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Vollständiger Bericht

Kapitel einzeln

Stadtwerke Heidelberg STRASSEN- UND BERGBAHN

Klimafreundlich auf den Berg

Die obere Heidelberger Bergbahn ist eines der ältesten Elektromobile in Heidelberg. Betrieben mit Ökostrom bringt sie zusammen mit der jüngeren unteren Bahn zahlreiche Gäste ins Grüne hoch über die Stadt. Seit 2023 gibt’s ein attraktives Jahresangebot für diese beliebten Ausflugsbahnen.

Die Heidelberger Straßen- und Bergbahn (HSB) übernimmt für die Stadt Heidelberg Aufgaben im Management des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Die Gesellschaft ist Investor und Eigentümer der Straßenbahn Infrastruktur und trägt zur Finanzierung des ÖPNV in Heidelberg bei.

Zudem ist die HSB Betriebsführer der Bergbahnen für deren Eigentümer, die Stadtbetriebe Heidelberg. Insgesamt arbeiten 13 Personen in der Gesellschaft. Hinzu kommen 46 Teilzeit- kräfte als Wagenbegleiter und Servicekräfte bei den Heidelberger Bergbahnen.

Unser Umfeld

ÖPNV IN HEIDELBERG

In Heidelberg sind Bus und Bahn arbeitsteilig organisiert:

  • Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), im Jahr 2005 von fünf kommunalen Verkehrsunternehmen inklusive der HSB gegründet, ist für den Fahrbetrieb zuständig und führt im Auftrag der HSB das Baugeschäft in Heidelberg aus.
  • Seit 2005 überlässt die HSB der rnv Beschäftigte für deren operativen Betrieb. Ihre Anzahl sinkt von Jahr zu Jahr: Ende 2023 waren noch 187 (Vorjahr: 207) HSB-Mitarbeiter bei der rnv beschäftigt.
  • Die HSB ist als Investor und Eigentümer der Straßenbahn-Infrastruktur in Heidelberg verantwortlich für die Finanzierung und das Fördermittel- Management bei Infrastrukturprojekten. Für diese Aufgaben steht ihr ein kaufmännisches Projektcontrolling bei den Stadtwerken Heidelberg zur Verfügung. Zudem übernimmt sie einen Teil der Verluste aus dem Betrieb von Bussen und Bahnen in Heidelberg. Ergänzend wirkt sie für die Stadt in einer ÖPNV-Koordinationsstelle bei der Abstimmung zwischen städtischen Ämtern und der rnv mit.

SITUATION AM MARKT DER BAUDIENSTLEISTUNGEN

Die Ausgaben der HSB gehen überwiegend auf Investitionen in die Infrastruktur für einen nachhaltigen ÖPNV in Heidelberg zurück. Die schwierige Situation am Markt der Baudienstleistungen hat sich daher auch auf die HSB ausgewirkt. Die Bau- und Materialpreise sind zwar gegenüber dem Vorjahr teilweise wieder gefallen, doch hat sich die Bandbreite der angebotenen Preise deutlich vergrößert. Bei mehreren Ausschreibungen zeigte sich zudem, dass sich die Veränderungen am Arbeitsmarkt auch auf die Umsetzung der Bauarbeiten auswirken:

In der Vergangenheit wurden oft die Sommerferien dafür genutzt, da in dieser Zeit viele Familien in Urlaub sind und die Öffentlichkeit somit am wenigsten beeinträchtigt wird. Inzwischen gewähren die Baufirmen ihren Beschäftigten jedoch ebenfalls Urlaub im Sommer. Während dieser Zeit sind Baumaßnahmen daher wirtschaftlich und personell kaum mehr realisierbar. Ein Personal-Engpass ist auch bei qualifizierten Ingenieurbüros festzustellen. Einige Maßnahmen konnten daher nur mit erhöhten Kosten durchgeführt werden, andere mussten mangels Angebotseingängen verschoben werden.

FINANZIERUNG UND FÖRDERMITTEL-MANAGEMENT

Die Kostenzunahmen aufgrund der gestiegenen Energie- und Baupreise haben dazu geführt, dass die bisherige »20-Prozent- Regelung« für Zuwendungen nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) aufgehoben wurde: Demnach durften die bewilligten zuwendungsfähigen Kosten bis Ende 2022 nur maximal 20 Prozent über denjenigen liegen, die bei Programmaufnahme angemeldet wurden.

Zuschüsse
für viele fristgerecht
abgeschlossene
Maßnahmen gesichert

Von der Aufhebung dieser Deckelung profitieren mehrere Zuwendungsprojekte der HSB. Die Mehrkosten, die durch die gestiegenen Baukosten entstanden sind, können somit teilweise durch höhere Fördermittel gedeckt werden.

DEUTSCHLANDTICKET: NICHT GÜLTIG FÜR DIE BERGBAHNEN

Der Bundestag hat am 16. März 2023 die Einführung des 49-Euro-Tickets bzw. Deutschlandtickets beschlossen. Als Nachfolger des vorübergehend eingeführten Neun-Euro-Tickets ermöglicht es seinen Inhaberinnen und Inhabern, bundesweit

den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr zu nutzen. Seine Finanzierung ist zunächst bis 2025 gesichert. Das Ticket gilt gemäß der bundesweit gültigen Tarifbestimmungen nur im öffentlichen Personennahverkehr, nicht aber in touristischen und/oder historischen Verkehrsmitteln.

Unsere Leistungen

ÖPNV

Im Jahr 2023 wurden diverse Gleisbauarbeiten durchgeführt. Dafür haben wir die Zuschüsse beantragt – unter anderem für die Maßnahmen an den Gleisbögen Bergheimer Straße/Czernyring und Rohrbach Markt sowie die Erneuerung der Gleisbögen Christuskirche und Franz-Knauff- Straße. Alle diese Arbeiten konnten fristgerecht abgeschlossen werden.

Für die Erneuerung der Gleise auf der Montpellierbrücke konnte bislang kein Ingenieurbüro gefunden werden, sodass diese Maßnahme verschoben werden musste.

Für andere, kleinere Projekte haben die Ausschreibungen keine Bewerbungen von Baufirmen eingebracht. Betroffen waren vor allem Arbeiten im Betriebshof. Die HSB ist Eigentümerin dieser Einrichtung, die von der rnv als Straßenbahn und Busdepot genutzt wird. Wegen langjähriger Diskussionen über den weiteren Umgang mit dem platzmäßig unzureichenden Standort kam es dort zu einem Sanierungsstau. Ab dem Jahr 2026 will die rnv dort einen neuen Betriebshof bauen. Um den Betrieb bis dahin aufrechterhalten zu können, stehen verschiedene Übergangsinvestitionen an.

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Der Gleisbogen in der Franz-Knauff-Straße, Heidelberg- Weststadt, war einer von mehreren, die im Jahr 2023 erneuert wurden.

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Das Deutschlandticket ersetzt viele Jahreskarten des Verkehrsverbundes Rhein Neckar (VRN) bzw. der rnv. Das Ticket gilt nicht in touristischen und/oder historischen Verkehrsmitteln.

BERGBAHN

Die Heidelberger Bergbahnen – die moderne untere sowie die obere mit den Originalwagen aus dem Jahr 1907 – gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Heidelberg. Für ihren technischen Betrieb ist die HSB im Auftrag der Stadtbetriebe Heidelberg zuständig. Seit 2009 fahren die Bergbahnen mit 100 Prozent Ökostrom. Damit gehören sie neben der Straßenbahn zu den ältesten klimaschonenden Elektromobilen Heidelbergs.

Seit dem Jahr 2004 sind die Heidelberger Bergbahnen im Denkmalbuch des Landes als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung eingetragen.

SICHERHEITSPRÜFUNG

Seit 2009
fahren die Bergbahnen
mit 100 Prozent Ökostrom.

Jährlich werden die Bergbahnen einer umfassenden sicherheitstechnischen Prüfung unterzogen. Im Jahr 2023 fand sie

zwischen dem 6. und 17. März statt. Während dieser Zeit standen die Bahnen für die Wartungsarbeiten still. Als Alternative wurden wieder Busse eingesetzt.

NEUE JAHRESKARTE SCHLIESST LÜCKE

Viele Inhaberinnen und Inhaber von Jahreskarten des VRN haben ihre Zeitkarten gegen ein Deutschlandticket eingetauscht, um mit ihrem Ticket bundesweit unterwegs sein zu können. Damit war eine freie Fahrt mit der Bergbahn allerdings nicht mehr inbegriffen (s.o.).

Um Vielfahrenden, Wanderfreudigen und Anwohnenden eine Alternative anzubieten, haben die Heidelberger Bergbahnen zum 1. November 2023 eine günstige Jahreskarte für die Fahrt mit den Bergbahnen zur Molkenkur und zum Königstuhl auf den Markt gebracht. Die Jahreskarte wird personenbezogen ausgestellt und kostet 98 Euro bzw. ermäßigt 65 Euro.

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Das Bergbahn-Team sorgt für einen reibungsfreien Betrieb und für die Sicherheit der Fahrgäste.

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2023 wurde die Jahreskarte für Vielfahrende, Wanderfreudige und Anwohnende eingeführt.

Ergebnisse

Erstmals seit Auftreten des Corona-Virus lagen die Fahrgastzahlen der Heidelberger Bergbahnen mit 2,1 Millionen Fahrten wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Die Erlöse schlagen bei den Stadtbetrieben Heidelberg zu Buche, in deren Auftrag die HSB die Betriebsführung übernommen hat.

Anzahl Kunden Bergbahn 2023 2022 2021
Fahrausweise 1.181.655 921.699 399.827
Fahrgäste 2.101.511 1.578.945 759.495

Ausblick

line-2.3

Der Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur ist Voraussetzung für eine Ausweitung des ÖPNV-Angebotes und damit eine wesentliche Stellschraube beim Klimaschutz. Um die Klimaziele der Stadt Heidelberg zu erreichen, stehen in den nächsten Jahren umfassende Investitionen in klimaneutrale Antriebe und den Ausbau des Angebots besonders für die entstehenden neuen Stadtteile auf den Konversionsflächen sowie im Neuenheimer Feld an. Die HSB unterstützt diese Entwicklungen durch ihr Know-how und ihre hohen Qualitätsstandards im Fördermittel-Management: unter anderem durch zeitnahe Antragstellung, Abwicklung und Abrechnung von Zuwendungen vor allem nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG). Eine der größten Erneuerungsmaßnahmen der HSB startete im März 2024 in der Dossenheimer Landstraße: Zweieinhalb Jahre dauert dieses komplexe Projekt voraussichtlich. In dieser Zeit werden die Straßenbahngleise grundlegend erneuert und zwei barrierefreie Haltestellen gebaut. Die Stadt Heidelberg wird zudem den Abwasserkanal, die Fahrbahnen sowie die Geh- und Radwege erneuern, während unsere Netzgesellschaft das Fernwärmenetz erweitern wird.

Ein Ziel der HSB bleibt es zudem, eine hohe Attraktivität der Bergbahnen für die Heidelberger und ihre Gäste sicherzustellen. Im Jahr 2025 stehen umfängliche Erneuerungsmaßnahmen an Brücken an. Weiterhin soll das Kassen- und Zugangssystem modernisiert und digitalisiert werden. Diese Maßnahmen werden 2024 geplant, abgestimmt und vorbereitet.