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Vollständiger Bericht

Kapitel einzeln

Nachhaltigkeit heute

Für die Generationen von morgen

Westen an, Heizung runter

Im Jahr 2022 war uns schnell klar: ­Energiesparen hilft, die angespannten Märkte zu entlasten. ­Deshalb haben wir allen Beschäftigten wärmende Westen angeboten und die Heizung runtergedreht. Auch im nächsten Winter werden wir es damit ­wieder warm haben und dem Klima einen guten Dienst erweisen.

Verantwortung für die Zukunft

Nachhaltigkeit — Teil unseres
Geschäftsmodells

Die Stadtwerke Heidelberg sind ein hundertprozentig kommunales Unternehmen in einer Stadt, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz einen besonders hohen ­Stellenwert und eine lange Tradition haben. Unsere Nachhaltigkeitsstrategie ist ­daher ein Teil unseres Geschäftsmodells: Wir sind das passende Stadtwerk für ­unsere Stadt und unsere Partner in der Region.

Unser Nachhaltigkeitsansatz

Unser Nachhaltigkeitsansatz basiert auf einer hohen Dialogorientierung. Uns ist wichtig zu wissen, was unser Umfeld von uns erwartet – und wir möchten unserem Umfeld die Ziele und Hintergründe unseres Handelns erklären. Im besten Fall können wir so gute und akzeptierte Lösungen für alle Beteiligten erreichen. Das gilt ganz besonders für unsere Energiekonzeption 2030, mit der wir wesentliche Maßnahmen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt übernehmen. Je besser uns ein konstruktiver Austausch gelingt, umso eher können wir unsere Energien auf den erforderlichen, zügigen Um- und Ausbau unserer lokalen Infrastruktur für eine weitestgehend CO2-freie Zukunft konzentrieren. 

Dazu führen wir zahlreiche Gespräche und bieten in Online- und Präsenzveranstaltungen den offenen Austausch an – sei es zur Standortsuche für die Flusswärmepumpe zusammen mit der Stadt oder zu den ersten Zwischenergebnissen der kommunalen Wärmeplanung im Laufe des Jahres 2022. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Tätigkeiten liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen für den Klimaschutz und die Energieeffizienz. Mit unseren Energieservices sorgen wir dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch selbst Energie erzeugen können. So ermöglichen wir es ihnen, ein Teil der Energiewende zu sein.

In unseren betrieblichen Abläufen achten wir ebenfalls auf Klimaschutz, rationellen Umgang mit Energie, Wasser und anderen Ressourcen, umweltverträgliche Materialien und Artenvielfalt. Über Managementsysteme haben wir diese Aspekte in unsere täglichen Arbeitsabläufe integriert und lassen uns in diesem Rahmen auch immer wieder extern prüfen.

Als Unternehmen aus der Region für die Region übernehmen wir auch immer wieder gerne Verantwortung für die Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten. Deshalb unterstützen wir Umwelt-, Sport- und Kulturinitiativen sowie ausgewählte soziale Projekte. Und als Arbeitgeber bieten wir unseren Beschäftigten einen guten Platz in der Arbeitswelt.

Als Unternehmen aus der Region für die Region engagieren wir uns für lokale Initiativen. So haben wir 2022 die Ausstellung Friedensklima des Vereins Friedenstaube Heidelberg zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen am Stift Neuburg unterstützt.

Als Unternehmen aus der Region für die Region engagieren wir uns für lokale Initiativen. So haben wir 2022 die Ausstellung Friedensklima des Vereins Friedenstaube Heidelberg zu den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen am Stift Neuburg unterstützt.

Nachhaltigkeitsziele, -kennzahlen und -management

Seit der Veröffentlichung der ersten EMAS-Umwelterklärung vor 28 Jahren erheben wir regelmäßig Kennzahlen zum Umweltschutz und seit zwölf Jahren ergänzend zu wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Aspekten. Die Nachhaltigkeitskennzahlen leiten sich aus unseren strategischen Zielen ab, die wir unter anderem in der Energiekonzep­tion 2030 festgelegt haben. Zudem berücksichtigen wir die Anforderungen, die im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) sowie in der Matrix der Gemeinwohl-Ökonomie aufgelistet sind.

Als Energieunternehmen beziehen sich unsere prioritären Nachhaltigkeitsziele auf unser Kerngeschäft, eine klimaschonende Energieversorgung als eines der aktuell wichtigsten gesellschaftspolitischen Anliegen. Insbesondere über die Fortschritte bei den Zielen der Energiekonzeption 2030, die in weiten Teilen den Zielen des 30-Punkte-Aktionsplans für den Klimaschutz der Stadt Heidelberg entsprechen, berichtet die Geschäftsführung im Aufsichtsrat gegenüber den Vertretungen von Gemeinderat, Stadt und Arbeitnehmern. Darüber hinaus informieren wir die Gremien des Gemeinderats regel­mäßig über den aktuellen Umsetzungsstand. Dieser Prozess wird meist durch die lokalen Medien begleitet und kommentiert.

Die Entwicklung der Kennzahlen erfassen wir jährlich bei der Erstellung des integrierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts sowie der EMAS- Umwelterklärung. Die Kennzahlen werden aus allen Unternehmensbereichen zusammengeführt und von der Geschäftsführung als oberster verantwortlicher Stelle für Nachhaltigkeit bewertet. In den Berichten zeigen wir, wo wir Verbesserungsbedarf sehen und welche Maßnahmen geeignet sind, um noch besser zu werden. So informieren wir die interessierte Öffentlichkeit, wie wir uns entwickelt haben und wo wir heute stehen.

Das Jahresergebnis der Bäder war 2022 durch die Sanierungsmaßnahmen im Tiergartenbad geprägt.

Das Jahresergebnis der Bäder war 2022 durch die Sanierungsmaßnahmen im Tiergartenbad geprägt.

Wirtschaftliche Aspekte

Zuschüsse für Bäder und ÖPNV

Das wirtschaftliche Ergebnis der Stadtwerke Heidelberg wird von den Verlusten für die Bäder und den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie von den Gewinnen im Versorgungsbereich geprägt. Die Bäder und der ÖPNV sind als Service-Angebote für die Bürger in den meisten Kommunen strukturell bedingte Verlustbringer: Im Jahr 2022 lag der Verlust der Bäder in Heidelberg bei 6,8 (Vorjahr: 6,4) Millionen Euro für fünf Bäder. Das Jahresergebnis wurde durch außerordentliche Sanierungsmaßnahmen im Tiergartenbad geprägt.

Bäder und ÖPNV: bundesweit Verlustbringer

Beim öffentlichen Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen in Heidelberg, betrieben von dem städteübergreifenden Unternehmen Rhein Neckar Verkehr GmbH (rnv) für Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen, wird von einem steigenden Verlust in den nächsten Jahren ausgegangen. Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) übernimmt bis zu einem definierten Betrag die Verluste aus dem operativen Geschäft der rnv in Heidelberg. Hinzu kommen Personalkostenanteile für Mitarbeiter, die an die rnv überlassen werden, sowie Pensionen für die ehemaligen Beschäftigten der HSB, für deren Finanzierung die Stadtwerke-Gesellschaft weiterhin aufkommt. Im Jahr 2022 betrug der Verlust der HSB 23,4 (Vorjahr: 26,1) Millionen Euro.

Ergebnisverbesserung

Dem gegenüber stehen Gewinne aus dem Versorgungsbereich der Stadtwerke Heidelberg. Bei den Stadtwerken Heidelberg Energie, Netze und Umwelt liegt der Fokus darauf, eine wirtschaftliche Optimierung bei gleichzeitigem Wachstum zu erreichen. Dazu werden seit 2009 aufeinander aufbauende Restrukturierungs- und Modernisierungsprogramme umgesetzt, die seither sukzessive ergebniswirksam werden. 

Die Programme umfassen einen sozialverträglichen Mitarbeiterabbau durch Altersteilzeitregelungen sowie Ringtausch im Unternehmen oder mit der Stadtverwaltung Heidelberg. Diese Aktivitäten haben die Kosten im gesamten Versorgungsbereich gesenkt. Im Jahr 2022 fanden diese Programme unter dem Titel Fit 2020 Plus ihre Fortsetzung und führten zu steigenden Ergebnissen der Gesellschaften. Positiv wirkten sich auch die Investitionen in Zukunfts- und Wachstumsfelder, wie in den Energie- und Zukunftsspeicher oder in den weiteren Ausbau von Kälteanlagen auf das Ergebnis aus.

Insgesamt lag der Verlust im Konzern im Jahr 2022 bei 11,1 (Vorjahr: 19,5) Millionen Euro. Aus den Ergebnissen der einzelnen Gesellschaften ergibt sich ein Jahresfehlbetrag von insgesamt 10,4 (Vorjahr: 19,1) Millionen Euro. Damit konnte das anvisierte Ergebnis von 20,6 Millionen Euro um 10,2 Millionen Euro verbessert werden. Die Differenz zwischen dem Ergebnis des Konzerns und den Ergebnissen der Einzelgesellschaften erklärt sich aus unterschiedlichen bilanziellen Vorschriften für die Berücksichtigung von Firmenwerten im Konzernergebnis. Im Rahmen des Jahresabschlusses wurden 16,4 Millionen Euro aus der Kapitalrücklage entnommen, so dass die Stadtwerke Heidelberg als Obergesellschaft einen Bilanzgewinn in Höhe von 6,0 Millionen Euro auswiesen.

Programm Fit 2020 Plus steigerte Ergebnisse der Gesellschaften

Innovationen fördern: Techniken für die Zukunft

Die Stadtwerke Heidelberg arbeiten kontinuierlich an neuen innovativen Techniken, Produkten und Dienstleistungen, um gut für die Märkte der Zukunft gerüstet zu sein. Unterstützt werden die Fachbereiche durch die Digital-Agentur – eine gemeinsame Gesellschaft von Stadt und Stadtwerken Heidelberg mit Startup-Charakter. Neue Geschäftsmodelle oder Lösungen entwickeln wir außerdem zusammen mit vielen anderen Stadtwerken in der Stadtwerke-Kooperation Trianel. Anfang des Jahres 2022 startete beispielsweise ein Projekt zur Erarbeitung eines Digitalen Zwillings unseres Stromnetzes. Bei all diesen Aktivitäten kommen zunehmend Methoden des agilen Arbeitens zum Einsatz.

Umweltschutz

Seit dem Jahr 1995 bilanzieren wir in unserem Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung jährlich unsere Umweltwirkungen, schreiben ein systematisches Umweltprogramm mit Zielen und Maßnahmen fort und führen alle drei Jahre eine Umweltbetriebsprüfung durch. Ein externer, unabhängiger Gutachter validiert die Ergebnisse.

In einer umfassenden Umwelterklärung veröffentlichen wir anschließend die Umweltziele, -wirkungen und -maßnahmen. In den Jahren dazwischen bieten wir der interessierten Öffentlichkeit eine aktualisierte Umwelterklärung auf unserer Homepage.

Wertschöpfungsstufen und Materialverbrauch

Die Stadtwerke Heidelberg bieten ein weites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen an – von der Fahrt mit der Bergbahn über den Besuch der Bäder bis hin zu Energieprodukten oder der Bereitstellung von Versorgungsinfrastrukturen. Entsprechend groß ist die Bandbreite der im Unternehmen eingesetzten Materialien – von Netzrohren über Brennstoffe und Werkzeuge bis hin zu Papier in der Verwaltung.

Nicht für alle diese Produkte können spezifische Kriterien zur ökologischen oder sozialen Gestaltung der Wertschöpfungskette definiert werden. Um diese Aspekte dennoch in unserem Einkaufsprozess zu verankern, haben wir ein System zur Lieferantenbewertung – bei Bedarf ergänzt durch eine Lieferantenselbstauskunft – aufgesetzt. Dabei werden auch Informationen über Zertifizierungen in den Feldern Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Soziales abgefragt. Lieferanten, die Zertifizierungen nachweisen können oder per Lieferantenselbstauskunft die gewünschten Informationen über vergleichbare ­Organisationsstrukturen bereitstellen, können bevorzugt beauftragt werden.

Die aktuelle Umwelterklärung zum Download: www.swhd.de/unternehmensbroschueren

Die aktuelle Umwelterklärung zum Download: www.swhd.de/unternehmensbroschueren

Umweltwirkungen durch Eigenverbrauch inklusive Dienstleistungen1

Material­effizienz (kg) 2022 2021 2020
Gefahr­stoffe 51.665 38.457 40.718

Energie­effizienz (MWh)1
Strom-Eigen­erzeugung 53.973 57.360 57.075
Strom-Eigen­erzeugung aus erneuerbaren Energien 41.816 44.500 44.162
Wärme-Eigen­erzeugung 143.670 174.278 151.736
Wärme-Eigen­erzeugung aus erneuerbaren Energien 87.795 96.543 87.665
Gesamt-Energie­verbrauch (Strom, Fernwärme, Gas) (MWh) 151.755 164.898 165.531
Treib­stoffe2 (MWh) 1.422 1.525 1.445
Anteil erneuer­barer Energien am Gesamt-­Strom­verbrauch (%) 67 74 72
Anteil erneuer­barer Energien am Gesamt-Wärmeverbrauch (%) 26 24 18

Wasser (m3)
Wasser­verbrauch 117.460 94.486 95.919

Abfälle (t)
Abfälle gesamt 17.577,0 17.359,3 18.875,6
Abfälle zur Verwertung 17.482,2 17.085,7 14.020,9
Abfälle zur Beseitigung 83,4 84,3 61,0
Gefährliche Abfälle zur Verwertung 10,0 29,2 4.785,6
Gefährliche Abfälle zur Beseitigung 1,4 160,0 7,2

Emissionen2 (t)
Gesamt­emission Treibhaus­gase (CO2-Äquivalent)4 14.014 17.241 15.802
Sonstige Emissionen in die Luft: CO, NOX, SO2, Staub 118,4 143,1 129,2

Flächen­verbrauch in Bezug auf biologische Vielfalt3,5 (m2)
Gesamt­flächen­verbrauch 371.265 377.448 456.632
Naturnahe Flächen 222.759 226.469 273.979
Versiegelte Flächen 148.506 150.979 182.653


1 | Nicht regional begrenzt

2 | Fernwärme und Wärme aus Kesselanlagen
3 | Änderung der Berechnungsgrundlage im Jahr 2021
4 | Emissionen aus dem Eigenverbrauch und dem Brennstoffverbrauch zur Eigenerzeugung sowie Schlupf von SF6, F-Gasen und Methan
5 | Ohne Stadtwerke Neckargemünd

Darüber hinaus haben wir für ausgewählte Produktgruppen Umweltkriterien definiert. Soweit rechtlich möglich und fachlich sinnvoll, wählen wir bevorzugt regionale Lieferanten aus. Beim Einkauf von Grünschnitt und Landschaftspflegematerial zum Betrieb des Holz-Heizkraftwerks ist beispielsweise ein Entfernungsradius von 75 Kilometern in den Ausschreibungsunterlagen festgelegt. Beim Kauf von Druckern setzen wir auf Produkte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel.

Bei Ausschreibungen für Druckerzeugnisse fordern wir weitgehend Recyclingpapier, möglichst ebenfalls mit dem Blauen Engel. Alternativ kommen für einige Einsatzzwecke FSC-Papiere zum Einsatz. Das Holz für ihre Herstellung stammt aus einer zertifizierten nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Zudem wird ausschließlich klimaneutraler Druck beauftragt. Auch um die CO2-Emissionen von Postsendungen auszugleichen, unterstützen wir CO2-Kompensationsprojekte. In den internen Prozessen ebenso wie bei den Druckmaterialien wird der Papierverbrauch durch weitere Digitalisierung reduziert.

Papierverbrauch weiter reduziert

Der interne Papierverbrauch geht seit dem Jahr 2020 durch die häufigere Nutzung des Homeoffice zurück, und der Druck von Informationsmaterialien reduziert sich durch die zunehmend digitale Kommunikation. Dieser Trend setzte sich auch 2022 fort. Insgesamt lag der Papierverbrauch bei 8,6 (Vorjahr: 9) Tonnen.

Gefahrstoffe

Im Jahr 2022 haben wir 51,7 (Vorjahr: 38,5) Tonnen Gefahrstoffe beschafft. Mit rund 79 Prozent wurde der größte Anteil davon wieder in den Schwimmbädern verwendet. Gegenüber den beiden vorherigen Jahren stieg vor allem der Einsatz von Stoffen zur Aufbereitung des Beckenwassers an, da die Bäder wieder normal geöffnet waren: In den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 erreichten die Bäder 485 bzw. 501 Betriebstage, im Jahr 2022 lagen sie wie in der Vor-Corona-Zeit wieder bei 1.128 Tagen.

Als mengenmäßig relevante Stoffe kommen außerdem Propan und Butan bei der Kabelmontage und zum Heizen in abgelegenen technischen Einrichtungen zum Einsatz (3,4 t). Außerdem fällt ein Odorierungsmittel in höheren Mengen (2,6 t) an. Es stellt sicher, dass Gasaustritte geruchsmäßig wahrgenommen werden.

Energieerzeugung

Die Strom-Eigenerzeugung sank von 57.360 auf 53.973 Megawattstunden, da die BHKW sowie das Holz-Heizkraftwerk aufgrund der Energiekrise sowie des wärmeren Wetters vor allem in den Monaten zum Ende des Jahres weniger im Einsatz waren.

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Strom-Eigenerzeugung lag bei 77,5 (Vorjahr: 77,6) Prozent. Absolut gesehen betrug er 41.816 (Vorjahr: 44.500) Megawattstunden. Auch hier spiegelt sich der geringere Einsatz des Holz-Heizkraftwerks sowie der Biomethan-Blockheizkraftwerke wider.

Die Wärme-Eigenerzeugung lag mit 143.670 Megawattstunden unter dem Vorjahr (174.278). Auch hier schlugen die genannten Faktoren zu Buche.

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Eigenerzeugung Wärme erhöhte sich auf 61,1 (Vorjahr: 55,4) Prozent, da anteilig weniger Anlage in Betrieb waren, die mit Erdgas laufen.

Energieverbrauch

Der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauch lag mit 14.964 (Vorjahr: 15.151) Megawattstunden bei zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs und damit in ähnlicher Größenordnung wie im Jahr 2020.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch ist von 74 auf 67 gesunken, da sich die Berechnungsmethodik zur Ermittlung des erneuerbaren Energien-Anteils im Strommix der Unternehmen bundesweit geändert hat.

Im Jahr 2022 waren rund 73 (Vorjahr: 72) Prozent des Gesamt-Energieverbrauchs auf die Nutzung von Gas zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr sank der Gaseinsatz um acht Prozent. Im Wesentlichen wird das Erd- und Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme in Anlagen der Stadtwerke Heidelberg Umwelt eingesetzt.

Rund 17 (Vorjahr: 18) Prozent des Energiebedarfs wurden im Jahr 2022 in Form von Fernwärme für Heizzwecke im Unternehmen und in den Bädern eingesetzt. Gegenüber dem Vorjahr sank der Bedarf an Wärme um rund 13 Prozent. Hier machten sich die Energiesparmaßnahmen ebenso wie die höheren Temperaturen während der Heizperiode zum Ende des Jahres 2022 bemerkbar.

Die Stadtwerke Heidelberg haben die Heiztemperatur in Büros auf 19 Grad Celsius und in den Lagerräumen auf 18 Grad Celsius reduziert. Soweit wie möglich wurden auch die Treppenhäuser, Flure, Eingangshallen nicht mehr beheizt, ebenso die Technik- und Lagerräume, soweit dort keine Arbeitsplätze waren. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurden wärmende Westen mit Stadtwerke-Logo zur Verfügung gestellt. Zudem war, soweit möglich, die Warmwasseraufbe­reitung in den Teeküchen außer Betrieb. Auch die Beleuchtung eines Banners, von Fahnen vor dem Gebäude sowie einer Sandsteinfassade wurden ausgeschaltet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren gebeten, verantwortlich mit der Ressource Energie umzugehen und zum Beispiel auf energiesparendes Stoßlüften umzustellen.

Heiztemperatur in Büros auf 19°C gesenkt, dafür  wärmende Westen an ­Beschäftigte ausgegeben

Der Anteil erneuerbarer Energien am Wärmeverbrauch hat sich von 24 auf 26 Prozent erhöht. Da der Wärmebedarf ausschließlich durch Fernwärme gedeckt wird, geht diese Steigerung damit einher, dass wir weniger Fernwärme aus Mannheim bezogen haben und somit der Anteil der erneuerbaren Energien aus der Eigenerzeugung stärker zum Tragen kam.

Zusammengerechnet lag der Energie-Eigenverbrauch mit den Energieträgern Strom, Gas und Fernwärme mit 151.755 (Vorjahr: 164.898) Megawattstunden acht Prozent unter dem Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Großteil des Eigenverbrauchs auf die Energieerzeugung zurückzuführen ist.

Energiedatenerfassung weiter optimiert

Um uns vertieft mit unserem eigenen Energieverbrauch zu befassen, haben wir ein Energiemanagementsystem nach der Norm DIN EN ISO 50001 für alle Gesellschaften des Stadtwerke Heidelberg Konzern eingeführt und entwickeln es kontinuierlich fort.

Im Laufe des Jahres tagten das Energie-Team und das Energie-Kernteam regelmäßig, um den Umsetzungsstand von Maßnahmen zu verfolgen, neue Maßnahmen zu entwickeln, energetische Verbesserungen auszuwer­ten und neu zu erfassende Bereiche festzulegen. Unter anderem haben wir im Jahr 2022 die Verbrauchserfassung für Stromanlagen weiter ausgebaut und eine Berechnungsmethode für Trafoverluste eingeführt. Auch weitere Datenerfassungen wurden aufgebaut. Im Oktober 2022 konnte das zweite Überwachungsaudit erfolgreich abgeschlossen werden. Der Auditor bescheinigte, dass wir die Zertifikate für jede einzelne Gesellschaft uneingeschränkt weiterführen können.

Treibstoffverbrauch

Der Treibstoffverbrauch im Fuhrpark ist im Jahr 2022 auf 1.422 (Vorjahr: 1.525) Megawattstunden gesunken, da die Beschäftigten in der Technik wieder vom Unternehmen aus zu ihren Einsatzorten fahren. Während der Corona-Zeit waren sie aus der Fläche gestartet. Dienstfahrten im Stadtgebiet werden weitgehend mit Fahrrädern oder Pedelecs erledigt. Bei Dienstreisen haben gemäß Betriebsvereinbarung öffentliche Verkehrsmittel den Vorrang. Zur klimafreundlichen Entwicklung unseres Fuhrparks.

Wasserverbrauch und Abwasser

44 Prozent des Trinkwasserverbrauchs gingen im Jahr 2022 auf die Schwimmbäder zurück. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wasserverbrauch dort um rund 10.000 auf 52.030 Kubikmeter gestiegen, da wir wieder vom Corona-Sonderbetrieb auf den Normalbetrieb umstellen konnten. Weitere rund 30 Prozent des Verbrauchs sind in der Regel auf die Trinkwasseraufbereitung, insbesondere auf die Reinigung von Wasserspeicheranlagen, zurückzuführen. Diese Aufgaben führen wir als Betriebsführer der Trinkwasserversorgung im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg durch.

Weitere zehn Prozent des Trinkwassers wurden in den Werkstätten und in der Verwaltung des Unternehmens mit dem Hauptsitz in Bergheim und mit dem ENERGIEpark Pfaffengrund verbraucht. Dieser Anteil lag damit ähnlich hoch wie in den Corona-Jahren 2020 und 2021. Weiter wird Trinkwasser in verschiedenen Anlagen, den Immobilien der Bergbahn und in den Parkhäusern benötigt.

30 Prozent des Trinkwasserverbrauchs durch Trinkwasser­aufbereitung bedingt

Insgesamt ist der Wasserverbrauch mit 117.460 Kubikmetern gegenüber den Corona-Jahren wieder gestiegen (94.486 bzw. 95.919 Kubikmeter in 2021 bzw. 2020). Er lag aber immer noch unter demjenigen des Vor-Corona-Jahrs 2019. Die höheren Verbrauchswerte sind vor allem darauf zurückzuführen, dass die Bäder im Laufe des Frühjahrs wieder in den Normalbetrieb übergehen konnten.

Besonders zu behandelnde Abwässer fallen im Bereich der Hallenbäder an. Dort kommen Chlor-Elektrolyse-Anlagen zum Einsatz. Neutralisationsanlagen stellen sicher, dass die Einleitungswerte der städtischen Abwassersatzung eingehalten werden.

Abfälle

Das Abfallaufkommen betrug 17.577 (Vorjahr: 17.359) Tonnen. In der Gesamtsumme spiegeln sich die unternehmerischen Tätigkeiten in den jeweiligen Jahren wider. Ein Trend ist dabei nicht zu erkennen. Die Stadtwerke Heidelberg sorgen nach Möglichkeit für ein Recycling bzw. eine Wiederverwertung der anfallenden Stoffe. Ansatzpunkte für Optimierungen liegen vor allem beim Restmüll. Im Zuge des geplanten Umzugs der Hauptverwaltung inklusive der Werkstätten in ein neues Gebäude wird daher ein anderes Konzept für die Abfalltrennung aufgesetzt.

Abfallaufkommen vor allem durch Baustellen bedingt

In unseren Hallenbädern, hier im Köpfelbad in Heidelberg-Ziegelhausen, sorgen Neutralisationsanlagen für eine Einhaltung der Einleitungswerte für Abwasser.

In unseren Hallenbädern, hier im Köpfelbad in Heidelberg-Ziegelhausen, sorgen Neutralisationsanlagen für eine Einhaltung der Einleitungswerte für Abwasser.

Zu den einzelnen Abfallkategorien:

  • Im Jahr 2022 wurden 17.482 (Vorjahr: 17.086) Tonnen Abfälle zur Verwertung erfasst. Die weitaus größte Fraktion in dieser Abfallkategorie ist der Erdaushub, die drittgrößte der Straßenaufbruch. Beides fällt bei Tiefbauarbeiten bei den Baustellen im Stadtgebiet an. Zusammen machen sie 76 (Vorjahr: 73) Prozent der Abfälle zur Verwertung aus.
    Mit einem Anteil von rund 14 (Vorjahr: 17) Prozent stellt die Kesselasche aus dem Holz-Heizkraftwerk die zweitgrößte Fraktion bei den Abfällen zur Verwertung. Gegenüber dem Vorjahr ist ihr Anteil damit noch einmal gesunken und spiegelt eine weiter verbesserte Qualität des eingesetzten Landschaftspflegematerials und Grünschnitts wider.
  • Die Abfälle zur Beseitigung lagen bei 83,4 Tonnen und damit in vergleichbarer Größenordnung wie im Vorjahr (84,3 t). Mit einem Anteil von 60 Prozent stellt der Restmüll die größte Fraktion in dieser Abfallkategorie dar, gefolgt von Straßenaushub entlang von Stromtrassen für den Bau von Ladesäulen mit einem Anteil von 24 Prozent. Die drittgrößte Abfallmenge mit einem Anteil von zwölf Prozent stammt aus der antizyklischen Entleerung von Toiletten auf Baustellen und Außenanlagen.
  • Die gefährlichen Abfälle zur Verwertung sind im Jahr 2022 weiter auf zehn (Vorjahr: 29) Tonnen zurückgegangen. Grund für den Rückgang ist eine antizyklische Entsorgung. Vier Tonnen stammen aus Ölabscheidern unserer Anlagen für die Energie- und Wasserversorgung. Zudem fielen 3,3 (Vorjahr: 11,4) Tonnen Elektroschrott aufgrund des laufenden Stromzählerwechsels an. Turnusbedingt wurden im Vorjahr mehr Wechsel vorgenommen als im Jahr 2022. Weitere 1,1 (Vorjahr: 3,0 Tonnen) entfielen auf öl- und fetthaltige Betriebsmittel, ein Großteil aus der Metallbearbeitung in der Werkstatt.
  • Die Menge an gefährlichen Abfällen zur Beseitigung lag bei 1,4 (Vorjahr: 160) Tonnen. Das Jahr 2021 war dabei ein Ausreißer: 158 Tonnen waren auf asbesthaltige Abfälle aus der einmaligen Sanierung von Trafostationen zurückzuführen. Im Jahr 2022 fielen als wichtigste Abfallfraktion in dieser Abfallkategorie 0,7 Tonnen Trockenbatterien an, weiterhin 30,3 Tonnen asbesthaltige Abfälle sowie 0,3 Tonnen Altlacke und Altfarben.

Emissionen

Der Berechnung der Treibhausgas- und der Schadstoffemissionen liegen die Einsatzmengen verschiedener Energieträger für die Eigenerzeugung in unseren Anlagen sowie der Treibstoffe im Fuhrpark zugrunde. Die Emissionen werden über Emissionsfaktoren aus den eingesetzten Brennstoffen ermittelt. Hinzu kommen Entweichungen von SF6 in Strom-Schaltanlagen, von Methan in Gasanlagen und von F-Gasen aus Klima- und Kälteanlagen. Im Jahr 2022 haben wir erstmals eine umfassende Klimabilanz erstellt, die in der Umwelterklärung über die Jahre 2018 bis 2021 veröffentlicht wurde. Die Klimabilanz über das Jahr 2022 erscheint im Herbst 2023 mit der neuen Umwelterklärung.

2022 erstmals umfassende Klimabilanz veröffentlicht

Im Jahr 2022 haben sich die Treibhausgasemissionen um 19 Prozent auf 14.014 (Vorjahr: 17.241) Tonnen verringert. Der wesentliche Grund lag im deutlich verringerten Einsatz von Erdgas in den Blockheizkraftwerken aufgrund der Energiekrise und der vergleichsweise hohen Außentemperaturen in den Wintermonaten Ende des Jahres.

Die Schadstoffemissionen sind mit 118 Tonnen wieder gesunken. Die hohen Vorjahreswerte waren auf Emissionen von F-Gasen aufgrund von Nachfüllungen der Klimaanlagen zurückzuführen, die in den Jahren 2020 und 2021 nicht erforderlich waren.

Flächenverbrauch und Artenvielfalt

Die zunehmende Umwandlung naturnaher und landwirtschaftlicher Flächen in Siedlungs- und Verkehrsflächen hat hohe und oft unumkehrbare ökologische Auswirkungen wie den Verlust von Arten und Biotopen. Deshalb erfassen wir auch den Anteil versiegelter Flächen und setzen uns zudem für Artenvielfalt ein. Der Gesamtflächenverbrauch ist 2022 durch den Verkauf eines Grundstücks und eines Teils des Grundstücks im Pfaffengrunder Werk von 377.448 auf 371.265 Quadratmeter gesunken.

Rund 60 Prozent unserer bewirtschafteten Fläche sind unversiegelt und bewachsen. Bis auf eine begründete Ausnahme werden die Nutzflächen mit mechanischen Methoden von Beikräutern freigehalten. Grundstücke von Anlagen abseits von Wohngebieten werden zum Erhalt der Artenvielfalt nur zweimal im Jahr nach dem Aussamen der Gräser gemäht. Um Insekten und Vögeln auch im freien Feld Lebensräume zu bieten, haben wir auf dortigen Grundstücken schon vor vielen Jahren Vogelschutzhecken mit bis zu 300 Heckenarten wie Apfelbäume, Wildrosen oder Schlehen angelegt und pflegen sie seither extensiv. An den Wasserwerken Rauschen und Schlierbach zum Beispiel wurden Streuobstwiesen sowie am Heizwerk Speyerer Straße Speierlinge angepflanzt – ein Wildobstgehölz, das zu den seltensten Baumarten in Deutschland zählt.

Garantiert lokal: Vom Nektar der Blüten im ENERGIEpark Heidelberg-Pfaffengrund…

Garantiert lokal: Vom Nektar der Blüten im ENERGIEpark Heidelberg-Pfaffengrund…

Auch in unserem ENERGIEpark Pfaffengrund achten wir auf eine ökologische Gestaltung. So sind rund um das Holz-Heizkraftwerk, an Wegrändern sowie auf weiteren Flächen Insektenweiden mit einer hohen Artenvielfalt angelegt. Am Holz-Heizkraftwerk haben wir in Kooperation mit einem Imker Bienenstöcke aufgestellt. Der ENERGIEpark-Honig ist im ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt erhältlich.

Das im April 2023 eröffnete Parkhaus hip zeigt zudem, dass auch ver­siegelte Flächen über Grünfassaden die Möglichkeit bieten, Lebensraum für bedrohte Arten zu schaffen.

…zum Honig im ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt.

…zum Honig im ENERGIEladen in der Heidelberger Altstadt.

Ökologisches Verhalten bei den Beschäftigten fördern

Das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung stellt sicher, dass in wesentlichen Prozessen im Unternehmen Umweltaspekte berücksichtigt werden. Die Leitung für Umweltschutz und Arbeitssicherheit sowie die ihr zuarbeitenden Beauftragten sorgen außerdem dafür, dass alle Beschäftigte regelmäßig in Umwelt- und Arbeitsschutzfragen unterwiesen werden.

Ergänzend geben wir Anreize für ökologisches Verhalten im Bereich der Mobilität: Eine Betriebsvereinbarung regelt, dass Dienstreisen per Zug durchzuführen sind, für Dienstgänge stehen Fahrräder und Pedelecs und im Fuhrpark Erdgasfahrzeuge sowie E-Mobile zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir auch im Jahr 2022 allen Beschäftigten ein Jobticket angeboten, das sie auch in ihrer Freizeit nutzen können. Ab diesem Jahr bieten wir stattdessen sogar ein 49-Euro-Ticket an, das auch bundesweit zum Einsatz kommen kann.

Emissionen

Der Berechnung der Treibhausgas- und der Schadstoffemissionen liegen die Einsatzmengen verschiedener Energieträger für die Eigenerzeugung in unseren Anlagen sowie der Treibstoffe im Fuhrpark zugrunde. Die Emissionen werden über Emissionsfaktoren aus den eingesetzten Brennstoffen ermittelt. Hinzu kommen Entweichungen von SF6 in Strom-Schaltanlagen, von Methan in Gasanlagen und von F-Gasen aus Klima- und Kälteanlagen. Im Jahr 2022 haben wir erstmals eine umfassende Klimabilanz erstellt, die in der Umwelterklärung über die Jahre 2018 bis 2021 veröffentlicht wurde. Die Klimabilanz über das Jahr 2022 erscheint im Herbst 2023 mit der neuen Umwelterklärung.

Erfolgreich eingeführt: Schon 100 Jobräder genutzt

Im Jahr 2022 haben wir die Möglichkeit eingeführt, über die Stadtwerke Heidelberg für 36 Monate ein Jobrad zu leasen. Ob Stadt- oder Tourenrad, Mountainbike oder Pedelec – das Jobrad kann für Dienstwege ebenso wie für private Zwecke genutzt werden. Wer sich dafür entscheidet, finanziert das Leasing inklusive der Fahrradversicherung durch Entgeltumwandlung. Bis Frühjahr 2023 wurden schon 100 Jobräder genutzt.

Beim Gesundheitstag im Mai 2022 hatten Beschäftigte außerdem die Möglichkeit, ihre Fahrräder bei einer mobilen Fahrradwerkstatt auf Vordermann bringen zu lassen. Das Angebot wurde gut angenommen.

Auch regionale und nachhaltige Ernährung wird gefördert: Im Rahmen des Gesundheitsmanagements gibt es ökologische, vegetarische und zum Teil vegane Angebote von regionalen Lieferanten in der Kantine und während der Sitzungen. Auch über das Social Intranet der Stadtwerke Heidelberg werden immer wieder Tipps und Anregungen zu nachhaltigen, gesunden und regionalen Rezepten gegeben.

Mobile Fahrradwerkstatt beim Gesundheitstag im Mai 2022: Das Angebot wurde von vielen Beschäftigten gerne angenommen.

Mobile Fahrradwerkstatt beim Gesundheitstag im Mai 2022: Das Angebot wurde von vielen Beschäftigten gerne angenommen.

Personal

Entwicklung der Anzahl Beschäftigter

Zum Jahresende hatten wir 1.023 (Vorjahr: 1.043) festangestellte Beschäftigte. 207 (Vorjahr: 235) von ihnen sind von der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) an das Verkehrsunternehmen rnv überlassen und nicht mehr für den Konzern tätig. Ende 2022 befanden sich zudem 52 (Vorjahr: 62) Mitarbeitende in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Hinzu kommen 40 (Vorjahr: 44) Wagenbegleiter bei den Heidelberger Bergbahnen.

Betrachtet man ausschließlich die Anzahl der festangestellten aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wird deutlich, dass ein leichter Personalaufbau stattgefunden hat. Hintergrund ist ein deutlich erweitertes Aufgabenspektrum durch neue Zukunftsaufgaben in der Energiewirtschaft, verstärkte Bauaktivitäten für die Energiewende, für den Glasfaserausbau und die Digitalisierung sowie generell im Zuge des klimaneutralen Wachstums der Stadt Heidelberg. Unter anderem die absehbaren Ziele der kommunalen Wärmeplanung werden einen weiteren Personalausbau erfordern.

Vergütung und Arbeitszeit

Die Personalkosten lagen 2022 bei 86,1 (Vorjahr: 88,2) Millionen Euro. Davon entfielen 8,0 (Vorjahr: 10,2) Millionen Euro auf die Altersvorsorge. Die Grundlage für die Vergütung, die Arbeitszeit-Regelungen sowie für die Ausgestaltung der Arbeitsverträge ist der Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe (TV-V). Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, besondere Leistungen zu honorieren. Bei Führungskräften mit außertariflichen Verträgen gibt es einen variablen Gehaltsanteil in Abhängigkeit von ihrer Zielerreichung. Zu den Zielen gehören, je nach Tätigkeit, auch Nachhaltigkeitskriterien.

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt für tariflich angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 39 Stunden, für außertariflich bezahlte Führungskräfte 42 Stunden. Für die Beschäftigten der Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB), die an die rnv überlassen sind, gilt der Haustarifvertrag der rnv.

BESCHÄFTIGTE1 2022 2021 2020
Stadtwerke Heidelberg 233 233 226
Stadtwerke Heidelberg Netze 357 342 352
Stadtwerke Heidelberg Energie 101 96 90
Stadtwerke Heidelberg Bäder 33 30 28
Stadtwerke Heidelberg Umwelt 10 9 8
Stadtwerke Heidelberg Garagen 2 3 2
Stadtwerke Heidelberg Techn. Dienste 65 82 90
Heidelberger Straßen- und Bergbahn2 15 13 14
Überlassen an die rnv 207 235 253
Stadtwerke Heidelberg Konzern 1.023 1.043 1.063
davon in Freistellungsphase der Altersteilzeit 52 62 67

1 | Angaben zum 31.12.2022 und gemäß organisatorischer Zuordnung. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen.

2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.

ALTER bis 20 21–30 31–40 41–50 51–60 61–65
Anzahl1 2 94 202 156 265 97

1 | Angaben zum 31.12.2022. Personen, nicht Vollzeitkräfte. Ohne Auszubildende und Aushilfen,
außerdem ohne rnv-Überlassene. Inklusive 52 Personen in der Freistellungsphase der Altersteilzeit.

2 | Ohne Bergbahn-Wagenbegleiter und -begleiterinnen.

Vielfalt und Chancengleichheit

Bei den Stadtwerken Heidelberg gibt es zahlreiche Berufe, die traditionell eine Männerdomäne sind. Der Frauenanteil im Unternehmen lag Ende 2022 erstmals über 30 Prozent. Der Frauenanteil bei den oberen Führungskräften ist ebenfalls gestiegen und liegt knapp unter dem Anteil im Gesamtunternehmen.

Um Chancengleichheit zu fördern, haben wir eine Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz mit drei Gleichstellungsbeauftragten sowie einem Beauftragten für Schwerbehinderte als Beratungs- und Anlaufstelle bei möglichen Diskriminierungsvorfällen installiert. Im Jahr 2022 sind wieder keine derartigen Fälle bekannt geworden.

Die Stadtwerke Heidelberg sind für Menschen mit Schwerbehinderungen offen. Ihr Anteil an allen Beschäftigten liegt traditionell über dem gesetzlich geforderten Wert von fünf Prozent.

Diversity1 (%) 2022 2021 2020
Frauenanteil 30,4 26,5 29,8
Frauenanteil an den oberen Führungskräften 27,9 22,2 26,4
Anteil von Beschäftigten mit Schwerbehinderung 8,1 7,8 8,6


1 | Ohne rnv-Überlassene

Beruf und Privatleben gut vereinbaren

Berufstätige wünschen sich in der Regel eine erfüllende Arbeit und gleichzeitig ein ausgewogenes Maß an Zeit und Flexibilität, um ihr Privatleben freier gestalten zu können. Neue Formen des Arbeitens helfen dabei, alle Lebensbereiche gut miteinander vereinbaren zu können. Bei kommunalen Unternehmen geben die rechtlichen und tariflichen Rahmenbedingungen dabei Leitplanken vor.

Als eines der ersten Unternehmen im kommunalen Bereich haben die Stadtwerke Heidelberg eine Betriebsvereinbarung verabschiedet und umgesetzt, die mobiles, ortsungebundenes Arbeiten ermöglicht. Die Corona-Situation in den Jahren 2020 und 2021 hat die unternehmensweite Einführung beschleunigt und dazu beigetragen, dass es heute selbstverständlicher Alltag ist. Bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit können Beschäftigte bei uns mobil arbeiten, soweit ihre Arbeitstätigkeit nicht an eine feste Infrastruktur gebunden ist.

Mobiles Arbeiten während 50 Prozent der Arbeitszeit möglich

Für das Bestreben, Privatleben und Beruf besser in Einklang zu bringen, bleibt auch die Bedeutung von Teilzeitarbeit hoch. Die Stadtwerke Heidelberg sind offen für Beschäftigte, die in Teilzeit arbeiten möchten und bieten ergänzend Sabbaticals an. Bei herausfordernden familiären Situationen unterstützen wir die Betroffenen auch, indem wir gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen entwickeln.

Für Kolleginnen und Kollegen mit Kindern zwischen ein und drei Jahren bieten wir außerdem unsere Kindertagespflege „die ENERGIEbündel“
an – direkt in der Nähe unserer Stadtwerke. In kindgerecht gestalteten Räumen mit viel Platz zum Spielen können die Kleinen kreativ und spielerisch die Welt erobern.

Familie und Beruf1 (%) 2019 2021 2020
Anteil Teilzeitkräfte 13,6 12,3 14,7


1 | Ohne rnv-Überlassene

Unsere Kindertagespflege „die ENERGIEbündel“.

Unsere Kindertagespflege „die ENERGIEbündel“.

Aus- und Weiterbildung

Ausbildung ist uns ein wichtiges Anliegen, denn wir wollen junge Talente schon früh für unser Unternehmen gewinnen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich gestiegen: Zum Jahresende 2022 waren es 50 (Vorjahr: 41). Wir bieten ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen in Technik, Betriebswirtschaft und IT an. Außerdem bilden wir Bäder-Fachangestellte aus. Besonders herausfordernd ist es, Personen für die Bereiche Technik und Bäder zu finden. Auf diese Ausbildungsberufe legen wir einen besonderen Fokus im Rahmen unserer Arbeitgeberkampagne.

Im Herbst 2022 gab es wieder eine abwechslungsreiche Einführungswoche für alle neuen Auszubildenden. Engagierte Auszubildende mit guten Leistungen fördern wir individuell und bieten ihnen Fortbildungen sowie gute Übernahme-Chancen.

Erstmals über 50 Auszubildende im Unternehmen

Im Programm zur Förderung von Fach- und Führungskräften, dem F3-Programm, erhalten zudem junge Studienabsolventen über zwei Jahre hinweg die Möglichkeit, in unternehmensübergreifenden Projekten mitzuarbeiten oder sie sogar zu leiten. Das Programm fördert den Blick der jungen Menschen auf das Gesamtunternehmen. Ein Großteil der Teilnehmenden hat nach seinem Abschluss verantwortungsvolle Positionen im Unternehmen übernommen.

Oben: Mehrtägiger Ausbildungsworkshop in Köln mit Freizeitprogramm, Sommer 2022; Rechts: Bogenschießen bei der Azubi-Einführungswoche im Herbst 2022.

Oben: Mehrtägiger Ausbildungsworkshop in Köln mit Freizeitprogramm, Sommer 2022; Rechts: Bogenschießen bei der Azubi-Einführungswoche im Herbst 2022.

Ausbildung 2022 2021 2020
Auszubildende1 50 41 36
davon Studierende der DHBW 4 6 6
Teilnehmende des F3-Programms2 5 3 3


1 | Ohne rnv-Überlassene

2 | Programm zur Förderung von Fach- und Führungskräften

Auch Qualifizierung und Weiterbildung haben einen hohen Stellenwert bei uns. Dem Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt begegnen wir, indem wir Beschäftigte aus dem Stadtwerke-Team qualifizieren und ihnen damit ein berufliches Fortkommen über Fachkarrieren ermöglichen. Die Basis dafür ist eine Betriebsvereinbarung. Neben der finanziellen Förderung kommt das Unternehmen den Beschäftigten auch zeitlich entgegen, etwa durch Freistellungen oder Sonderurlaube. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Mitarbeitende berufsbegleitend qualifiziert. Darüber hinaus bieten die Stadtwerke Heidelberg interne Schulungen zu einem breiten Themenspektrum an.

Seminartermine in Präsenz wieder angestiegen

Im Jahr 2022 ist die Anzahl der Seminarbesuche wieder gestiegen, nachdem es in den beiden Jahren zuvor coronabedingt zu einem Einbruch bei Präsenzterminen gekommen war. Mit 3,2 lag die Anzahl der Seminarbesuche pro Person noch unter dem Niveau von vier bis fünf Besuchen in der Vor-Corona-Zeit.

Weiterbildung1 2022 2021 2020
Seminarbesuche aller Beschäftigten (intern und extern) 3.085 2.031 2.121
Seminarbesuche pro Beschäftigte (intern und extern) 3,2 2,2 2,4
Durchschnittliche Reise- und Weiterbildungskosten (inkl. Coaching etc.) pro Beschäftigte 1.101 920 854


1 | Ohne rnv-Überlassene

Engagement zum Schutz der Gesundheit

Die Stadtwerke Heidelberg bieten ihren Beschäftigten ein breites Programm zur Gesundheitsförderung. So können alle einen regelmäßigen Gesundheits-Check, viele weitere Präventionsmaßnahmen sowie Sportangebote wie Faszientraining, Body-Fit-Kurse, Aquajogging und -biking nutzen. Nach einer zweijährigen Corona-Pause fanden diese Aktivitäten im Jahr 2022 wieder statt. Auch die Sportinitiativen wie Fußball, Laufen, Tennis sowie Selbstverteidigung waren wieder aktiv. Im Mai haben wir alle Beschäftigten zum jährlichen Gesundheitstag mit Angeboten rund um gesunde Ernährung, Fitness und Vorsorge eingeladen. Anfang 2023 wurden die Präventionsangebote um einen Online-Haut-Check zur Ersteinschätzung auffälliger Hautstellen erweitert.

Unternehmenskultur für ein gutes Miteinander

Das Betriebsverfassungsgesetz verpflichtet Arbeitgeber und Betriebsrat, zum Wohl der Arbeitnehmenden und des Betriebs vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. Bei den Stadtwerken Heidelberg ist das vorbildlich gelebte Praxis. In alle Entscheidungen mit Bedeutung für die Beschäftigten, auch in nicht-mitbestimmungspflichtige, wird der Betriebsrat eingebunden. Die Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung läuft ausgesprochen konstruktiv. In einer Kulturkommission arbeiten beide gemeinsam daran, die Unternehmenskultur noch weiter voranzubringen, denn sie sehen zufriedene Arbeitnehmer und ein gutes Miteinander als zentrale Erfolgsfaktoren für das Unternehmen an.

Beste Zusammenarbeit im Interesse des Unternehmens und seiner Beschäftigten (v.l.): Gesamt-Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher, Betriebsratsvorsitzender Michael
Mergenthaler und Energie-Geschäftsführer Michael Teigeler nach einer Pressekonferenz im September 2022.

Beste Zusammenarbeit im Interesse des Unternehmens und seiner Beschäftigten (v.l.): Gesamt-Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher, Betriebsratsvorsitzender Michael
Mergenthaler und Energie-Geschäftsführer Michael Teigeler nach einer Pressekonferenz im September 2022.

Darüber hinaus bieten wir viele Impulse für eine gute Unternehmenskultur: Beim jährlichen Zukunftstag geben namhafte Referenten Anregungen zur Persönlichkeitsentwicklung und für ein gelingendes Leben. Ein breites Trainingsangebot unterstützt bei der Entwicklung von Soft Skills. Unter anderem beschäftigt sich eine Übungsgruppe mit Wertschätzender Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Möglichkeiten für Coaching und Mediation runden das Angebot ab.

Neun interne Coaches ausgebildet

Im Jahr 2022 wurde zudem ein Pool an internen Coaches ausgebildet, die Kolleginnen und Kollegen in schwierigen Berufssituationen zur Seite stehen. Alle Interessierten konnten sich unabhängig von ihrer Ausbildung bewerben. Neun Personen wurden ausgewählt und erhielten eine zehntägige Ausbildung während der Arbeitszeit.

Im Laufe des Jahres 2022 wurden neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Stadtwerken Heidelberg als interne Coaches ausgebildet.

Im Laufe des Jahres 2022 wurden neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Stadtwerken Heidelberg als interne Coaches ausgebildet.

Ergänzend haben wir ein neues Stadtwerke-Buch veröffentlicht, das allen Beschäftigten angeboten wurde und zum kostenfreien Download auf unserer Karrierewebsite verfügbar ist. Sein Titel: Begleitung in schwierigen Berufssituationen. Praxiscode für Beratung und Coaching. Das Buch zeigt, welche Unterstützungsmöglichkeiten es in herausfordernden beruflichen Situationen gibt, baut die Scheu ab, Hilfsangebote zu nutzen, gibt Orientierung, wann ein persönlicher Coach helfen kann und liefert viele Impulse zum Umdenken, neu Denken und Weiterkommen. Somit versteht sich das Buch auch selbst als ein Ratgeber in schwierigen Berufssituationen.

Beteiligung der Mitarbeitenden

Alle Beschäftigten haben in regelmäßigen Dialogrunden die Möglichkeit, ihre Anliegen und Wünsche direkt mit der Geschäftsführung zu besprechen. Auch bei den vier Mal pro Jahr stattfindenden Betriebsversammlungen können Themen offen angesprochen werden.

Darüber hinaus sind viele projektbezogene Beteiligungsmöglichkeiten etabliert: In zahlreichen Projekten gibt es begleitende Gruppen, die sich aus Beschäftigten unterschiedlichster Unternehmensbereiche zusammensetzen. So wurde die Einführung des neuen Intranets von einem Soundingboard flankiert: Dessen Mitglieder haben wertvolle Rückmeldungen zu den Planungen gegeben sowie Wünsche oder Anregungen eingebracht. Ergänzend finden regelmäßig 360°-Führungskräfte-Audits statt, bei denen Mitarbeitende ihre Vorgesetzten bewerten. Die Feedbacks dienen als Basis für Entwicklungsgespräche.

Das neue Social Intranet stadtNETZwerk unterstützt ebenfalls eine offene Unternehmenskultur sowie die Beteiligung der Beschäftigten. Im Laufe des Jahres 2022 wurde es vorbereitet und im Februar 2023 ging es online. Das stadtNETZwerk bietet seither Möglichkeiten, über Highlights der eigenen Arbeit zu berichten, das Wissen der Stadtwerke-Community zu nutzen, Meinungen abzugeben und Diskussionen zu führen. Innerhalb kurzer Zeit ist es zu einem wichtigen Tool für Austausch im Unternehmen geworden.

Motiv des neuen Social Intranets stadtNETZwerk.

Motiv des neuen Social Intranets stadtNETZwerk.

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit werden bei den Stadtwerken Heidelberg zentral koordiniert und durch Beauftragte in den technischen Bereichen dezentral verankert. Ihre Aufgabe ist es, die Beschäftigten regelmäßig im Hinblick auf Arbeitsschutz und -sicherheit zu unterweisen. Darüber hinaus können alle Beschäftigten im Betrieblichen Vorschlagswesen sowie bei den Mitarbeiterdialogen mit der Geschäftsführung Verbesserungen einbringen.

Die Anzahl der meldepflichtigen Wegeunfälle, also solche mit mindestens drei Krankentagen, ist mit sechs konstant gegenüber dem Vorjahr geblieben. Die absolute Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist leicht gestiegen. Damit stieg auch ihre Anzahl pro 1.000 Beschäftigte auf 12,1. Der Wert unterschreitet den Branchendurchschnitt der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) von 17 immer noch deutlich.

Jedem meldepflichtigen Arbeitsunfall wurde nachgegangen. Die häufigsten Ursachen waren Ausrutschen, Stolpern oder Umknicken. In ihren jährlichen Unterweisungen behandeln die Sicherheitsfachkräfte seit vielen Jahren das Thema Unfallschwerpunkte und -vermeidung. Die Arbeitssicherheit führt jährlich zahlreiche Betriebs- und Baustellenbegehungen durch. Zudem wird die Unfallvorsorge regelmäßig über das Intranet thematisiert.

Die Anzahl der Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall ist auf 13 zurückgegangen. Schwere Arbeitsunfälle gab es nicht.

Eine weitere Kennzahl zur Unfallhäufigkeit ist die Lost Time Injury Frequency (LTIF). Diese Arbeitssicherheitskennzahl erfasst die Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfallzeiten ab einem Tag und bezieht sich auf eine Million Arbeitsstunden. Im Jahr 2022 stieg sie auf 4,9 (Vorjahr: 3,3). Besondere Gründe für diesen Anstieg konnten nicht identifiziert werden.

ARBEITSSICHERHEIT 2022 2021 2020
Meldepflichtige Wegeunfälle 6 6 2
Meldepflichtige Arbeitsunfälle 12 10 18
Meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte 12,1 10,3 18,4
Branchendurchschnitt meldepflichtige Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigte1 17 16 18
Krankheitstage pro meldepflichtigem Arbeitsunfall 13 18 24
Schwere Arbeitsunfälle 1 3
Tödliche Arbeits- oder Wegeunfälle
Lost Time Injury Frequency (LTIF) 4,9 3,3 4,1


1 | BG ETEM – Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Gesellschaft und Politik

Nah an der Gesellschaft

Als kommunales Unternehmen sind wir eng mit der Region und den Menschen verbunden, für die wir arbeiten. Unsere Kunden kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Wie bei jedem kommunalen Unternehmen sind Gemeinderäte als Vertreter der lokalen Gesellschaft im Aufsichtsrat sowie über die politischen Gremien eingebunden. Da wir wissen, dass wir als öffentliches Unternehmen verstärkt im Fokus stehen und die Anforderungen der Öffentlichkeit an uns besonders hoch sind, legen wir ein großes Augenmerk auf Rückmeldungen aus unserem Umfeld.

Beschwerde-management und Social Media Monitoring als Basis für Verbesserungen

Eine wichtige Funktion bei der Erfassung dieser Rückmeldungen nimmt unser Beschwerdemanagement ein. Hier fließen auch die Feedbacks aus dem Social Media Monitoring ein. Beschwerden unterscheiden wir von einfacheren Reklamationen. Sie werden regelmäßig ausgewertet. Zeigt sich ein Cluster mit vermehrten Anliegen, stimmt das Team des Beschwerdemanagements mit den Fachabteilungen Verbesserungsmaßnahmen ab und übernimmt bei Bedarf die Moderation zwischen den Kunden bzw. Bürgern, Nachbarn oder weiteren Anspruchsgruppen sowie den Fachabteilungen.

Bei größeren Infrastrukturprojekten binden wir Betroffene durch Dialogveranstaltungen ein. So haben wir Anfang 2022 einen Runden Tisch zur Sanierung des Parkhauses Pflughof durch die Stadtwerke Neckargemünd durchgeführt. Bei Baumaßnahmen informieren wir regelmäßig über Handzettel, Presse, persönliche Gespräche sowie bei Bedarf über Veranstaltungen. Teilhabe und Gemeinschaft sind auch Ziel der Energiekonzeption 2030: Interessierten Bürgerinnen und Bürgern bieten wir daher frühzeitig die Möglichkeit, die Planungen und Fortschritte kennenzulernen. Dies war beispielsweise beim Bau des Holz-Heizkraftwerks der Fall, außerdem beim Bau des Energie- und Zukunftsspeichers. Diese Tradition setzen wir auch bei neuen Maßnahmen unserer Energiekonzeption 2030 fort: So fand in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg im Mai 2022 eine Bürgerveranstaltung zur Standortsuche der ersten Flusswärmepumpe statt.

Ergänzend führen wir viele Gespräche mit Umweltverbänden sowie weiteren Anspruchsgruppen über die ­Potenziale und Fortschritte bei dem Umbau der ­Energiesysteme. Zudem kooperieren wir mit Umweltverbänden und Sozialverbänden, etwa im Rahmen des Nothilfefonds [Aktion Nähe].

Veranstaltung zur Standortsuche für die erste Flusswärmepumpe im Mai 2022 im ENERGIEpark Pfaffengrund.

Veranstaltung zur Standortsuche für die erste Flusswärmepumpe im Mai 2022 im ENERGIEpark Pfaffengrund.

Gute Beziehungen zu Kunden

Eine Anspruchsgruppe mit einer herausragenden Bedeutung für unser Unternehmen sind unsere Kundinnen und Kunden. In den vergangenen Jahren haben wir sie immer wieder mit wechselnden Schwerpunktthemen nach ihren Anliegen befragt – zu den Bädern, den Parkhäusern, den Netzdienstleistungen sowie Energieangeboten – und ihre Vorschläge in der folgenden Zeit aufgegriffen und umgesetzt. Im Jahr 2022 haben wir jedoch pausiert, da die Anforderungen durch die veränderte Energiemarktsituation all unsere Kapazitäten gebunden hat.

Online Antworten auf Fragen gegeben und Engpass-Situation erklärt

Zudem nutzt das Beschwerdemanagement Kundenfeedback systematisch für Verbesserungsvorschläge und -maßnahmen (s.o.). Beschwerdeantworten unterschreiten die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen in den meisten Fällen bei weitem. Allerdings stieg die Anfragenanzahl von Kundinnen und Kunden im Jahr 2022 und insbesondere Anfang des Jahres 2023 wegen der steigenden Preise und der Entlastungsregelungen, deren Umsetzung wir für den Staat übernommen haben, deutlich an, so dass sich die Antwortzeiten teilweise verlängerten. Über Anschreiben, Anzeigen, redaktionelle Veröffentlichungen und Homepage haben wir Antworten auf häufige Fragen angeboten und die Situation erklärt. Oft haben unsere Kundinnen und Kunden dann auch verständnisvoll reagiert.

Die Kunden sind zudem unsere Partner bei der Energiewende. Dafür bieten wir ihnen viele Produkte und Services an, mit denen sie ihren Energiebedarf nachhaltig decken und gleichzeitig selbst klimaverträglich Energie produzieren können. Betreut werden sie über die Fachabteilungen, das Kundenzentrum oder den ENERGIEladen. Zudem sind die Stadtwerke Heidelberg 24 Stunden am Tag über ihre Pforten persönlich erreichbar. Viele Aufgaben lassen sich zudem online erledigen – unter anderem über ein Online-Kundenportal sowie über ein Netzkundenportal.

Partnerschaften mit Kunden für die Energiewende

Informationen zu Produkten im Energiebereich, wie Angaben zum Energiemix und zu den CO2-Emissionen, erhalten Kunden über die Produktblätter. Bei Preisänderungen werden die Gründe transparent an die Kunden und die Öffentlichkeit via Anschreiben und Presse sowie Internet kommuniziert.

Der Schutz der Kundendaten wird durch das Datenschutzmanagement überwacht. Die Datenschutzbeauftragte ist in alle relevanten Prozesse eingebunden.

Sinn und gesellschaftliche Wirkung unserer Produkte

Die Produkte und Dienstleistungen der Stadtwerke Heidelberg dienen der Daseinsvorsorge und tragen dazu bei, Grundbedürfnisse zu decken und für eine gute Lebensqualität zu sorgen – durch die Bereitstellung von Trinkwasser, Strom, Wärme, Kälte, Straßenbeleuchtung, Bäder, Bergbahn, Parkraum oder einen gut funktionierenden öffentlichen Personennahverkehr.

Fairness im Umgang mit Lieferanten

Uns ist ein fairer Umgang mit unseren Lieferanten wichtig. Je nach Umfang und Art des Auftrags finden öffentliche und begrenzte Ausschreibungen und Vergabegespräche statt. Dabei werden die Ausgangsbedingungen bei den Lieferanten berücksichtigt und beispielsweise Ausführungszeiten für Baumaßnahmen, Teillieferungen bei Baumaterialien o.ä. vereinbart. Die Ergebnisse werden über Angebotsvergleiche intern im Mehr-­Augenprinzip dokumentiert – ebenso wie die Gründe für die Entscheidungen. Lieferanten, die nicht beauftragt wurden, erhalten grundsätzlich eine Rückmeldung und auf Wunsch gerne auch ausführlicheres Feedback. In wesentlichen Bereichen wie etwa Bauarbeiten haben die Stadtwerke Heidelberg aber oft auch Vorgaben aus Verwaltung und Politik (z.B. Bau in Ferienzeiten oder Nachtarbeiten), die die Einschränkungen von Anwohnern oder Verkehrsteilnehmern reduzieren sollen, andererseits aber zu höheren Anforderungen an die Dienstleisterteams führen können.

Im Rahmen von Vergabegesprächen werden zudem Anforderungen beider Seiten besprochen und geklärt. Von Beginn der Zusammenarbeit an legen wir Wert auf ein partnerschaftliches Verhältnis, da wir dies als die beste Voraussetzung für eine hohe Effizienz erachten. Zahlungen werden innerhalb vereinbarter Fristen getätigt. Soweit möglich, wird Skonto ausgenutzt. Unsere Einkaufs- und Bestellrichtlinien sind auf der Homepage öffentlich zugänglich, ebenso die Verpflichtungserklärung für öffentliche Aufträge und zum Mindestentgelt.

Ausgangsbedingen der Lieferanten bei Vergabegesprächen berücksichtigt

Menschenrechte in der Lieferkette

Aspekte wie Menschenrechte bzw. Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit in der Lieferkette spielen insbesondere bei der Herkunft der Energien eine Rolle. Die Stadtwerke Heidelberg setzen im Zuge des Ausbaus der Eigenerzeugung zunehmend auf regionale Energien. Für die Biomethan-Anlagen haben wir den Bezug langfristig durch Beteiligung an einer Aufbereitungsanlage in Ostdeutschland gesichert. Beim Einkauf von Gas und Öl sind jedoch Grenzen gesetzt, um diese Aspekte zu berücksichtigen, denn im Rahmen der vorhandenen Marktmodelle kann lediglich bei Biogas und Ökostrom die Herkunft belegt werden. Die Stadtwerke Heidelberg haben sich daher Anfang 2022 im Zuge der Entwicklungen in der Ukraine dafür eingesetzt, Biogas-Produkte auf den Markt zu bringen, bei denen das Biogas aus Anlagen in Deutschland sowie Mittel- und Westeuropa stammt. Voraussetzung für das Gelingen ist, dass genügend Biogas auf dem Markt verfügbar ist und die höheren Endkundenpreise von engagierten Kunden akzeptiert werden.

Sonstige Auswirkungen unserer Tätigkeiten auf Menschenrechte

In Bezug auf Menschenrechte in Deutschland verweist Amnesty International vor allem auf die Verantwortung deutscher Unternehmen bei Tätigkeiten im Ausland und betont: »Während die Bevölkerung innerhalb der EU umfassend vor Rechtsverletzungen durch Unternehmen geschützt ist, existieren in vielen anderen Ländern keine vergleichbaren Mechanismen.« Für die Stadtwerke Heidelberg als ausschließlich regional agierendes Unternehmen ist das Thema daher nicht relevant.

Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen

Die Stadtwerke Heidelberg setzen bei zahlreichen Aufgaben auf Kooperationen mit Partnerunternehmen – insbesondere, um die Energiewende in der Region voranzubringen. Auch der Smart Meter-Roll-out läuft in Kooperation mit anderen Unternehmen, und in dem Unternehmenszusammenschluss Trianel arbeiten die Stadtwerke Heidelberg mit zahlreichen anderen Stadtwerken und Energieversorgern an der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen sowie seit dem Jahr 2021 am Ausbau der Eigenerzeugung.

Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren und politische Einflussnahme

Die Stadtwerke Heidelberg beteiligen sich als mittelgroßes Unternehmen selbst nicht aktiv an Gesetzgebungsverfahren. Wir stehen jedoch immer wieder als Gesprächs- und Praxispartner für Politik, Verwaltung und Wissenschaft zur Verfügung und sind aktives Mitglied in zahlreichen Verbänden und deren Fachgremien. Dazu zählen unter anderem der Verband Kommunaler Unternehmen, die ASEW, die Stadtwerke-Kooperation Trianel (s.o.), bdew (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), Geode Deutschland e. V. sowie verschiedene Verbände der Wasserwirtschaft.

Einige dieser Verbände engagieren sich für kommunale, also gemeinwohlorientierte Ziele und setzen sich zum Beispiel für eine dezentrale, klimaschonende Energieversorgung, für eine hohe Versorgungssicherheit oder die Reinhaltung des Trinkwassers ein. Die Art der Einflussnahme der Verbände ist vielfältig und reicht von Pressearbeit über Veranstaltungen bis hin zu persönlichen Gesprächen.

Gesprächs-und Praxispartner für Politik, Verwaltung und Wissenschaft

Sicherstellung rechtskonformen Verhaltens

Unser Ziel ist es, wissentlich oder unwissentlich verursachte rechtswidrige Vorfälle oder unangemessenes Verhalten durch klare Regeln, gute Information und durch etablierte Prüfprozesse zu verhindern. Dieses Ziel wurde 2022 wieder erreicht.

Gelebtes Compliance-Managementsystem

Die Gesamtverantwortung für das Thema Compliance liegt bei der Geschäftsführung. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, hat sie geeignete Organisationsstrukturen und Überwachungsinstrumente eingerichtet und ein Compliance-Managementsystem implementiert. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Organisationsmaßnahmen:

  • Eine Compliance-Beauftragte sichert ein effektives Compliance-Monitoring und berichtet regelmäßig an die Geschäftsführung, entwickelt Vorschläge für die Weiterentwicklung des Compliance-Managements und verankert das Thema in der Gesamtorganisation. Verschiedene Beauftragte, unter anderem zu Datenschutz, Arbeitsschutz, Informationssicherheit, aber auch Brandschutz, Gefahrgut und vielen weiteren Aspekten der Arbeit in unserem Unternehmen sowie die Rechtsabteilung stärken die Compliance-Organisation in komplexen Rechtsgebieten.
  • Das Interne Kontrollsystem (IKS) stellt sicher, dass die zentralen kaufmännischen Prozesse so gestaltet sind, dass automatische Überprüfungen deren korrekten Ablauf sicherstellen. Die Interne Revision überprüft bzw. beurteilt, ob vorgegebene kaufmännische Prozesse und Regelungen eingehalten werden.
  • Der IKS-Beauftragte und die Revision legen der Geschäftsführung Prüfberichte vor, in denen die Ergebnisse ihrer regelmäßigen Überprüfungen festgehalten werden. Auf dieser Basis werden konkrete Maßnahmen und Strategien erarbeitet, um die Organisation u.a. bei der Compliance-konformen Gestaltung der Prozesse und Regelungen zu unterstützen.
  • Externe Wirtschaftsprüfer kontrollieren schließlich die Funktionsfähigkeit des Compliance-Systems in ihren Abschlussprüfungen. In einigen Regelungsbereichen finden zusätzlich externe Audits oder Zertifizierungen statt. Dazu zählen unter anderem das Umweltmanagement, das Energiemanagement, das Technische Sicherheitsmanagement und das Informationssicherheitsmanagement.

Darüber hinaus steht Beschäftigten sowie Kunden und anderen Externen ein Vertrauensanwalt als unabhängige Schiedsstelle zur Verfügung, um im geschützten Rahmen einen Verdacht auf Korruption, Betrug, Unterschlagung oder sonstige Verstöße gegen das Wirtschaftsstrafrecht melden zu können.

Korruptionsvorfälle sind im Jahr 2022 nicht aufgetreten. Ebenso sind uns keine Vorfälle der Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften bekannt geworden.

Vertrauensanwalt als unabhängige Schiedsstelle etabliert

Region

Wirtschaftskraft für die Region

Die Stadtwerke Heidelberg sind einer der größten Arbeitgeber in Heidelberg und Auftraggeber für Lieferanten und Dienstleister in der Region. Im Jahr 2022 betrugen unsere Personalaufwendungen 86,1 (Vorjahr: 88,2) Millionen Euro, 20,3 (Vorjahr: 22,4) Millionen Euro davon für soziale Abgaben und Altersvorsorge. Wir investieren vorwiegend vor Ort: Im Jahr 2022 haben wir 52,9 (Vorjahr: 50,9) Millionen Euro an Lieferanten und Dienstleister in der Region gezahlt. Die weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist auf die Bauaktivitäten und gestiegene Preise zurückzuführen. Unsere Partnerkommunen erhielten 7,0 (Vorjahr: 7,6) Millionen Euro Konzessionsabgaben für unser Recht, Leitungen auf ihrem Gebiet zu bewirtschaften. Zudem schaffen wir Arbeitsplätze in Heidelberg und bilden auch dort aus. Mit unseren Tätigkeiten stärken wir die Wirtschaft und damit auch das soziale Leben in der Region.

Öffentliche Aufgaben finanzieren

Als hundertprozentig kommunales Unternehmen finanzieren wir öffentliche Aufgaben wie die Bäder und den Öffentlichen Personennahverkehr. Rund 6,8 (Vorjahr: 6,4) Millionen Euro haben die Stadtwerke Heidelberg 2022 für die Verluste der Bäder sowie weitere 23,4 (Vorjahr: 26,1) Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr aufgewendet.

Aufwendungen für unsere partner in der region (Mio. €) 2022 2021 2020
Beschäftigte: Personalkosten 86,1 88,2 85,4
davon Altersversorgung 8,0 10,2 9,2
Lieferanten und Dienstleister: Einkauf 52,9 50,9 45,7
Immobilien- und Grundstücksbesitzer: Mieten und Pachten 0,5 0,4 0,4
Kommunen: Konzessionsabgaben 7,0 7,6 7,5

Finanzierung öffentlicher Aufgaben (Mio. €) 2022 2021 2020
Bäder 6,8 6,4 6,8
ÖPNV 23,4 26,1 24,8

 

Ein weiteres Feld für unser Engagement ist der Sport: Wir setzen uns vor allem für den Breitensport in Vereinen ein, denn Sport fördert nicht nur Fitness und Gesundheit, sondern auch Teamgeist und Miteinander. Die Stadtwerke Heidelberg arbeiten daher schon lange mit dem Sportkreis Heidelberg zusammen. Der Verband vertritt über 400 Vereine mit mehr als 135.000 Mitgliedern. Damit erreicht unser Einsatz viele Menschen in der gesamten Region. Sportvereine, die Kunden bei uns sind, können sich beim Sportkreis Heidelberg für Werbepartnerschaften anmelden und erhalten im Gegenzug finanzielle Unterstützung. Der Verein koordiniert die Partnerschaften. Seit vielen Jahren sind wir außerdem einer der Hauptsponsoren des Internationalen Rollstuhlmarathon Heidelberg und unterstützen mit unseren Bädern auch künftig verschiedene Veranstaltungen in der Region.

Mittel für Nothilfefonds [Aktion Nähe] in 2022 verdoppelt

Ein dritter Bereich, in dem wir uns engagieren, ist die Kultur. Kultur steht für Lebensqualität. Und wir möchten Lebensqualität dort fördern, wo unsere Kunden und unsere Mitarbeiter leben und arbeiten. Beispiele für unser kulturelles Engagement sind die Heidelberger Schlossfestspiele oder die Heidelberger Literaturtage. Im Jahr 2022 haben wir außerdem die Kampagne #KaschteKunscht zusammen mit dem METROPOLINK-Festival für urbane Kunst fortgesetzt. Jeder, der einen Stromverteilerschrank – »Kaschte« – künstlerisch gestalten möchte, kann sich darum bewerben.

Ein weiterer Schwerpunkt unseres sozialen Engagements liegt bei der Unterstützung von Menschen in Not. Wir haben unsere Aktivitäten auf drei Projekte fokussiert: Im Rahmen des Nothilfefonds [Aktion Nähe] arbeiten wir mit Wohlfahrtsverbänden zusammen, um Menschen zu unterstützen, die in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind und ihre Energierechnungen nicht mehr bezahlen können. Dieses Thema hat im Jahr 2022 durch die Energiekrise eine besondere Bedeutung erhalten. Die Mittel, die in diesem Fonds zur Verfügung stehen, haben wir daher in Abstimmung mit unserem Aufsichtsrat im Jahr 2022 verdoppelt, im Jahr 2023 sogar verdreifacht.

mit dem Verein OBDACH e.V.. Wir unterstützen den Verein dabei, den Energieverbrauch in seinen Wohnungen für wohnungslose Menschen zu senken, und fördern weitere Projekte des Vereins, die Obdachlosen neue Perspektiven für ihr Leben aufzeigen.

Außerdem unterstützen wir seit über 20 Jahren die Weihnachtsaktion der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung, die mit den Spenden Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Die Zeitung arbeitet dazu mit den Sozial- sowie den Kinder- und Jugendämtern von Stadt und Kreis sowie den Wohlfahrtsverbänden zusammen. Im Jahr 2022 haben wir die Spende verdoppelt, weil uns bewusst ist, dass die gestiegenen Energiepreise und die daraus resultierende Inflation die Ärmsten der Armen am meisten treffen.

Bei der Übergabe des Spendenschecks für die Weihnachtsaktion der Rhein-Neckar-Zeitung (v.l.): Heidi Schwarz, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, Fritz Quoos von der Rhein-Neckar-Zeitung, Gesamt-Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher und Betriebsratsvorsitzender Michael Mergenthaler.

Bei der Übergabe des Spendenschecks für die Weihnachtsaktion der Rhein-Neckar-Zeitung (v.l.): Heidi Schwarz, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, Fritz Quoos von der Rhein-Neckar-Zeitung, Gesamt-Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher und Betriebsratsvorsitzender Michael Mergenthaler.