Im Gespräch
Gemeinsam BRINGEN WIR DEN KLIMASCHUTZ VORAN.
Aufsichtsratsvorsitzender
Prof. Dr. Eckart Würzner
Oberbürgermeister von Heidelberg und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg
Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg
Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg
Im Interview: Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher
2021 – was hat aus Ihrer Sicht dieses Jahr geprägt?
PROF. DR. ECKART WÜRZNER
Ganz klar: die Corona-Situation und der Klimaschutz. Die Corona-Situation hat uns 2021, im zweiten Jahr hintereinander, wieder viel abverlangt. Aber vor allem stand das Thema Klimaschutz, das im Jahr 2021 auch öffentlich wieder stärker in den Fokus rückte, prioritär auf der Agenda der Stadt und der Stadtwerke Heidelberg.
Wie hat sich das Corona-Jahr 2021 auf die Geschäfte ausgewirkt?
Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Zunächst einmal durch Einschränkungen bei denjenigen unserer Aufgaben, die mitten im öffentlichen Leben stattfinden: bei den Bädern, den Bergbahnen und den Garagen. Was wir zudem schon 2021 deutlich gemerkt haben: die Schwierigkeiten in den Lieferketten. Schon im Jahr 2021 zeigte sich bei vielen unserer Bauprojekte, dass Materialien oder Dienstleistungen nicht verfügbar oder unverhältnismäßig teuer waren. Trotzdem möchte ich sagen: Wir sind, gemessen an diesen Rahmenbedingungen, mit allen Vorhaben recht gut vorangekommen – vom Energie- und Zukunftsspeicher über das hip-Parkhaus bis hin zur innovativen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Das ging nur mit einem hohen Einsatz der zuständigen Personen in unserem Unternehmen – danke dafür an alle, die daran beteiligt waren!
Klimaschutz, das zweite Stichwort: Was haben die Stadtwerke Heidelberg im Jahr 2021 im Hinblick auf den Klimaschutz erreicht – und was sind die nächsten Etappen?
Prof. Dr. Eckart Würzner
Die Stadtwerke Heidelberg liegen voll im Plan bei der Umsetzung unseres 30-Punkte-Aktionsplans für den Klimaschutz. Das ist schon einmal eine gute Botschaft. Aber ich sehe noch einen weiteren Punkt als sehr positiv an: Es besteht in Heidelberg weitgehender Konsens über den Weg der Stadtwerke im Hinblick auf die Klimaneutralität. Abweichungen gibt es nur im Detail, die grundsätzliche Linie dagegen ist akzeptiert. Das werte ich als großen Erfolg. Denn wir können uns keine Hakeleien und Streitigkeiten erlauben, sondern brauchen unsere Energie für den Umbau der Energie-Infrastruktur, um die Klimaneutralität schon bis 2030 zu erreichen – so wie wir es uns als EU-Klimaschutz-Modellstadt seit Frühjahr 2022 auf die Fahne geschrieben haben. Hier arbeiten Stadt und Stadtwerke Hand in Hand – zusammen mit vielen Partnern. Zuletzt bei der ersten Bürgerbeteiligung zur Standortsuche für eine Flusswärmepumpe am Neckar im Mai 2022.
Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Partnerschaft ist dabei ein gutes Stichwort: Energien bündeln mit Blick auf dieses gemeinsame Ziel – das ist auch unser Credo. Dafür sorgen wir innen wie außen: im Unternehmen durch viele Impulse für ein gutes Miteinander und außerhalb des Unternehmens durch Transparenz, Dialog und Kooperation. Denn gemeinsam kommen wir weiter, zum Beispiel mit unserem Partner MVV in Mannheim, mit dem Michael Teigeler als Geschäftsführer unserer Energiegesellschaft daran arbeitet, die Fernwärme in der Region grün und CO2-frei zu gestalten.
Prof. Dr. Eckart Würzner
Wir arbeiten mit Mannheim auch zusammen am Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Einrichtung von Radschnellwegen – gemeinsam mit weiteren Akteuren in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das ist eine gute Basis, um die Zusammenarbeit der beiden Städte Mannheim und Heidelberg als zwei von neun deutschen Modellstädten für die EU-Mission 100 klimaneutrale und smarte Städte zu intensivieren und das gesteckte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Was sehen Sie als die größte Aufgabe im laufenden Geschäftsjahr?
Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Drei Punkte: Zum einen unsere Projekte für die Energiewende vorantreiben, um die Stadt Heidelberg weiter darin zu unterstützen, ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Zum zweiten: Die Herausforderungen auf den Energiemärkten, die durch den Krieg zwischen Ukraine und Russland entstanden sind, zu bewältigen und unsere Kunden mit Offenheit, Fairness und weitgehender Unterstützung durch diese Zeiten zu begleiten. Und als drittes: Weiterhin dafür sorgen, dass wir unseren Ergebnisbeitrag für die Stadt Heidelberg erwirtschaften, denn die vielfältigen Aufgaben der Stadt werden in den kommenden Jahren nicht geringer werden.
Danke für das Gespräch.