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Vollständiger Bericht

Kapitel einzeln

Nachhaltigkeit heute

Ressourcen schonen, nachhaltig handeln

Der Schutz des Klimas und unserer Umwelt ist die Basis für unseren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Deshalb engagieren wir uns für eine zukunftsfähige Energieversorgung und haben ökologische, soziale und gesellschaftliche Aspekte in unser Handeln integriert.

Bei der Entwicklung unserer Geschäftsstrategien hören wir genau hin, was die Gesellschaft von uns in Sachen Nachhaltigkeit erwartet. Dafür stehen wir im Dialog mit vielen Partnern.

Das gilt ganz besonders für unsere Energiekonzeption 2030, mit der wir wesentliche Maßnahmen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt übernehmen. Dieser Plan beschreibt den Schwerpunkt unserer Nachhaltigkeitsaktivitäten. Je besser uns hier ein konstruktiver Austausch gelingt, umso eher können wir unsere Energien auf den erforderlichen, zügigen Um- und Ausbau unserer lokalen Infrastruktur für eine weitestgehend CO2-freie Zukunft konzentrieren. Dazu führen wir zahlreiche Gespräche und bieten in Online- und Präsenzveranstaltungen den offenen Austausch an – sei es bei der Standortsuche für die Flusswärmepumpe zusammen mit der Stadt oder über die ersten Zwischenergebnisse der kommunalen Wärmeplanung im Laufe des Jahres 2023. Unsere Energiekonzeption 2030 umfasst als wesentlichen Baustein auch die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen für den Klimaschutz und die Energieeffizienz. Mit unseren Energie-Services sorgen wir dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch selbst Energie erzeugen können. So ermöglichen wir es ihnen, ein Teil der Energiewende zu sein.

In unseren betrieblichen Abläufen achten wir ebenfalls auf Klimaschutz und auf den rationellen Umgang mit Energie sowie mit Wasser und anderen Ressourcen, auf umweltverträgliche Materialien und Artenvielfalt. Als Unternehmen aus der Region für die Region übernehmen wir auch immer wieder Verantwortung für die Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten. Deshalb unterstützen wir Umwelt-, Sport- und Kulturinitiativen sowie ausgewählte soziale Projekte. Und als Arbeitgeber bieten wir unseren Beschäftigten einen guten Platz in der Arbeitswelt.

MANAGEMENTSYSTEME FÜR NACHHALTIGKEIT

Über ineinandergreifende Managementsysteme und Organisationsstrukturen verankern wir die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte in unserem Unternehmen. Klimaschutz ist unser Top-Thema unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit: Hier ist unser Spielraum, positiv zu wirken, am größten.

Mit diesen Strukturen stellen wir sicher, dass Klima- und Umweltschutzaspekte in unsere Tätigkeiten integriert sind:

  • Unsere Energiekonzeption 2030 definiert unsere Klimaschutzziele und maßnahmen. Erstmals 2011 veröffentlicht, entwickeln wir das Konzept kontinuierlich fort und setzen Baustein für Baustein um. Viele Ziele daraus haben wir schon erreicht, weitere sind hinzugekommen. Im Jahr 2023 wurden einige Ziele im Zuge der kommunalen Wärmeplanung konkretisiert.
  • Im Jahr 1995 haben wir als eines der ersten Unternehmen der Versorgungsbranche ein freiwilliges Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung aufgebaut. Bis heute sind wir diesem anspruchsvollen System treu geblieben und unterziehen uns inzwischen alle fünf Jahre einer umfassenden Validierung. Zuletzt haben wir sie wider erfolgreich im Herbst 2023 abgeschlossen.
  • Die Stadtwerke Heidelberg Bäder beteiligen sich seit 13 Jahren am städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften und werden auch hier durch externe Auditoren geprüft. 2023 nahm das Hallenbad Hasenleiser an dem Projekt teil.
  • 2020 haben wir zudem ein regelmäßig geprüftes Energiemanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 50001 eingeführt. 2023 wurden wir erneut zertifiziert. Weitere Managementsysteme stellen die Regelkonformität und Corporate Governance sicher. Ergänzend haben wir verschiedene Beauftragten-Funktionen im Unternehmen etabliert, die für eine Berücksichtigung weiterer Nachhaltigkeitsaspekte sorgen: Dazu zählen eine Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz mit drei Gleichstellungsbeauftragten, ein Beauftragter für Schwerbehinderte, eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), ein Arbeitsschutz-Team, dezentrale Sicherheits- sowie Datenschutzbeauftragte.
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Der Schutz unseres Klimas ist einer der wichtigsten Aspekte unseres Nachhaltigkeitsansatzes.

LEITBILDER RUND UM NACHHALTIGKEIT

Energiekonzeption 2030 und kommunaler Wärmeplan
› Umweltleitlinien
› Energiemanagement-Leitlinien
› Anti-Korruptions-Richtlinie
› Datenschutz-Richtlinie
› Informationssicherheitsmanagement- (ISMS-)Richtlinien
› Gleichstellungsgrundsätze

NACHHALTIGKEITSZIELE UND -KENNZAHLEN

Seit der Veröffentlichung der ersten EMAS-Umwelterklärung vor 28 Jahren erheben wir regelmäßig Kennzahlen zum Umweltschutz und seit 13 Jahren ergänzend zu wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekten. Die Nachhaltigkeitskennzahlen leiten sich aus unseren strategischen Zielen ab, die wir unter anderem in der Energiekonzeption 2030 festgelegt haben. Zudem berücksichtigen wir die Anforderungen, die im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie in der Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie aufgelistet sind.

Als Energieunternehmen beziehen sich unsere prioritären Nachhaltigkeitsziele auf unser Kerngeschäft: eine klimaschonende Energieversorgung, eines der aktuell wichtigsten gesellschaftspolitischen Anliegen. Insbesondere über die Fortschritte bei den Zielen der Energiekonzeption 2030, die in weiten Teilen den Zielen des 30-Punkte-Aktionsplans für den Klimaschutz sowie dem kommunalen Wärmeplan der Stadt Heidelberg entsprechen, berichtet die Geschäftsführung im Aufsichtsrat an die Vertretungen von Gemeinderat, Stadt und Arbeitnehmern. Darüber hinaus informieren wir die Gremien des Gemeinderats regelmäßig über den aktuellen Umsetzungsstand. Dieser Prozess wird meist durch die lokalen Medien begleitet und kommentiert. Die Entwicklung der Kennzahlen erfassen wir jährlich bei der Erstellung des integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts sowie der EMAS-Umwelterklärung.

Die Kennzahlen werden aus allen Unternehmensbereichen zusammengeführt und von der Geschäftsführung als oberster verantwortlicher Stelle für Nachhaltigkeit bewertet. In den Berichten zeigen wir, wo wir Optimierungsbedarf sehen und welche Maßnahmen geeignet sind, um noch besser zu werden. So informieren wir die interessierte Öffentlichkeit, wie wir uns entwickelt haben und wo wir heute stehen.

Wirksamkeit der Umwelt- und Energiemanagementsysteme wieder durch externe Audits bestätigt

BETEILIGUNG DER BESCHÄFTIGTEN AM NACHHALTIGKEITSENGAGEMENT

Alle Beschäftigten der Stadtwerke Heidelberg haben die Möglichkeit, im betrieblichen Vorschlagswesen Ideen für mehr Nachhaltigkeit einzureichen. Vorschläge mit ökologischem oder sozialem Mehrwert erhalten sogar Bonuspunkte.

Kapitalerträge fließen
in die Finanzierung
der öffentlichen Aufgaben
ÖPNV und Bäder.

Die wichtigsten Nachhaltigkeitsziele aus dem Umweltmanagement, dem Energiemanagement sowie der Energiekonzeption 2030 spiegeln sich zudem in den Zielvereinbarungen der zuständigen Führungskräfte wider und sind auch monetär wirksam. In jährlichen Mitarbeitergesprächen wird die Umsetzung dieser Ziele überprüft. Über die Mitarbeitergespräche werden die Ziele auch auf weitere Ebenen heruntergebrochen.

WIRTSCHAFT

ZUSCHÜSSE FÜR BÄDER UND ÖPNV

Das wirtschaftliche Ergebnis der Stadtwerke Heidelberg wird von den Verlusten für die Bäder und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie von den Gewinnen im Versorgungsbereich geprägt. Die Bäder und der ÖPNV sind als Service-Angebote für die Bürger in den meisten Kommunen strukturell bedingte Verlustbringer: Im Jahr 2023 lag der Verlust der Bäder in Heidelberg bei 7,4 (Vorjahr: 6,8) Millionen Euro für fünf Bäder. Das Jahresergebnis wurde durch außerordentliche Sanierungsmaßnahmen in mehreren Bädern geprägt.

Beim öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen in Heidelberg, betrieben von dem städteübergreifenden Unternehmen Rhein- Neckar-Verkehr GmbH (rnv) für Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, wird von einem steigenden Verlust in den nächsten Jahren ausgegangen. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) übernimmt bis zu einem definierten Betrag die Verluste aus dem operativen Geschäft der rnv in Heidelberg.

Hinzu kommen Personalkostenanteile für Mitarbeiter, die an die rnv überlassen werden, sowie Pensionen für die ehemaligen Beschäftigten der HSB, für deren Finanzierung die Stadtwerke- Gesellschaft weiterhin aufkommt. Im Jahr 2023 betrug der Verlust der HSB 19,9 (Vorjahr: 23,4) Millionen Euro. Das Ergebnis der HSB wurde im Wesentlichen durch eine Absenkung der Pensionsrückstellungen positiv beeinflusst. Heidelberg KLIMA-INVEST ermöglichte es Bürgerinnen und Bürgern, sich am finanziellen Erfolg unserer Projekte für den Ausbau der grünen Wärme zu beteiligen. Besonders günstige Konditionen haben wir unseren Kundinnen und Kunden geboten. Damit profitieren sie von unseren Aktivitäten für den Klimaschutz, während wir Kapital für die nächsten Schritte gewonnen haben. Das Produkt übertraf alle Erwartungen: Schon wenige Tage nach seinem Start Mitte Februar 2024 waren Registrierungen für die maximal zulässige Emission von sechs Millionen Euro eingegangen, sodass das Angebot geschlossen werden musste.

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Das Tiergartenbad bei Schnee im Spätherbst 2023. Die Bäder sind, ebenso wie der ÖPNV, als Service -Angebote für die Bürgerinnen und Bürger in den meisten Kommunen Zuschussgeschäfte.

ERGEBNISVERBESSERUNG

Dem gegenüber stehen Gewinne aus dem Versorgungsbereich der Stadtwerke Heidelberg. Bei den Stadtwerken Heidelberg Energie, Netze und Umwelt liegt der Fokus darauf, eine wirtschaftliche Optimierung bei gleichzeitigem Wachstum zu erreichen. Dazu werden seit 2009 aufeinander aufbauende Restrukturierungs- und Modernisierungsprogramme umgesetzt, die seither sukzessive ergebniswirksam werden.

Die Programme umfassen einen sozialverträglichen Mitarbeiterabbau durch Altersteilzeitregelungen sowie Ringtausch im Unternehmen oder mit der Stadtverwaltung Heidelberg. Diese Aktivitäten haben die Kosten im gesamten Versorgungsbereich gesenkt. Im Jahr 2023 fanden diese Programme unter dem Titel Fit 2020 Plus ihre Fortsetzung und führten zu steigenden Ergebnissen der Gesellschaften. Positiv wirkten sich auch die Investitionen in Zukunfts- und Wachstumsfelder, wie in den Energie- und Zukunftsspeicher oder in den weiteren Ausbau von Kälteanlagen, auf das Ergebnis aus.

Insgesamt lag der Verlust im Konzern im Jahr 2023 bei 12,3 (Vorjahr: 11,1) Millionen Euro. Aus den Ergebnissen der einzelnen Gesellschaften ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von insgesamt 12,3 (Vorjahr: 10,4) Millionen Euro. Damit konnte das anvisierte Ergebnis von 18,5 Millionen Euro um 6,2 Millionen Euro verbessert werden. Die Differenz zwischen dem Ergebnis des Konzerns und den Ergebnissen der Einzelgesellschaften erklärt sich aus unterschiedlichen bilanziellen Vorschriften für die Berücksichtigung von Firmenwerten im Konzernergebnis. Im Rahmen des Jahresabschlusses wurden 16,4 Millionen Euro aus der Kapitalrücklage entnommen, sodass die Stadtwerke Heidelberg als Obergesellschaft einen Bilanzgewinn in Höhe von 10,1 (Vorjahr: 6,0) Millionen Euro auswiesen.

FINANZEN – WEITERE SOZIALE UND ÖKOLOGISCHE ASPEKTE

In den Anforderungskatalogen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex und der Gemeinwohl-Ökonomie werden einige Kriterien abgefragt, die für kommunale Unternehmen wie die Stadtwerke Heidelberg nur teilweise passen:

  • Prozentsatz der Finanzanlagen, die eine positive oder negative Auswahlprüfung nach ökologischen oder sozialen Kriterien durchlaufen: Finanzanlagen tätigen wir nur im Bereich der Pensionskassen. Hier gibt es allerdings keine Wahlmöglichkeit, da wir aufgrund des Tarifvertrags an die Zusatzversorgung des Kommunalen Versorgungsverbandes gebunden sind.
  • Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln (Eigenkapital, Relation zu anderen Unternehmen, Darlehen): Seit Jahren halten wir unser Eigenkapital stabil. Ein direkter Vergleich mit anderen kommunalen Unternehmen ist wegen der unterschiedlichen Strukturen und Leistungsangebote von kommunalen Unternehmen nicht möglich. Der weitaus größte Teil externer Darlehen wird durch die Sparkasse Heidelberg bereitgestellt. Wie die Stadtwerke Heidelberg ist auch dieses Finanzunternehmen regional verankert und der Stadt und der Region verpflichtet. Die Sparkasse Heidelberg folgt zudem transparenten und veröffentlichten Leitsätzen der Nachhaltigkeit.
  • Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln: Kapitalerträge fließen unmittelbar in die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben ÖPNV und Bäder. Darüber hinaus investieren wir unsere Mittel in die Daseinsvorsorge, vor allem in den Ausbau der Energie-Infrastruktur für die Energiewende und den Klimaschutz. Über die Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen zum Beispiel aus der kommunalen Wärmeplanung sind wir im Austausch mit dem städtischen Gemeinderat.
  • Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung: Unsere wichtigsten Investitionen fließen in die Energiewende und den Klimaschutz, insbesondere in den Bau von Erzeugungsanlagen und in den Ausbau des Fernwärmenetzes. Weitere Investitionen tätigen wir für den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur zur Daseinsvorsorge. Über den Klimafonds, den wir aus dem Produkt heidelberg KLIMA finanzieren und zusammen mit Umweltschutzverbänden verwalten, stellen wir zudem Mittel für ökologische Projekte zur Verfügung.
  • Eigentum und Mitentscheidung: Eigentümer der Stadtwerke Heidelberg ist die Stadt Heidelberg. Kommunale Unternehmen sind Unternehmen, in denen Mitentscheidung per se organisatorisch verankert ist: Relevante unternehmerische Entscheidungen werden bei den Stadtwerken Heidelberg im Aufsichtsrat getroffen. Der Aufsichtsrat setzt sich aus Vertretungen der Stadtverwaltung, des Gemeinderats sowie der Beschäftigten unter dem Vorsitz des Heidelberger Oberbürgermeisters zusammen. Größere Projekte werden zudem dem Gemeinderat als Vertretung der Bürgerschaft präsentiert.
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Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg wird regelmäßig über den Umsetzungsstand des 30-Punkte-Aktionsplans für den Klimaschutz sowie künftig des kommunalen Wärmeplans informiert.

UMWELT

Seit 1995 bilanzieren wir in unserem Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung jährlich unsere Umweltwirkungen, schreiben ein systematisches Umweltprogramm mit Zielen und Maßnahmen fort und führen alle fünf Jahre eine Umweltbetriebsprüfung durch. Ein externer, unabhängiger Gutachter validiert die Ergebnisse.

aktuelle Umwelterklärung
zum Download: www.swhd.de/
unternehmensbroschueren

In einer umfassenden Umwelterklärung veröffentlichen wir anschließend die Umweltziele, -wirkungen und -maßnahmen. In den Jahren dazwischen stellen wir der interessierten Öffentlichkeit eine aktualisierte Umwelterklärung auf unserer Homepage zur Verfügung.

WERTSCHÖPFUNGSSTUFEN UND MATERIALVERBRAUCH

Die Stadtwerke Heidelberg bieten ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen an – von der Fahrt mit der Bergbahn über den Besuch der Bäder bis hin zu Energieprodukten oder der Bereitstellung von Versorgungsinfrastrukturen. Die Bandbreite der im Unternehmen eingesetzten Materialien ist daher groß und reicht von Netzrohren über Betriebsstoffe für Kraftwerke über Substanzen zur Aufbereitung von Beckenwasser in den Schwimmbädern und neue Zähler bei der Netzgesellschaft bis hin zu Werkzeugen für die Monteure und Papier in der Verwaltung.

Für alle diese Produkte spezifische Kriterien zur ökologischen oder sozialen Gestaltung der Wertschöpfungskette zu definieren, ist für das Unternehmen nicht leistbar. Um diese Aspekte dennoch in unserem Einkaufsprozess zu verankern, haben wir ein System zur Lieferantenbewertung – bei Bedarf ergänzt durch eine Lieferantenselbstauskunft – aufgesetzt. Dabei werden auch Informationen über Zertifizierungen in den Bereichen Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Soziales abgefragt. Lieferanten, die Zertifizierungen nachweisen können oder per Selbstauskunft die gewünschten Informationen über vergleichbare Organisationsstrukturen bereitstellen, können bevorzugt beauftragt werden.

Trend des sinkenden
Papierverbrauchs fortgesetzt

Darüber hinaus haben wir für ausgewählte Produktgruppen Umweltkriterien definiert. Soweit rechtlich möglich und fachlich sinnvoll, wählen wir bevorzugt regionale Lieferanten aus. Beim Einkauf von Grünschnitt und Landschaftspflegematerial zum Betrieb des Holz-Heizkraftwerks ist beispielsweise ein Entfernungsradius von 75 Kilometern in den Ausschreibungsunterlagen festgelegt. Beim Kauf von Druckern setzen wir auf Produkte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel.

In Ausschreibungen für Druckerzeugnisse fordern wir weitgehend Recyclingpapier, möglichst ebenfalls mit dem Blauen Engel. Alternativ kommen für einige Zwecke FSC-Papiere zum Einsatz. Das Holz für ihre Herstellung stammt aus einer zertifizierten nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Zudem wird ausschließlich klimaneutraler Druck beauftragt. Der interne Papierverbrauch geht seit dem Jahr 2020 durch mobiles Arbeiten und weitergehende Digitalisierung zurück. Auch der Druck von Informationsmaterialien reduziert sich durch die zunehmend digitale Kommunikation. Dieser Trend setzte sich auch 2023 fort. Insgesamt lag der Papierverbrauch bei 8,2 (Vorjahr: 8,6) Tonnen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 verbrauchten wir noch 11,6 Tonnen Papier.

Umweltwirkungen durch Eigenverbrauch inklusive Dienstleistungen1

Material­effizienz (kg) 2023 2022 2021
Gefahrstoffe 52.366  51.665 38.457

Energie­effizienz (MWh)1
Strom-Eigen­erzeugung 62.161 53.973 57.360
Strom-Eigen­erzeugung aus erneuerbaren Energien 45.355 41.816 44.500
Wärme-Eigen­erzeugung 168.108 143.670 174.278
Wärme-Eigen­erzeugung aus erneuerbaren Energien 99.357 87.795 96.543
Gesamt-Energie­verbrauch (Strom, Fernwärme, Gas) (MWh) 171.591 151.755 164.898
Treibstoffe2 (MWh) 1.255  1.422 1.525
Anteil erneuer­barer Energien am Gesamt-­Strom­verbrauch (%) 67 67 74
Anteil erneuer­barer Energien am Gesamt-Wärmeverbrauch (%) 28 25 21

Wasser (m3)
Wasser­verbrauch 128.645  117.460 94.486

Abfälle (t)
Abfälle gesamt 14.471,8 17.577,0  17.359,3
Abfälle zur Verwertung 14.385,1  17.482,2 17.085,7
Abfälle zur Beseitigung 56,6 83,4  84,3
Gefährliche Abfälle zur Verwertung 28,2  10,0  29,2
Gefährliche Abfälle zur Beseitigung 2,0 1,4 160,0

Emissionen2 (t)
Gesamt­emission Treibhaus­gase (CO2-Äquivalent)4 20.418 14.014 17.241
Sonstige Emissionen in die Luft: CO, NOX, SO2, Staub 152,1 118,4 143,1

Flächen­verbrauch in Bezug auf biologische Vielfalt3,5 (m2)
Gesamt­flächen­verbrauch 365.739 371.265 377.448
Naturnahe Flächen 219.443 222.759 226.469
Versiegelte Flächen 146.296 148.506 150.979


1 | Nicht regional begrenzt

2 | Fernwärme und Wärme aus Kesselanlagen
3 | Änderung der Berechnungsgrundlage im Jahr 2021
4 | Emissionen aus dem Eigenverbrauch und dem Brennstoffverbrauch zur Eigenerzeugung sowie Schlupf von SF6, F-Gasen und Methan
5 | Ohne Stadtwerke Neckargemünd

GEFAHRSTOFFE

Im Jahr 2023 haben wir 52,4 (Vorjahr: 51,7) Tonnen Gefahrstoffe beschafft. Mit rund 82 (Vorjahr: 79) Prozent kam der größte Anteil davon wieder in den Schwimmbädern zum Einsatz. Die leichte prozentuale Steigerung ist auf eine höhere Anzahl von Betriebstagen gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen.

Als mengenmäßig relevante Stoffe kommen außerdem Propan und Butan bei der Kabelmontage und zum Heizen in abgelegenen technischen Einrichtungen zum Einsatz (3,4 t). Außerdem fällt ein Odorierungsmittel in höheren Mengen (2,0 t) an. Es wird dem Erdgas im Netz beigemischt und stellt sicher, dass Gasaustritte geruchsmäßig wahrgenommen werden.

ENERGIEERZEUGUNG

Die Strom-Eigenerzeugung stieg von 53.973 im Vorjahr auf 62.161 Megawattstunden, da die BHKW 2023 wieder mehr im Einsatz waren als während der Energiekrise im Jahr 2022. Zudem waren die BHKW der iKWK-Anlage erstmals in Betrieb. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Strom-Eigenerzeugung lag bei 73,0 (Vorjahr: 77,5) Prozent. Absolut gesehen wurde eine Wärmemenge von 45.355 (Vorjahr: 41.816) Megawattstunden erzeugt.

Die Wärme-Eigenerzeugung lag mit 168.108 Megawattstunden über dem Vorjahr (143.670). Auch hier schlugen die genannten Faktoren zu Buche. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Eigenerzeugung der Wärme sank leicht auf 59,1 (Vorjahr: 61,1) Prozent, da die Gesamterzeugung gestiegen war. Absolut gesehen lag die erzeugte Wärmemenge aus erneuerbaren Energien bei 99.357 (Vorjahr: 87.795) Megawattstunden.

ENERGIEVERBRAUCH

Der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauch lag mit 11.750,9 (Vorjahr: 14.963,8) Megawattstunden bei sieben (Vorjahr: 11) Prozent des gesamten Energieverbrauchs und sank somit prozentual ebenso wie absolut gegenüber dem Vorjahr. Ein möglicher Grund ist, dass viele Beschäftigte die Möglichkeit des mobilen Arbeitens inzwischen weitgehend ausschöpfen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch lag wie im Vorjahr bei 67 Prozent.

Im Jahr 2023 waren rund 79 (Vorjahr: 73) Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs auf die Nutzung von Gas zurückzuführen. Absolut gesehen betrug der Eigenverbrauch 135.383,4 (Vorjahr: 110.411) Megawattstunden. Der Gaseinsatz stieg damit aufgrund der veränderten Versorgungslage wieder an. Im Wesentlichen wird das Erd- und Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme in Anlagen der Stadtwerke Heidelberg Umwelt eingesetzt.

Im Jahr zuvor war die Eigenerzeugung aus Gas aufgrund der Gasmangellage eingeschränkt worden. Zusätzlich stieg der Gasverbrauch, weil die iKWK-Anlage 2023 in Betrieb ging.

Im Jahr 2023 wurden 14 (Vorjahr: 17) Prozent des Energieverbrauchs als Fernwärme eingesetzt. Auch absolut gesehen sank der Verbrauch aufgrund von Einsparungen in Gebäuden.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch hat sich von 25 auf 28 Prozent erhöht, da ab 2023 zusätzlich die iKWK-Anlage in Betrieb ging.

Zusammengerechnet lag der Energie-Eigenverbrauch mit den Energieträgern
Strom, Gas und Fernwärme mit 171.591 (Vorjahr: 151.755) Megawattstunden über dem Vorjahr. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass ein Großteil des Eigenverbrauchs auf die erhöhte Energieerzeugung auf Basis von Erd- und Biogas zurückzuführen ist.

KONTINUIERLICHE OPTIMIERUNG DER
ENERGIEDATENERFASSUNG

Um uns vertieft mit unserem eigenen Energieverbrauch zu befassen, haben
wir ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 für alle Gesellschaften eingeführt und entwickeln es kontinuierlich fort.

Zudem arbeiten wir laufend daran, die Verbrauchserfassung zu optimieren. Im Laufe des Jahres konnte die

energetische Bewertung der Straßenbeleuchtung und des Energie- und Zukunftsspeichers abgeschlossen werden. Außerdem wurde die Energieverbrauchserfassung in den Heizwerken und bei den Bädern optimiert.

Im Herbst 2023 konnte die Rezertifizierung des Energiemanagementsystem abgeschlossen werden. Die Zertifizierungsgesellschaft stellte die uneingeschränkte Weiterführung des Zertifikats ohne Abweichungen fest.

TREIBSTOFFVERBRAUCH

Der Treibstoffverbrauch im Fuhrpark ist im Jahr 2023 auf 1.255 (Vorjahr: 1.422) Megawattstunden gesunken, da die Beschäftigten in der Technik wieder vom Unternehmen aus zu ihren Einsatzorten fahren. Während der ersten Monate des Vorjahres waren sie aufgrund von Corona-Schutzmaßnahmen noch aus der Fläche gestartet. Zur klimafreundlichen Entwicklung unseres Fuhrparks.

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Der Großteil unseres Trinkwasserverbrauchs fiel in den Bädern an.

WASSERVERBRAUCH UND ABWASSER

58 Prozent des Trinkwasserverbrauchs gingen im Jahr 2023 auf den Betrieb der Schwimmbäder zurück. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wasserverbrauch dort um rund 22.000 auf 74.280 Kubikmeter gestiegen. Die Gründe für den Anstieg liegen zum einen in der höheren Anzahl der Badegäste bzw. der Betriebstage gegenüber dem Vorjahr, zum anderen in der Bewässerung der Rasen im Tiergartenbad und im Thermalbad mit Trinkwasser, da die Brunnen 2023 nicht nutzbar waren. Weitere 26 Prozent des Verbrauchs sind auf die Trinkwasseraufbereitung zurückzuführen. Trinkwasser wird hier unter anderem für die Reinigung von Wasserspeicheranlagen benötigt. Diese Aufgaben führen wir als Betriebsführer der Trinkwasserversorgung im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg durch.

Der Wasserverbrauch in den Werkstätten und in der Verwaltung des Unternehmens mit dem Hauptsitz in Bergheim und mit dem ENERGIEpark Pfaffengrund betrug 8.312 (Vorjahr: 12.235) Kubikmeter und hatte damit einen Anteil von sechs (Vorjahr: 10) Prozent am Trinkwasserverbrauch.

Insgesamt stieg der Wasserverbrauch mit 128.645 (Vorjahr: 117.460) Kubikmetern gegenüber dem Vorjahr an. Der wichtigste Grund war der Mehrverbrauch in den Bädern.

Besonders zu behandelnde Abwässer fallen im Bereich der Hallenbäder an. Dort kommen Chlor-Elektrolyse-Anlage zum Einsatzw. Neutralisationsanlagen stellen sicher, dass die Einleitungswerte der städtischen Abwassersatzung eingehalten werden.

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Bei Baumaßnahmen an unseren Kabel und Rohrleitungen fallen Erdaushub und Straßenaufbruch als Abfälle an.

ABFÄLLE

Das Abfallaufkommen betrug 14.471,8
(Vorjahr: 17.577,0) Tonnen. Nach Möglichkeit sorgen wir für ein Recycling bzw. eine Wiederverwertung der anfallenden Stoffe. Ansatzpunkte für Optimierungen liegen vor allem beim Restmüll. Mit dem Umzug unserer Hauptverwaltung inklusive der Werkstätten in ein neues Gebäude im Verlauf des Jahres 2025 soll daher ein neues Konzept für die Abfalltrennung aufgesetzt werden.

  • Im Jahr 2023 wurden 14.385,1 (Vorjahr: 17.482,2) Tonnen Abfälle zur Verwertung erfasst. Die weitaus größte Fraktion darunter ist der Erdaushub, der bei Baumaßnahmen im Versorgungsgebiet anfällt. Ebenfalls auf Bauarbeiten sind die dritt- und viertgrößten Fraktionen in dieser Abfallkategorie, der Straßenaufbruch und der Bauschutt, zurückzuführen. Zusammen machen sie 78,1 Prozent der Abfälle zur Verwertung bzw. 77,6 Prozent des gesamten Abfallaufkommens aus.

Mit einem Anteil von rund 17 (Vorjahr: 14) Prozent stellt die Kesselasche aus dem Holz-Heizkraftwerk die zweitgrößte Fraktion bei den Abfällen zur Verwertung dar.

die Größten Abfallmengen
stammen aus Tiefbauarbeiten aufgrund
von Baumaßnahmen

  • Die Abfälle zur Beseitigung lagen bei 56,5 (Vorjahr: 83,4) Tonnen. Mit einem Anteil von 77 Prozent stellt der Restmüll die größte Fraktion in dieser Abfallkategorie dar, gefolgt von Mineralfasern mit einem Anteil von 15 Prozent. Die Mineralfasern stammen aus Verteilerschränken und Kunststoffmantelrohren, die im Zuge der Baumaßnahme in der Rohrbacher Straße sowie weiterer Modernisierungsmaßnahmen ausgetauscht wurden. Die drittgrößte Abfallmenge mit einem Anteil von acht (Vorjahr: 12) Prozent stammt aus der Entleerung von Toiletten auf Baustellen und Außenanlagen.
  • Die gefährlichen Abfälle zur Verwertung sind von 10,0 Tonnen im Vorjahr auf 28,2 Tonnen gestiegen. Grund für den Anstieg ist die Entsorgung von alten Stromzählern im Zuge der Einführung der rechtlich vorgeschriebenen neuen Zählergeneration. Somit stieg der Anfall an Elektroschrott von 3,3 auf 16,0 Tonnen. Die zweitgrößte Abfallfraktion in dieser Kategorie stammt aus Ölabscheidern unserer Anlagen für die Energie- und Wasserversorgung: Hier fielen 8,0 (Vorjahr: 4,0) Tonnen gefährlicher Abfälle zur Verwertung an. Der Zuwachs ist auf eine antizyklische Entsorgung zurückzuführen. Weitere 1,5 (Vorjahr: 1,1) Tonnen entfielen auf öl- und fetthaltige Betriebsmittel, ein Großteil aus der Metallbearbeitung in der Werkstatt.
  • Die Menge an gefährlichen Abfällen zur Beseitigung lag bei 2,0 (Vorjahr: 1,4) Tonnen. Im Jahr 2023 fielen als wichtigste Abfallfraktion in dieser Abfallkategorie 1,4 Tonnen asbesthaltiger Abfälle durch den Austausch einer alten Wasserleitung aus Faserzement an. Hinzu kamen 0,6 (Vorjahr: 0,7) Tonnen Trockenbatterien sowie 0,04 Tonnen Laborchemikalien aus dem ehemaligen Wasserlabor im Wasserwerk Rauschen.
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Biotope im ENERGIEpark Pfaffengrund werden gut angenommen.

EMISSIONEN

Der Berechnung der Treibhausgas- und der Schadstoffemissionen liegen die Einsatzmengen verschiedener Energieträger für die Eigenerzeugung in unseren Anlagen sowie der Treibstoffe im Fuhrpark zugrunde. Die Emissionen werden über Emissionsfaktoren aus den eingesetzten Brennstoffen ermittelt. Hinzu kommen Entweichungen von SF6 in Strom-Schaltanlagen, von Methan in Gasanlagen und von F-Gasen aus Klima- und Kälteanlagen.

Im Jahr 2023 haben sich die Treibhausgas-Emissionen auf 20.418 (Vorjahr: 14.014) Tonnen erhöht. Ein wesentlicher Grund lag im angestiegenen Einsatz von Erdgas in den Blockheizkraftwerken gegenüber dem Vorjahr, das durch die Energiekrise geprägt war. Hinzu kam im Jahr 2023 die Inbetriebnahme der drei BHKW aus der iKWK-Anlage, die im Sommer 2023 in Betrieb ging. Die Schadstoffemissionen sind mit 152,1 Tonnen analog gestiegen.

FLÄCHENVERBRAUCH UND ARTENVIELFALT

Die zunehmende Umwandlung naturnaher und landwirtschaftlicher Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen hat unumkehrbare ökologische Auswirkungen wie den Verlust von Arten und Biotopen. Deshalb erfassen wir auch den Anteil versiegelter Flächen und setzen uns für Artenvielfalt ein. Unser Flächenverbrauch ist 2023 durch den Verkauf eines Grundstücks für Stromanlagen an einen vorgelagerten Netzbetreiber von 371.265 auf 365.739 Quadratmeter gesunken.

60 Prozent unserer Fläche sind unversiegelt und bewachsen. Bis auf eine begründete Ausnahme halten wir die Flächen rund um unsere Anlagen mechanisch frei von Beikräutern. Grundstücke abseits von Wohngebieten werden nur zweimal im Jahr nach dem Aussamen der Gräser gemäht. Um Insekten und Vögeln im freien Feld Lebensräume zu bieten, haben wir auf unseren Grundstücken dort schon vor vielen Jahren Vogelschutzhecken mit bis zu 300 Heckenarten wie Apfelbäumen, Wildrosen oder Schlehen angelegt und pflegen sie seither extensiv. An den Wasser werken zum Beispiel wurden Streuobstwiesen und am Heizwerk Speyerer Straße Speierlinge angepflanzt – ein Wildobstgehölz, das zu den seltensten Baumarten in Deutschland zählt.

Auch in unserem ENERGIEpark Pfaffengrund achten wir auf eine ökologische Gestaltung. So wurden rund um das Holz-Heizkraftwerk, an Wegrändern sowie auf weiteren Flächen Insektenweiden mit einer hohen Artenvielfalt angelegt. Am Holz-Heizkraftwerk haben wir in Kooperation mit einem Imker Bienenstöcke aufgestellt. Den ENERGIEpark-Honig verkaufen wir in unserem ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt. Zudem haben wir Holz- und Steinbiotope für Insekten und Echsen an geschützten Plätzen angelegt, die von den Tieren gut angenommen werden.

Das im April 2023 eröffnete Parkhaus hip zeigt zudem, dass auch versiegelte Flächen über Grünfassaden die Möglichkeit bieten, Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen.

ÖKOLOGISCHES VERHALTEN BEI DEN
BESCHÄFTIGTEN FÖRDERN

Das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung stellt sicher, dass
in wesentlichen Prozessen im Unternehmen Umweltaspekte berücksichtigt werden. Die Leitung für Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie die ihr zuarbeitenden Beauftragten sorgen außerdem dafür, dass alle Beschäftigten regelmäßig in Umwelt- und Arbeitsschutzfragen unterwiesen werden. Im betrieblichen Vorschlagswesen werden insbesondere Maßnahmen honoriert, die einen Beitrag zum Umwelt- oder Klimaschutz leisten.

Ergänzend geben wir Anreize für ökologisches Verhalten im Bereich der Mobilität:

Eine Betriebsvereinbarung regelt, dass Dienstreisen per Zug durchzuführen sind, für Dienstgänge stehen Fahrräder und Pedelecs und im Fuhrpark Erdgasfahrzeuge sowie Elektroautos zur Verfügung.

Darüber hinaus bieten wir allen Beschäftigten ein 49-Euro-Ticket als Jobticket an und ermöglichen ihnen den Kauf eines Jobrads. Durch das Angebot von Trinkwasser aus Wasserspendern reduzieren wir Einweggebinde und Transportfahrten für Mehrwegbehältnisse, und in unserem Betriebsrestaurant bieten wir vegetarische Gerichte aus regionalen Zutaten.

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Mit dem Jobrad unterwegs: Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit.

PERSONAL

ANZAHL UNSERER BESCHÄFTIGTEN

Der demografischen
Entwicklung begegnen:
durch Flexibilität
bei Qualifizierungen

Zum Jahresende hatten wir 1.031 (Vorjahr: 1.023) festangestellte Beschäftigte. 187 (Vorjahr: 207) von ihnen sind von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn
(HSB) dem Verkehrsunternehmen rnv überlassen und nicht mehr für den Konzern tätig. Ende 2023 befanden sich zudem 46 (Vorjahr: 52) Mitarbeitende in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

Hinzu kommen 46 (Vorjahr: 40) Wagenbegleiterinnen und -begleiter bei den Heidelberger Bergbahnen.

Die Anzahl der festangestellten aktiven Beschäftigten hat sich weiter erhöht, denn aufgrund neuer Zukunftsaufgaben in der Energiewirtschaft, verstärkter Bauaktivitäten für die Energie- und Wärmewende, des Glasfaserausbaus und der Digitalisierung wächst unser Aufgabenspektrum kontinuierlich.

Rund 42 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg sind über 50 Jahre alt und werden in den nächsten zehn bis 15 Jahren unser Unternehmen verlassen. Gegenüber den vergangenen Jahren sinkt dieser Wert aufgrund von Neueinstellungen zwar, doch wird es in den nächsten Jahren eine wesentliche Aufgabe bleiben, gute, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, zu halten und weiterzuentwickeln. Dabei ermöglichen wir eine hohe Flexibilität und unterstützen es auch, wenn sich Beschäftigte als Quereinsteiger weiterqualifizieren.

BESCHÄFTIGTE1 2023 2022 2021
Stadtwerke Heidelberg 238 233 233
Stadtwerke Heidelberg Netze 365 357 342
Stadtwerke Heidelberg Energie 118 101 96
Stadtwerke Heidelberg Bäder 35 33 30
Stadtwerke Heidelberg Umwelt 11 10 9
Stadtwerke Heidelberg Garagen 4 2 3
Stadtwerke Heidelberg Techn. Dienste 60 65 82
Heidelberger Straßen- und Bergbahn2 13 15 13
Überlassen an die rnv 187 207 235
Stadtwerke Heidelberg Konzern 1.031 1.023  1.043
davon in Freistellungsphase der Altersteilzeit 46 52 62

1 | Angaben zum 31.12.2023 und gemäß organisatorischer Zuordnung. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen.

2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.

ALTER bis 20 21–30 31–40 41–50 51–60 61–65
Anzahl1 4 101 211 168 252 108

1 | Angaben zum 31.12.2023. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen,
außerdem ohne rnv-Überlassene. Inklusive 46 Personen in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.

VERGÜTUNG UND ARBEITSZEIT

Die Personalkosten lagen 2023 bei 89,5 (Vorjahr: 86,1) Millionen Euro. Davon entfielen 8,7 (Vorjahr: 8,0) Millionen Euro auf die Altersvorsorge. Die Grundlage für die Vergütung, die Arbeitszeit-Regelungen sowie die Ausgestaltung der Arbeitsverträge ist der Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe (TV-V).

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, besondere Leistungen zu honorieren. Führungskräfte

mit außertariflichen Verträgen erhalten einen variablen Gehaltsanteil in Abhängigkeit von ihrer Zielerreichung. Zu den Zielen gehören, je nach Tätigkeit, auch Nachhaltigkeits-kriterien. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt für tariflich angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 39 Stunden, für außertariflich bezahlte Führungskräfte 42 Stunden. Für die Beschäftigten der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), die der rnv überlassen wurden, gilt der Haustarifvertrag der rnv.

VIELFALT UND CHANCENGLEICHHEIT

Bei den Stadtwerken Heidelberg gibt es zahlreiche Berufe, die traditionell eine Männerdomäne sind. Der Anteil der Frauen an allen Beschäftigten sowie an den oberen Führungskräften ist bis Ende 2023 wieder leicht gesunken, liegt aber immer noch über den Werten von Ende 2021. Die Stadtwerke Heidelberg sind für Menschen mit Schwerbehinderungen offen. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt traditionell über dem gesetzlich geforderten Wert von fünf Prozent.

Damit wir Mädchen schon früh für technische Berufe begeistern, bieten wir Töchtern von Mitarbeitenden die Teilnahme am Girls’ Day an. Im Jahr 2023 konnten die Schülerinnen an diesem Tag praktische Tätigkeiten erproben.

Um Chancengleichheit zu fördern, haben wir eine Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz mit drei Gleichstellungsbeauftragten sowie einen Beauftragten für Schwerbehinderte als Beratungs- und Anlaufstellen bei möglichen Diskriminierungsvorfällen installiert. Auch im Jahr 2023 sind keine Beschwerden eingegangen.

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Töchter von Mitarbeitenden erlebten am Girls’ Day typische Berufswelten von Männern.

Diversity1 (%) 2023 2022 2021
Frauenanteil 28,1 30,4 26,5
Frauenanteil an den oberen Führungskräften 23,1 27,9 22,2
Anteil von Beschäftigten mit Schwerbehinderung 6,9 8,1 7,8


1 | Ohne rnv-Überlassene

BERUF UND PRIVATLEBEN GUT IN EINKLANG BRINGEN

Die meisten Berufstätigen wünschen sich eine erfüllende Arbeit und gleichzeitig ein ausgewogenes Maß an Zeit und Flexibilität, um ihr Privatleben freier gestalten zu können. Neue Formen des Arbeitens helfen dabei, alle Lebensbereiche gut miteinander vereinbaren zu können. Bei kommunalen Unternehmen geben die rechtlichen und tariflichen Rahmenbedingungen dabei Leitplanken vor.

Als eines der ersten Unternehmen im kommunalen Bereich haben die Stadtwerke Heidelberg eine Betriebsvereinbarung verabschiedet und umgesetzt, die mobiles, ortsungebundenes Arbeiten ermöglicht. Bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit können Beschäftigte bei uns mobil arbeiten, soweit ihre Arbeitstätigkeit nicht an eine feste Infrastruktur gebunden ist.

Als eines der ersten
Versorgungsunternehmen
mobiles Arbeiten
ermöglicht

Um Privatleben und Beruf besser in Einklang bringen zu können, nutzen auch viele Beschäftigte die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. Die Stadtwerke Heidelberg sind für diese Option offen. Der Anteil an Teilzeitstellen steigt daher kontinuierlich. Bei herausfordernden familiären Situationen unterstützen wir die Betroffenen auch, indem wir gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen entwickeln. Ergänzend bieten wir Sabbaticals an. Mit unserer eigenen Kindertagespflege »die ENERGIEbündel« unterstützen wir Kolleginnen und Kollegen mit Kindern zwischen ein und drei Jahren. Unter anderem wird eine Notfallbetreuung angeboten, außerdem ist die Einrichtung auch für Enkelkinder von Mitarbeitenden offen.

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Stationen der Azubi-Einführungswoche: Besuch am Energie- und Zukunftsspeicher (l.), Teamspiele (o.).

AUS- UND WEITERBILDUNG FÖRDERN

Auszubilden ist uns ein wichtiges Anliegen, denn wir wollen junge Talente schon früh für unser Unternehmen gewinnen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Auszubildenden immer weiter gestiegen: Zum Jahresende 2023 waren es 53 (Vorjahr: 50). Wir bieten ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen in Technik, Betriebswirtschaft und IT an. Außerdem bilden wir Bäder-Fachangestellte aus. Besonders herausfordernd ist es, Personen für die Bereiche Technik und Bäder zu finden. Auf diese Ausbildungsberufe legen wir einen besonderen Fokus im Rahmen unserer Arbeitgeberkampagne.

Im Herbst 2023 gab es wieder eine abwechslungsreiche Einführungswoche für alle neuen Auszubildenden. Engagierte Auszubildende mit guten Leistungen fördern wir individuell und bieten ihnen Fortbildungen sowie gute Übernahme-Chancen.

Im Programm zur Förderung von Fach- und Führungskräften, dem F3-Programm, erhalten Studienabsolventen über zwei Jahre hinweg die Möglichkeit, in unternehmensübergreifenden Projekten mitzuarbeiten oder sie sogar zu leiten. Das Programm fördert den Blick der jungen Menschen auf das Gesamtunternehmen. Ein Großteil der Teilnehmenden hat nach dem Abschluss verantwortungsvolle Positionen im Unternehmen übernommen. Auch Qualifizierung und Weiterbildung haben einen hohen Stellenwert bei uns. Dem Fachkräftemangel auf dem

Arbeitsmarkt begegnen wir, indem wir Beschäftigte aus dem Stadtwerke-Team qualifizieren und ihnen damit ein berufliches Fortkommen über Fachkarrieren ermöglichen. Die Basis dafür ist eine Betriebsvereinbarung. Neben der finanziellen Förderung kommt das Unternehmen den Beschäftigten auch zeitlich entgegen, etwa durch Freistellungen oder Sonderurlaube. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Mitarbeitende berufsbegleitend qualifiziert. Darüber hinaus bieten die Stadtwerke Heidelberg interne Schulungen zu einem breiten Themenspektrum an.

Im Jahr 2023 ist die Anzahl der Seminarbesuche weiter gestiegen und lag mit 4.193 deutlich über dem Vorjahr. Die Anzahl der Seminarbesuche pro Person betrug 4,5 (Vorjahr: 3,2) und erreichte damit wieder das Vor-Corona-Niveau.

Familie und Beruf1 (%) 2023 2022 2021
Anteil Teilzeitkräfte 14,0 13,6 12,3

Ausbildung 2023 2022 2021
Auszubildende1 53 50 41
   davon Studierende der DHBW 1 4 6
Teilnehmende des F3-Programms2 4 5 3

 

Weiterbildung1 2023 2022 2021
Seminarbesuche aller Beschäftigten (intern und extern) 4.193 3.085 2.031
Seminarbesuche pro Beschäftigte (intern und extern) 4,5 3,2 2,2
Durchschnittliche Reise- und Weiterbildungskosten (inkl. Coaching etc.) pro Beschäftigte (€) 1.337 1.101 920


1 | Ohne rnv-Überlassene
2 | Programm zur Förderung von Fach- und Führungskräften

ENGAGEMENT ZUM SCHUTZ DER GESUNDHEIT

Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren Beschäftigten ein breites Programm zur Gesundheitsförderung. So können sie einen regelmäßigen kostenfreien Gesundheits-Check in Anspruch nehmen und außerdem unter vielen Präventionskursen wählen – von Business-Yoga über Body-Fit-Kurse und Faszientraining bis hin zu Aquajogging und -biking. Einmal in der Woche können Selbstzahler zudem eine Physiotherapiebehandlung buchen. Anfang 2023 wurden diese Präventionsangebote um einen Online-Haut-Check zur Ersteinschätzung auffälliger Hautstellen erweitert. Zudem sind zahlreiche Sportinitiativen etabliert. Dazu zählen Beachvolleyball, Fußball, Laufen, Tennis sowie Selbstverteidigung.

Außerdem kooperieren wir mit Fitnessstudios, haben einen Fitnessraum für die bewegte Pause oder für ein After-Work-Out eingerichtet und stellen einen Ruheraum für die Entspannung zwischendurch zur Verfügung. Im Mai fand wieder der jährliche Gesundheitstag mit Angeboten rund um gesunde Ernährung, Fitness und Vorsorge statt.

Außerdem fördern die Stadtwerke Heidelberg Gesundheitsmaßnahmen durch Zuschüsse. Bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz bieten sie Unterstützung durch Psychotherapeuten an.

UNTERNEHMENSKULTUR FÜR EIN GUTES MITEINANDER

Das Betriebsverfassungsgesetz verpflichtet Arbeitgeber und Betriebsrat, zum Wohl der Arbeitnehmenden und des Betriebs vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Bei den Stadtwerken Heidelberg ist das vorbildlich gelebte Praxis. In alle Entscheidungen mit Bedeutung für die Beschäftigten und auch in viele nicht-mitbestimmungspflichtige Aktivitäten wird der Betriebsrat eingebunden. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung läuft ausgesprochen konstruktiv. In einer Kulturkommission arbeiten beide gemeinsam daran, die Unternehmenskultur noch weiter voranzubringen.

Darüber hinaus bieten wir viele Impulse für eine gute Unternehmenskultur: Beim jährlichen Zukunftstag geben namhafte Referenten und Referentinnen Anregungen zur Persönlichkeitsentwicklung und für ein gelingendes Leben. Im Jahr 2023 hat uns Matthias Steiner, ehemaliger Olympiasieger und Weltmeister im Gewichtheben, mit seinem Vortrag Impulse gegeben. Der gelernte Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur und Ausnahmesportler hat eine bewegte Vita hinter sich und nicht nur sportliche, sondern auch gesundheitliche und persönliche Herausforderungen gemeistert. Mit seinem authentischen Bericht darüber motivierte er seine Zuhörerinnen und Zuhörer zu Mut, Durchhalten und Weitermachen, um auch in schwierigen Situationen zu bestehen.

Ein breites Trainingsangebot unterstützt bei der Entwicklung von Soft Skills. Unter anderem beschäftigt sich eine Übungsgruppe mit Wertschätzender Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Möglichkeiten für Coaching und Mediation runden das Angebot ab. Dazu zählt auch ein Pool an internen Coaches, die Kolleginnen und Kollegen unterstützen.

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In unserem Fitnessraum bieten wir unseren Beschäftigten viele Möglichkeiten, sich vor oder nach der Arbeit oder in der Mittagspause fit zu halten.

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Matthias Steiner appellierte beim Zukunftstag im Oktober 2023 an die jungen Monteurinnen und Monteure, stolz auf ihre Arbeit zu sein.

BETEILIGUNG DER BESCHÄFTIGTEN

Alle Beschäftigten haben in den viermal pro Jahr stattfindenden Betriebsversammlungen die Möglichkeit, Themen offen anzusprechen. Darüber hinaus werden Mitarbeiterbefragungen durchgeführt; zuletzt im Jahr 2023 zu der Frage, wie wir im Kontext des mobilen Arbeitens zusammenarbeiten möchten.  Darüber hinaus gibt es in verschiedenen Projekten begleitende Gruppen, die sich aus Beschäftigten unterschiedlichster Unternehmensbereiche zusammensetzen, um Feedback zu Veränderungen zu geben.

So tagte unter anderem im Jahr 2023 die Pilotgruppe Umzug wieder. Dort werden Themen rund um den anstehenden Umzug in das ehemalige Forschungs- und Entwicklungszentrum von Heidelberger Druckmaschinen, Heidelberg-Bergheim, besprochen. Ergänzend finden regelmäßig 360° Führungskräfte-Audits statt, bei denen Mitarbeitende ihre Vorgesetzten bewerten. Die Feedbacks dienen als Basis für Entwicklungsgespräche.

Das neue Social Intranet stadtNETZwerk unterstützt ebenfalls eine offene Unternehmenskultur und fördert die Beteiligung der Beschäftigten. Im Februar 2023 ging es online. Das stadtNETZwerk bietet seither Möglichkeiten, über Highlights der eigenen Arbeit zu berichten, das Wissen der Stadtwerke Community zu nutzen, Meinungen abzugeben und Diskussionen zu führen. Dieser neue Baustein für einen guten Austausch im Unternehmen wird gern genutzt.

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Im Jahr 2023 erhielten wir aufgrund unserer weit überdurchschnittlichen Bewertungen auf dem Arbeitgeber-Portal kununu die Auszeichnung als Top Company 2023.

ARBEITSSCHUTZ UND ARBEITSSICHERHEIT

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit werden bei den Stadtwerken Heidelberg zentral koordiniert und durch Sicherheitsbeauftragte in den technischen Bereichen dezentral verankert. Die Sicherheitsbeauftragten haben neben ihren originären Tätigkeiten die Aufgabe, ihre eigene Führungskraft bezogen auf Sicherheitsthemen zu unterstützen und andere Beschäftigte über Gefahren an ihrem Arbeitsplatz aufzuklären. Darüber hinaus können alle Beschäftigten im betrieblichen Vorschlagswesen sowie bei den Mitarbeiterdialogen mit der Geschäftsführung Verbesserungen anregen. Zudem werden die Mitarbeitenden jährlich in Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz unterwiesen.

Unsere Performance im Jahr 2023:

  • Die Anzahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also solche mit mindestens drei Krankentagen, hat sich leider auf neun (Vorjahr: 6) erhöht. Um Wegeunfälle entgegenzuwirken, haben wir Fahrradchecks durch eine mobile Fahrradreparaturwerkstatt angeboten und uns an der Initiative Sicherer Arbeitsweg beteiligt, zu der sich 40 Unternehmen und Institutionen in der Metropolregion Rhein-Neckar zusammengeschlossen hatten.
  • Die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte ist mit 15 (Vorjahr: 12) ebenfalls gestiegen. Der Wert liegt jedoch immer noch unterhalb des Branchendurchschnitts der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).
  • Jedem meldepflichtigen Arbeitsunfall wurde nachgegangen. Als Gegenmaßnahme führt die zuständige Abteilung wieder zahlreiche Betriebs- und Baustellenbegehungen durch. Über alle Begehungen wurden Protokolle mit Verbesserungsmaßnahmen erstellt, die zu Beginn des Jahres 2024 schon zu 85 Prozent durch die Fachabteilungen bearbeitet waren.
  • Die Anzahl der Krankheitstage pro meldepflichtigen Arbeitsunfall ist mit elf (Vorjahr: 13) gesunken. Leider gab es einen schweren Arbeitsunfall mit mehr als 42 Ausfalltagen, der auf Stolpern zurückzuführen war.
  • Eine weitere Kennzahl zur Unfallhäufigkeit ist die Lost Time Injury Frequency (LTIF – die Häufigkeit von Unfällen mit Ausfallzeit). Diese Arbeitssicherheitskennzahl erfasst die Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeiten ab einem Tag und bezieht sich auf eine Million Arbeitsstunden. Im Jahr 2023 sank sie wieder auf 3,9 (Vorjahr: 4,9). Besondere Gründe für diese Veränderung konnten nicht identifiziert werden.

ARBEITSSICHERHEIT 2023 2022 2021
Meldepflichtige Wegeunfälle 9 6 6
Meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte 15 12,1 10,3
Branchendurchschnitt meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte1 16 12 10
Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall 11 13 18
Schwere Arbeitsunfälle 1 1
Tödliche Arbeits- oder Wegeunfälle
Lost Time Injury Frequency (LTIF) 3,9 4,9 3,3


1 | BG ETEM – Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

GESELLSCHAFT UND POLITIK

NAH AN DER GESELLSCHAFT

Als kommunales Unternehmen sind wir eng mit der Region und den Menschen verbunden, für die wir arbeiten. Unsere Kunden kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Wie bei jedem kommunalen Unternehmen sind Gemeinderäte als Vertreter der lokalen Gesellschaft im Aufsichtsrat sowie über die politischen Gremien eingebunden. Da wir wissen, dass wir als öffentliches Unternehmen verstärkt im Fokus stehen und die Anforderungen der Öffentlichkeit an uns besonders hoch sind, legen wir ein großes Augenmerk auf Rückmeldungen aus unserem Umfeld.

Bei größeren Infrastrukturprojekten binden
wir Betroffene durch
Dialogveranstaltungen ein.

Eine wichtige Funktion bei der Erfassung dieser Rückmeldungen nimmt unser Beschwerdemanagement ein. Hier fließen auch die Feedbacks aus dem Social Media Monitoring ein. Beschwerden werden regelmäßig ausgewertet: Zeigt sich ein Cluster mit vermehrten Anliegen, stimmt das Team des Beschwerdemanagements mit den Fachabteilungen Verbesserungsmaßnahmen ab und übernimmt bei Bedarf die Moderation zwischen den Kunden bzw. Bürgern, Nachbarn oder weiteren Anspruchsgruppen sowie den Fachabteilungen.

Teilhabe und Gemeinschaft sind auch Ziel der Energiekonzeption 2030: Interessierten Bürgerinnen und Bürgern bieten wir daher frühzeitig die Möglichkeit, Planungen und Fortschritte kennenzulernen. Das war beispielsweise beim Bau des Holz-Heizkraftwerks der Fall, außerdem beim Bau des Energie- und Zukunftsspeichers. Zudem kooperieren wir eng mit der Stadt Heidelberg, die sich ebenfalls die Bürgerbeteiligung auf die Fahne geschrieben hat. So hatten wir einen aktiven Part bei einer Informationsveranstaltung der Stadt zur Windkraft im Juli 2023 in Heidelberg-Ziegelhausen und leisteten einen maßgeblichen Beitrag bei der Online-Bürgerverastaltung zur kommunalen Wärmeplanung im September 2023. Auch bei größeren Infrastrukturprojekten binden wir Betroffene durch Dialogveranstaltungen ein. Ergänzend führen wir viele Gespräche mit Umweltverbänden sowie weiteren Anspruchsgruppen über die Potenziale und Fortschritte beim Umbau der Energiesysteme.

Über Baumaßnahmen informieren wir regelmäßig per Handzettel, Presse, persönliche Gespräche sowie bei Bedarf über Veranstaltungen.

GUTE BEZIEHUNGEN ZU KUNDINNEN UND KUNDEN

Eine Anspruchsgruppe mit herausragender Bedeutung für unser Unternehmen sind unsere Kundinnen und Kunden. In den vergangenen Jahren haben wir sie immer wieder mit wechselnden Schwerpunktthemen nach ihren Anliegen befragt: zu den Bädern, den Parkhäusern, den Netzdienstleistungen sowie den Energieangeboten. Im Nachgang haben wir viele ihrer Vorschläge aufgegriffen und umgesetzt. In den Jahren 2022 und 2023 pausierten wir jedoch, da die Anforderungen durch die Preisbremsengesetze sowie weiterer Rechtsvorschriften, aber auch durch die kommunale Wärmeplanung unsere Kapazitäten gebunden haben.

Das Beschwerdemanagement nutzt jedoch laufend das Kundenfeedback für Verbesserungsvorschläge und -maßnahmen (s. o.). Antworten auf Beschwerden unterschreiten die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen in den meisten Fällen bei Weitem. Allerdings stieg die Anfragenanzahl von Kundinnen und Kunden im Jahr 2023 wegen der hohen Preise und der Entlastungsregelungen deutlich an, so dass sich die Antwortzeiten teilweise verlängerten. Über Anschreiben, Anzeigen, redaktionelle Veröffentlichungen und unsere Homepage gaben wir Antworten auf häufige Fragen und erklärten die Situation. Oft reagierten unsere Kundinnen und Kunden dann auch verständnisvoll.

Die Kunden sind auch unsere Partner beider Energiewende. Dafür bieten wir ihnen viele Produkte und Services an, mit denen sie ihren Energiebedarf nachhaltig decken und gleichzeitig selbst klimaverträglich Energie produzieren können. Betreut werden sie über die Fachabteilungen, das Kundenzentrum oder den ENERGIEladen. Zudem sind die Stadtwerke Heidelberg 24 Stunden am Tag über ihre Pforten persönlich erreichbar. Viele Aufgaben lassen sich zudem online erledigen – unter anderem über ein Kundenportal sowie über ein Netzkundenportal.

Informationen zu Produkten im Energiebereich, wie Angaben zum Energiemix und zu den CO2-Emissionen, erhalten Kunden über die Produktblätter. Bei Preisänderungen werden die Gründe transparent an die Kunden und die Öffentlichkeit via Anschreiben und Presse sowie Internet kommuniziert.

Der Schutz der Kundendaten wird durch das Datenschutzmanagement überwacht. Die Datenschutzbeauftragte ist in alle relevanten Prozesse eingebunden.

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Unsere Projektpartner stellten die Idee des Bürgerwindparks Lammerskopf bei einer großen Informationsveranstaltung der Stadt zur Windkraft im Juli 2023 in Heidelberg-Ziegelhausen vor.

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Im Beschwerdemanagement werten wir Kundenfeedback aus, um Verbesserungen daraus abzuleiten.

SINN UND GESELLSCHAFTLICHE BEDEUTUNG UNSERER PRODUKTE UND LEISTUNGEN

Die Produkte und Dienstleistungen der Stadtwerke Heidelberg dienen der Daseinsvorsorge und tragen dazu bei, Grundbedürfnisse zu decken und für eine gute Lebensqualität zu sorgen – durch die Bereitstellung von Trinkwasser, Strom, Wärme, Kälte, Straßenbeleuchtung, Infrastrukturen für schnelle Datenübertragung, durch die Bäder, die Bergbahnen, Parkraum sowie unsere Dienstleistungen für einen gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr.

FAIRNESS IM UMGANG MIT LIEFERANTEN

Uns ist ein fairer Umgang mit unseren Lieferanten wichtig. Je nach Umfang und Art des Auftrags finden öffentliche und begrenzte Ausschreibungen und Vergabegespräche statt. Dabei werden die Ausgangsbedingungen bei den Lieferanten berücksichtigt und beispielsweise Ausführungszeiten für Baumaßnahmen oder Teillieferungen bei Baumaterialien vereinbart.

Die Ergebnisse werden über Angebotsvergleiche intern im Mehraugenprinzip dokumentiert – ebenso wie die Gründe für die Entscheidungen.

Lieferanten, die nicht beauftragt wurden, erhalten grundsätzlich eine Rückmeldung und auf Wunsch auch ausführlicheres Feedback.

Unsere Produkte und
Dienstleistungen dienen
in der Regel der
Daseinsvorsorge.

 In wesentlichen Bereichen wie etwa Bauarbeiten haben die Stadtwerke Heidelberg aber oft auch Vorgaben aus Verwaltung und Politik (z. B. Bau in Ferienzeiten oder nachts), die die Einschränkungen von Anwohnern oder Verkehrsteilnehmern reduzieren.

Im Rahmen von Vergabegesprächen werden zudem die Anforderungen beider Seiten besprochen und geklärt. Von Beginn der Zusammenarbeit an legen wir Wert auf ein partnerschaftliches Verhältnis – als Basis für eine hohe Effizienz unserer Zusammenarbeit. Zahlungen werden innerhalb vereinbarter Fristen getätigt. Soweit möglich, wird Skonto ausgenutzt. Unsere Einkaufs- und Bestellrichtlinien sind auf der Homepage öffentlich zugänglich, ebenso die Verpflichtungserklärungen für öffentliche Aufträge und zum Mindestentgelt.

MENSCHENRECHTE IN DER LIEFERKETTE

Aspekte wie Menschenrechte bzw. Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit in der Lieferkette spielen insbesondere bei der Herkunft der Energien eine Rolle. Die Stadtwerke Heidelberg setzen im Zuge des Ausbaus der Eigenerzeugung zunehmend auf regionale Energien. Für die Biomethan Anlagen haben wir den Bezug langfristig durch Beteiligung an einer Aufbereitungsanlage in Ostdeutschland gesichert. Beim Einkauf von Gas und Öl sind jedoch der Berücksichtigung dieser Aspekte Grenzen gesetzt, denn im Rahmen der vorhandenen Marktmodelle kann lediglich bei Biogas und Ökostrom die Herkunft belegt werden.

SONSTIGE AUSWIRKUNGEN UNSERER TÄTIGKEITEN AUF MENSCHENRECHTE

In Deutschland sichern rechtliche Regelungen sowie die Mitbestimmung einen hohen Schutzstandard vor Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen. Zudem haben Menschenrechte einen maßgeblichen Stellenwert in Deutschland: Ihre Bedeutung ist im Grundgesetz verankert. Dennoch erhebt das unabhängige Deutsche Institut für Menschenrechte seit 2016 jährlich die Menschenrechtssituation in Deutschland. Am 4. Dezember 2023 stellte die Organisation dem Bundestag ihren achten Bericht über die Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland vor. Diese Themen standen im Fokus: Risiken rassistischer Diskriminierung durch polizeiliche Datenverarbeitung, die Versammlungsfreiheit für Klima-Aktivisten, der barrierefreie Wohnraum, die politische Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen, der gesetzliche Diskriminierungsschutz für Menschen mit Behinderungen und der Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt. Für Unternehmen sind vor allem die letzten drei Punkte relevant, da sie darauf direkt Einfluss nehmen können. Die Mitbestimmung durch Jugendliche sichern wir durch unsere Jugend- und Ausbildungsvertretung (JAV), Beauftragte engagieren sich für Menschen mit Behinderungen und drei Gleichstellungsbeauftragte bieten eine Anlaufstelle für mögliche Diskriminierungsfälle.

KOOPERATION UND SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN

Die Stadtwerke Heidelberg setzen bei zahlreichen Aufgaben auf Kooperationen
mit Partnerunternehmen – insbesondere, um die Energiewende in der Region voranzubringen. Hier kooperieren wir mit anderen Energieversorgern aus der Metropolregion Rhein-Neckar.

Auch der Smart Meter-Rollout läuft in Kooperation mit anderen Unternehmen, und im Unternehmenszusammenschluss Trianel arbeiten die Stadtwerke Heidelberg mit zahlreichen anderen Stadtwerken und Energieversorgern an der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen sowie am Ausbau der Eigenerzeugung.

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Auch beim Smart-Meter-Rollout kooperieren wir mit anderen Energieversorgern.

BETEILIGUNG AN GESETZGEBUNGSVERFAHREN

Die Stadtwerke Heidelberg beteiligen sich als mittelgroßes Unternehmen selbst nicht aktiv an Gesetzgebungsverfahren. Wir stehen jedoch als Gesprächs- und Praxispartner für Politik, Verwaltung und Wissenschaft zur Verfügung und sind aktives Mitglied in zahlreichen Verbänden und deren Fachgremien. Dazu zählen unter anderem der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW), die Stadtwerke-Kooperation Trianel (s.o.), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), GEOD Deutschland e.V. sowie verschiedene Verbände der Wasserwirtschaft.

Einige dieser Verbände engagieren sich für kommunale, also gemeinwohlorientierte Ziele und setzen sich zum Beispiel für eine dezentrale, klimaschonende Energieversorgung, für eine hohe Versorgungssicherheit oder die Reinhaltung des Trinkwassers ein. Die Art der Einflussnahme der Verbände ist vielfältig und reicht von Pressearbeit über Veranstaltungen bis hin zu persönlichen Gesprächen.

RECHTSKONFORMES VERHALTEN SICHERSTELLEN

Unser Ziel ist es, wissentlich oder unwissentlich verursachte rechtswidrige Vorfälle oder unangemessenes Verhalten durch klare Regeln, gute Information und etablierte Prüfprozesse zu verhindern. Dieses Ziel wurde 2023 wieder erreicht. Die Gesamtverantwortung für das Thema Compliance liegt bei der Geschäftsführung. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat sie geeignete Organisationsstrukturen und Überwachungsinstrumente eingerichtet und ein Compliance-Managementsystem implementiert. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Organisationsmaßnahmen:

  • Eine Compliance-Beauftragte sichert ein effektives Compliance-Monitoring und berichtet regelmäßig an die Geschäftsführung, entwickelt Vorschläge für die Weiterentwicklung des Compliance-Managements und verankert das Thema in der Gesamtorganisation. Verschiedene Beauftragte, unter anderem zu Datenschutz, Arbeitsschutz, Informationssicherheit, aber auch Brandschutz, Gefahrgut und vielen weiteren Aspekten der Arbeit in unserem Unternehmen, sowie die Rechtsabteilung stärken die Compliance-Organisation in komplexen Rechtsgebieten.
  • Das Interne Kontrollsystem (IKS) gewährleistet, dass automatische Überprüfungen zentraler kaufmännischer Prozesse ihren korrekten Ablauf sicherstellen. Die Interne Revision überprüft bzw. beurteilt zusätzlich, ob vorgegebene kaufmännische Prozesse und Regelungen eingehalten werden.
  • Der IKS-Beauftragte und die Revision legen der Geschäftsführung Berichte mit den Ergebnissen ihrer regelmäßigen Überprüfungen vor. Auf dieser Basis werden konkrete Maßnahmen und Strategien erarbeitet, um die Organisation bei der Compliance-konformen Gestaltung der Prozesse und  Regelungen zu unterstützen. Externe Wirtschaftsprüferzen kontrollieren schließlich in ihren Abschlussprüfungen die Funktionsfähigkeit des Compliance-Systems.

In einigen Regelungsbereichen finden zusätzlich externe Audits oder Zertifizierungen statt.

  • Dazu zählen unter anderem das Umweltmanagement und das Energiemanagement.
  • Das zertifizierte Technische Sicherheitsmanagement (TSM) hat darüber hinaus die Aufgabe, alle personellen, technischen und organisatorischen Voraussetzungen zu gewährleisten, um das komplexe technische Regelwerk inklusiver aller rechtlicher Vorschriften und anerkannter Regeln der Technik einhalten zu können. Im Jahr 2023 wurden wir wieder TSM-zertifiziert.
  • Unser Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) beschreibt Richtlinien, Verfahren und Verantwortlichkeiten mit dem Ziel, die Informationssicherheit in unserem Unternehmen dauerhaft zu gewährleisten, zu steuern und zu optimieren.

Darüber hinaus steht Beschäftigten sowie Kunden und anderen Externen ein Vertrauensanwalt als unabhängige Schiedsstelle zur Verfügung, um im geschützten Rahmen einen Verdacht auf Korruption, Betrug, Unterschlagung oder sonstige Verstöße gegen das Wirtschaftsstrafrecht melden zu können. Im Jahr 2023 haben wir zusätzlich ein digitales Hinweisgebersystem (HGS) nach dem Hinweisgeberschutzgesetz aufgebaut: Es umfasst eine interne Meldestelle sowie einen Kanal zur Meldung von möglichen Rechtsverstößen, der anonym per Intranet erreichbar ist.

Korruptionsvorfälle sind im Jahr 2023 nicht aufgetreten. Ebenso sind uns keine Vorfälle der Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften bekannt geworden.

Vier Schwerpunkte
unseres Engagements:
Sport, Kultur, Bildung
und ausgewählte
soziale Projekte

REGION

WIRTSCHAFTSFAKTOR FÜR DIE REGION

Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der größten Arbeitgeber in Heidelberg und Auftraggeber für Lieferanten und Dienstleister in der Region. Im Jahr 2023 betrugen unsere Personalaufwendungen 89,5 (Vorjahr: 86,1) Millionen Euro. Wir investieren vorwiegend vor Ort: Im Jahr 2023 haben wir 46,4 (Vorjahr: 52,9) Millionen Euro an Lieferanten und Dienstleister in der Region gezahlt. Die Senkung ist darauf zurückzuführen, dass einige größere Maßnahmen schon 2022 beauftragt worden waren, sodass im Vorjahr auch ein Großteil der Kosten anfiel.

Unsere Partnerkommunen erhielten 6,9 (Vorjahr: 7,0) Millionen Euro Konzessionsabgaben für unser Recht, Leitungen auf ihrem Gebiet zu bewirtschaften. Zudem schaffen wir Arbeitsplätze in Heidelberg und bilden auch dort aus. Mit unseren Tätigkeiten stärken wir die Wirtschaft und damit auch das soziale Leben in der Region.

ÖFFENTLICHE AUFGABEN FINANZIEREN

Als hundertprozentig kommunales Unternehmen finanzieren wir öffentliche Aufgaben wie die Bäder und den Öffentlichen Personennahverkehr. Rund 7,4 (Vorjahr: 6,8) Millionen Euro haben die Stadtwerke Heidelberg 2023 für die Verluste der Bäder sowie weitere 19,9 (Vorjahr: 23,4) Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr aufgewendet.

Aufwendungen für unsere
Partner in der Region (Mio. €)
2023 2022 2021
Beschäftigte: Personalkosten 89,5 86,1 88,2
davon Altersversorgung8,7 8,7 8,0 10,2
Lieferanten und Dienstleister: Einkauf 46,4 52,9 50,9
Immobilien- und Grundstücksbesitzer:
Mieten und Pachten
0,5 0,5 0,4
Kommunen: Konzessionsabgaben 6,9 7,0 7,6

 

Finanzierung öffentlicher Aufgaben (Mio. €) 2023 2022 2021
Bäder 7,4 6,8 6,4
ÖPNV 19,9 23,4 26,1

 

ENGAGEMENT

Schwerpunkt des
sozialen Engagements:
Unterstützung von
Menschen in Not

Unser Engagement für mehr Lebensqualität vor Ort reicht weit über unseren Versorgungs- und Finanzierungsauftrag hinaus. Mit der Stadt Heidelberg und unseren Partnergemeinden kooperieren wir für mehr Klimaschutz und zukunftsfähige Energien – zusammen mit vielen weiteren Partnern in der Region. Außerdem fördern wir Sport, Kultur und Bildung sowie ausgewählte soziale Projekte. Dialog und Kooperation begleiten unsere Tätigkeiten.

Engagement für Klima und Nachhaltigkeit: Als Energieversorger ist uns Klimaschutz ein zentrales Anliegen. Seit 13 Jahren kooperieren wir mit den Umweltschutzvereinen NABU Rhein-Neckar-Odenwald, BUND Heidelberg und Ökostadt Rhein-Neckar: Jährlich erhalten sie Mittel aus einem Fonds, der sich aus dem Vertrieb des Ökostrom-Produkts heidelberg KLIMA speist. Auch 2023 erhielt jeder der drei Vereine wieder einen Scheck über 25.000 Euro für Klimaschutzprojekte in der Region. Dazu zählen viele Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche: So unterstützten wir im Herbst 2023 den Jugendklimagipfel des BUND Heidelberg, bei dem Jugendliche zusammen Ideen und Forderungen zum Klimaschutz an die Stadt und die Gesellschaft formulierten. Zudem hatte der BUND Heidelberg einen neuen Energiesparwettbewerb unter Studentenwohnheimen mit dem Studierendenwerk Heidelberg ausgerufen. Bei Ökostadt Rhein-Neckar e.V. fanden außerdem wieder mehrere Repair Cafés statt, wo zahlreiche Gegenstände repariert wurden.

Engagement für Sport: Sport fördert nicht nur die Fitness, sondern auch Teamgeist und Miteinander – und hat damit eine wichtige soziale Funktion. Deshalb engagieren wir uns für den Breitensport und arbeiten dazu schon lange mit dem Sportkreis Heidelberg zusammen: Der Verband vertritt über 400 Vereine mit mehr als 135.000 Mitgliedern. Damit erreicht das Engagement des Unternehmens Menschen in der gesamten Region. Sportvereine, die Kunde bei den Stadtwerken Heidelberg sind, können sich beim Sportkreis Heidelberg für Werbepartnerschaften bewerben und erhalten im Gegenzug finanzielle Unterstützung. Der Verein koordiniert die Partnerschaften. Außerdem sind die Stadtwerke Heidelberg einer der Hauptsponsoren für den Rollstuhlmarathon und engagieren sich außerdem für das Racket Center Nußloch, die Eisbären Eppelheim, den AC Germania in St. Ilgen sowie die KTG Heidelberg.

Engagement für Kultur: Im kulturellen Bereich unterstützen die Stadtwerke Heidelberg herausragende Ereignisse für ein lebendiges kulturelles Miteinander sowie für Bildung in der Region. Beispiele für ihr kulturelles Engagement sind die Heidelberger Schlossfestspiele, der Karlstorbahnhof sowie das Metropolink-Festival für urbane Kunst.

Engagement für Bildung und Soziales: Als Arbeitgeber fördern die Stadtwerke Heidelberg Talente von morgen. Deshalb schreiben wir seit vielen Jahren den Innovationspreis der SRH Hochschule Heidelberg für herausragende Arbeiten von besonderer praktischer Relevanz aus, der zusammen mit einem Preisgeld an Studierende der Wirtschaftsinformatik vergeben wird. Zudem unterstützen wir immer wieder gerne das Heidelberg Symposium, das von jungen Menschen ausgerichtet wird und angeregte Diskurse über eine Vielzahl an politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und naturwissenschaftlichen
Themen bietet.

Ein Schwerpunkt unseres sozialen Engagements liegt auf der Unterstützung von Menschen in Not: Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet die Stadtwerke Heidelberg mit dem Verein OBDACH e.V.. Die Spenden werden dazu genutzt, Arbeitsplätze für die qualifizierte Betreuungsarbeit und für das OBDACH-Arbeitsteam zu finanzieren. Mit der Unterstützung der Stadtwerke Heidelberg konnte der Verein beispielsweise bereits Küchenhilfen ausbilden, Reparaturdienste für Fahrräder ins Leben rufen, Friedhofsarbeiten ermöglichen oder ein Gartenprojekt zur Erzeugung von Obst und Gemüse für den Eigenbedarf realisieren.

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Im Laufe des Jahres 2023 gestaltete der Künstler Case Maclaim im Rahmen des Metropolink- Festivals für urbane Kunst die Nordfassade unseres Heizwerks Mitte.

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Übergabe des Spendenschecks für die Weihnachtsaktion der Rhein-Neckar-Zeitung (v. l.): Heidi Schwarz und Michael Mergenthaler, Vorsitzende des Betriebsrats, Alexander Wenisch, Rhein-Neckar-Zeitung, Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher.

Das größte soziale Projekt der Stadtwerke Heidelberg ist der Nothilfefonds [aktion. nähe]: Privatkunden der Stadtwerke Heidelberg, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, erhalten seit 2007 Hilfe aus dem Fonds. Die finanzielle Förderung aus dem Nothilfefonds kann ausschließlich für die Begleichung der Energierechnung der Stadtwerke Heidelberg verwendet werden.

Außerdem unterstützen wir seit über 20 Jahren die Weihnachtsaktion der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, die mit den Spenden Menschen in schwierigen Lebenssituationen hilft. Die Zeitung arbeitet dazu mit den Sozial-, den Kinder- und Jugendämtern von Stadt und Kreis sowie mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen.