänglich.
Menschenrechte in der Lieferkette
Aspekte wie Menschenrechte bzw. Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit in der Lieferkette spielen insbesondere bei der Herkunft der Energien eine Rolle. Die Stadtwerke Heidelberg setzen im Zuge des Ausbaus der Eigenerzeugung zunehmend auf regionale Energien. Für die Biomethan-Anlagen haben wir den Bezug langfristig durch Beteiligung an einer Aufbereitungsanlage in Ostdeutschland gesichert. Beim Einkauf von Gas und Öl sind jedoch Grenzen gesetzt, um diese Aspekte zu berücksichtigen, denn im Rahmen der vorhandenen Marktmodelle kann lediglich bei Biogas und Ökostrom die Herkunft belegt werden. Die Stadtwerke Heidelberg haben sich daher Anfang 2022 im Zuge der Entwicklungen in der Ukraine dafür eingesetzt, Biogas-Produkte auf den Markt zu bringen, bei denen das Biogas aus Anlagen in Deutschland sowie Mittel- und Westeuropa stammt. Voraussetzung für das Gelingen ist, dass genügend Biogas auf dem Markt verfügbar ist und die höheren Endkundenpreise von engagierten Kunden akzeptiert werden.
Herkunftsnachweise nur bei Biogas und Ökostrom möglich
Sonstige Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Menschenrechte
In Bezug auf Menschenrechte in Deutschland verweist Amnesty International vor allem auf die Verantwortung deutscher Unternehmen bei Tätigkeiten im Ausland und betont: »Während die Bevölkerung innerhalb der EU umfassend vor Rechtsverletzungen durch Unternehmen geschützt ist, existieren in vielen anderen Ländern keine vergleichbaren Mechanismen.« Für die Stadtwerke Heidelberg als ausschließlich regional agierendes Unternehmen ist das Thema daher nicht relevant.
Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen
Die Stadtwerke Heidelberg setzen bei zahlreichen Aufgaben auf Kooperationen mit Partnerunternehmen – insbesondere, um die Energiewende in der Region voranzubringen. Auch der Smart Meter-Roll-out läuft in Kooperation mit anderen Unternehmen, und in dem Unternehmenszusammenschluss Trianel arbeiten die Stadtwerke Heidelberg mit zahlreichen anderen Stadtwerken und Energieversorgern an der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen sowie seit dem Berichtsjahr 2021 am Ausbau der Eigenerzeugung.
Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren und politische Einflussnahme
Die Stadtwerke Heidelberg beteiligen sich als mittelgroßes Unternehmen selbst nicht aktiv an Gesetzgebungsverfahren. Wir stehen jedoch immer wieder als Praxispartner für Politik, Verwaltung und Wissenschaft als Gesprächspartner zur Verfügung und sind aktives Mitglied in zahlreichen Verbänden und deren Fachgremien. Dazu zählen unter anderem der Verband Kommunaler Unternehmen, die ASEW, die Stadtwerke-Kooperation Trianel (s. o.), bdew (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), Geode Deutschland e. V. sowie verschiedene Verbände der Wasserwirtschaft.
Einige dieser Verbände engagieren sich für kommunale, also gemeinwohlorientierte Ziele und setzen sich zum Beispiel für eine dezentrale, klimaschonende Energieversorgung, für eine hohe Versorgungssicherheit oder die Reinhaltung des Trinkwassers ein. Die Art der Einflussnahme der Verbände ist vielfältig und reicht von Pressearbeit über Veranstaltungen bis hin zu persönlichen Gesprächen.
Sicherstellung rechtskonformen Verhaltens
Unser Ziel ist es, wissentlich oder unwissentlich verursachte rechtswidrige Vorfälle oder unangemessenes Verhalten durch klare Regeln, gute Information und durch etablierte Prüfprozesse zu verhindern. Dieses Ziel wurde 2021 wieder erreicht.
Die Gesamtverantwortung für das Thema Compliance liegt bei der Geschäftsführung. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat die Geschäftsführung der Stadtwerke Heidelberg geeignete Organisationsstrukturen und Überwachungsinstrumente eingerichtet und ein Compliance-Managementsystem implementiert. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Organisationsmaßnahmen:
Compliance-Beauftragte berichtet regelmäßig an die Geschäftsführung
- Unsere dokumentierten Arbeitsanweisungen und die in den Softwaresystemen festgelegten Arbeitsabläufe geben den Rahmen für unser Handeln im Unternehmen, für Verantwortlichkeiten und Kontrollen verbindlich vor. Eine dieser Arbeitsanweisungen ist die Richtlinie gegen Korruption mit Regeln zum korrekten Verhalten.
- Eine Compliance-Beauftragte sichert ein effektives Compliance-Monitoring und berichtet regelmäßig an die Geschäftsführung, entwickelt Vorschläge für die Weiterentwicklung des Compliance-Managements und verankert das Thema in der Gesamtorganisation. Verschiedene Beauftragte, unter anderem zu Datenschutz, Arbeitsschutz, Informationssicherheit, aber auch Brandschutz, Gefahrgut und vielen weiteren Aspekten der Arbeit in unserem Unternehmen sowie die Rechtsabteilung stärken die Compliance-Organisation in komplexen Rechtsgebieten.
- Das Interne Kontrollsystem (IKS) stellt sicher, dass die zentralen kaufmännischen Prozesse so gestaltet sind, dass automatische Überprüfungen deren korrekten Ablauf sicherstellen. Die Interne Revision überprüft bzw. beurteilt, ob vorgegebene kaufmännische Prozesse und Regelungen eingehalten werden.
- Die IKS-Beauftragte und die Revision legen der Geschäftsführung Prüfberichte vor, in denen die Ergebnisse ihrer regelmäßigen Überprüfungen festgehalten werden. Auf dieser Basis werden konkrete Maßnahmen und Strategien erarbeitet, um die Organisation u. a. bei der Compliance-konformen Gestaltung der Prozesse und Regelungen zu unterstützen.
- Externe Wirtschaftsprüfer kontrollieren schließlich die Funktionsfähigkeit des Compliance-Systems in ihren Abschlussprüfungen. In einigen Regelungsbereichen finden zusätzlich externe Audits oder Zertifizierungen statt. Dazu zählen unter anderem das Umweltmanagement, das Energiemanagement, das Technische Sicherheitsmanagement und das Informationssicherheitsmanagement.
Darüber hinaus steht allen Beschäftigten sowie allen Kunden und anderen Externen ein unabhängiger Schiedsmann – ein Vertrauensanwalt – als Ansprechpartner zur Verfügung, um im geschützten Rahmen einen Verdacht auf Verstöße gegen das Wirtschaftsstrafrecht, wie Korruption, Betrug, Unterschlagung oder sonstige Abweichungen von rechtlichen Vorgaben, melden zu können.
Unabhängiger Schiedsmann als Ansprechpartner bei Verdacht auf Verstöße
Bestätigte Korruptionsvorfälle sind im Jahr 2021 nicht aufgetreten. Ebenso sind uns keine Vorfälle der Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften bekannt geworden.
Region
Wirtschaftskraft für die Region
Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der größten Arbeitgeber in Heidelberg und Auftraggeber für Lieferanten und Dienstleister in der Region. Im Jahr 2021 betrugen unsere Personalaufwendungen 88,2 (Vorjahr: 85,4) Millionen Euro, 22,9 (Vorjahr: 21,3) Millionen Euro davon für soziale Abgaben und Altersvorsorge. Wir investieren vorwiegend vor Ort: Im Jahr 2021 haben wir 50,9 (Vorjahr: 45,7) Millionen Euro an Lieferanten und Dienstleister in der Region gezahlt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist auf die verschiedenen Bauaktivitäten zurückzuführen. Unsere Partnerkommunen erhielten 7,6 (Vorjahr: 7,5) Millionen Euro Konzessionsabgaben für unser Recht, Leitungen auf ihrem Gebiet zu bewirtschaften. Zudem schaffen wir Arbeitsplätze in Heidelberg und bilden auch dort aus. Mit unseren Tätigkeiten stärken wir die Wirtschaft und damit auch das soziale Leben in der Region.
Öffentliche Aufgaben finanzieren
Was uns als hundertprozentig kommunales Unternehmen von vielen privatwirtschaftlichen Unternehmen unterscheidet, ist unser Geschäftsmodell: Wir orientieren uns an den Zielen der Stadt Heidelberg und unserer Partnergemeinden und finanzieren öffentliche Aufgaben wie die Bäder und den Öffentlichen Personennahverkehr. Rund 6,4 (Vorjahr: 6,8) Millionen Euro haben die Stadtwerke Heidelberg 2021 für die Verluste der Bäder sowie weitere 26,1 (Vorjahr: 24,8) Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr aufgewendet.
Aufwendungen für unsere partner in der region (Mio. €) | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Beschäftigte: Personalkosten | 88,2 | 85,4 | 86,8 |
davon Altersversorgung | 10,2 | 9,2 | 9,8 |
Lieferanten und Dienstleister: Einkauf | 50,9 | 45,7 | 42,5 |
Immobilien- und Grundstücksbesitzer: Mieten und Pachten | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Kommunen: Konzessionsabgaben | 7,6 | 7,5 | 7,0 |
Finanzierung öffentlicher Aufgaben (Mio. €) | 2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Bäder | 6,4 | 6,8 | 6,2 |
ÖPNV | 26,1 | 24,8 | 26,4 |
Engagement für Umwelt, Kultur, Soziales und Sport
Unser Engagement für mehr Lebensqualität vor Ort reicht weit über unseren Versorgungs- und Finanzierungsauftrag hinaus. Mit der Stadt Heidelberg und unseren Partnergemeinden kooperieren wir für mehr Klimaschutz und zukunftsfähige Energien. Außerdem fördern wir Sport, Kultur und Bildung sowie ausgewählte soziale Projekte. Dialog und Kooperation mit vielen Partnern begleiten unsere Tätigkeiten. Für den Klimaschutz engagieren wir uns mit vielen Partnern in der Region. Eine langjährige Zusammenarbeit ist mit vielen Engagierten im Projekt Nachhaltiges Wirtschaften etabliert.
Gemeinsam mit den Umweltverbänden ABU Heidelberg, dem BUND Heidelberg und der Ökostadt Rhein-Neckar verwalten wir seit nunmehr elf Jahren einen gemeinsamen Fonds, aus dem die Verbände Projekte für den regionalen Klimaschutz finanzieren. Der Fonds speist sich aus dem Vertrieb unseres Ökostrom-Produkts heidelberg KLIMA und finanziert zahlreiche Projekte für den Klimaschutz in der Region.
Jugendklimagipfel mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie
Das Highlight unter den Projekten des BUND im Jahr 2021 war der Jugendklimagipfel im September, bei dem sich auch die Geschäftsführung der Stadtwerke Heidelberg Energie der Diskussion mit den jungen Teilnehmenden stellte. 23 Jugendliche entwickelten zusammen mit Expertinnen und Experten konkrete Ideen und Forderungen rund um Klimaschutz in der Landwirtschaft, im Verkehr, beim Konsum und bei der Wärmeversorgung.
Der NABU Rhein-Neckar-Odenwald hat sein Projekt Elsenzpiraten fortgesetzt: Kinder lernen in dem Ferienprogramm die Elsenz und ihre Nebenflüsse kennen, erkunden die biologische und chemische Wasserqualität und beobachten Fische, Larven und andere kleine Wassertiere. Seit dem Jahr 2020 setzt sich der NABU außerdem mit der Initiative Grün statt Grau für den Rückbau von Schottergärten ein, deren Neuanlage inzwischen wegen ihrer Wirkungen auf die Natur und das Klima vor Ort verboten ist. Großen Zuspruch fand im Jahr 2021 auch der Aktionstag Naturnaher Garten in Leimen. Unterstützt durch den Fonds hat der Verein den Naturgarten in Leimen weiter gepflegt und plant, dort Führungen anzubieten.
Auch beim Ökostadt Rhein-Neckar e.V. gab es in der zweiten Jahreshälfte wieder zahlreiche Veranstaltungen. Bei rund 15 Exkursionen waren mehr als 280 Kinder, Jugendliche und Studenten in Heidelberg und dem angrenzenden Stadtwald unterwegs. Außerdem hat der Verein ein virtuelles Angebot für Einzelpersonen und Gruppen entwickelt. Mit der App Actionbound ist ein interaktiver Waldspaziergang mit Informationen über den CO2-Haushalt des Waldes entstanden, bei dem verschiedene Aufgaben unter dem Motto Der Baum, das Klima und ich/wir zu lösen sind.
Ein weiteres Feld für unser Engagement ist der Sport: Wir setzen uns vor allem für den Breitensport in Vereinen ein, denn Sport fördert nicht nur Fitness und Gesundheit, sondern auch Teamgeist und Miteinander. Die Stadtwerke Heidelberg arbeiten daher schon lange mit dem Sportkreis Heidelberg zusammen. Der Verband vertritt über 400 Vereine mit mehr als 135.000 Mitgliedern. Damit erreicht unser Einsatz viele Menschen in der gesamten Region. Sportvereine, die Kunde bei uns sind, können sich beim Sportkreis Heidelberg für Werbepartnerschaften anmelden und erhalten im Gegenzug finanzielle Unterstützung. Der Verein koordiniert die Partnerschaften. Seit vielen Jahren sind wir außerdem einer der Hauptsponsoren des Internationalen Rollstuhlmarathons Heidelberg und unterstützen mit unseren Bädern auch künftig verschiedene Veranstaltungen in der Region, sobald sie wieder stattfinden.
Einer der Käschte, die im Rahmen der Kampagne #KaschteKunscht von Bürgerinnen oder Bürgern bemalt wurden.


Einer der Käschte, die im Rahmen der Kampagne #KaschteKunscht von Bürgerinnen oder Bürgern bemalt wurden.
Ein dritter Bereich, in dem wir uns engagieren, ist die Kultur. Kultur steht für Lebensqualität. Und wir möchten Lebensqualität dort fördern, wo unsere Kunden und unsere Mitarbeiter leben und arbeiten. Beispiele für unser kulturelles Engagement sind die Heidelberger Schlossfestspiele oder die Heidelberger Literaturtage. Im Jahr 2021 haben wir außerdem die Kampagne #KaschteKunscht zusammen mit dem METROPOLINK-Festival für urbane Kunst fortgesetzt – nach einer kurzen coronabedingten Unterbrechung. Jeder, der einen Stromverteilerschrank – »Kaschte« – künstlerisch gestalten möchte, kann sich darum bewerben.
#KaschteKunscht: Kunst für alle auf Stromverteilerkästen
Langjährige Unterstützung von Obdach e.V.
Auch Bildung ist uns ein zentrales Anliegen. Als Arbeitgeber unterstützen wir die Talente von morgen. Deshalb schreiben wir seit 2014 den Innovationspreis der SRH Hochschule Heidelberg aus, der an Studierende der Wirtschaftsinformatik für herausragende Praxisarbeiten vergeben wird. Seit vielen Jahren unterstützen wir außerdem den Verein ROCK YOUR LIFE!. Der Verein setzt sich für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit ein. In einem Mentoring-Programm bringt er dazu ehrenamtlich engagierte Studierende und motivierte Schüler mit geringen Bildungschancen aus Heidelberger und Eppelheimer Schulen zusammen. Im Idealfall begleiten die Mentoren ihre jüngeren Partner dann für zwei Jahre.
Ein weiterer Schwerpunkt unseres sozialen Engagements liegt bei der Unterstützung von Menschen in Not. Wir haben unsere Aktivitäten auf zwei Projekte fokussiert: Im Rahmen des Nothilfefonds arbeiten wir mit Wohlfahrtsverbänden zusammen, um Menschen zu unterstützen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind und ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen können. Das zweite Projekt ist eine Kooperation mit dem Verein OBDACH e.V.. Wir unterstützen den Verein dabei, den Energieverbrauch in seinen Wohnungen für wohnungslose Menschen zu senken, und fördern weitere Projekte des Vereins, die Obdachlosen neue Perspektiven für ihr Leben aufzeigen.