Stadtwerke Heidelberg Bäder
Gemeinsam für Nachhaltigkeit und Sonnenstrom
Stadtwerke Heidelberg
Bäder
Die Stadtwerke Heidelberg Bäder betreiben drei Hallenbäder sowie zwei Freibäder in Heidelberg und sind zusätzlich für die Bewirtschaftung des Schwimmbads am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar im Neuenheimer Feld sowie des Gisela-Mierke-Hallenbads in Eppelheim zuständig. Ende 2021 waren 30 Personen bei den Stadtwerken Heidelberg Bäder beschäftigt.
Bäderlandschaft
Die drei Hallen- und zwei Freibäder in Heidelberg bieten allen Bürgerinnen und Bürgern günstige und attraktive Möglichkeiten für Sport und Erholung. Damit zählen sie zu den beliebtesten Freizeitorten in Heidelberg.
Weitere Betriebsführungen
Darüber hinaus sind die Stadtwerke Heidelberg Bäder zuständig für den Betrieb des Schwimmbads im Olympiastützpunkt, Heidelberg-Neuenheimer Feld, sowie des Gisela-Mierke-Hallenbads in Eppelheim.
Hallenbäder in Heidelberg
Das Hallenbad Hasenleiser in Heidelberg-Hasenleiser
Geöffnet von Herbst bis Frühling. Mit finnischer Sauna und Biosauna, zahlreichen Kursen sowie üblicherweise mehreren großen Spiele-Events für Kinder und Jugendliche im Jahr.
Das City-Bad mitten in der Stadt
- Geöffnet von Herbst bis Frühling.
- Zahlreiche Schwimm- und Aquafitness-Kurse.
Das Hallenbad Köpfel in Heidelberg-Ziegelhausen
- Ganzjährig geöffnet.
- Mit Sauna, Liegewiese, Sonnenterrasse und
Spielplatz. - Großes Kursangebot.
Freibäder in Heidelberg
Das Tiergartenbad im Neuenheimer Feld
- Geöffnet von Mitte Mai bis Mitte September.
- Mit großem Park, Sprunganlagen, Rutschbahnen und Sportmöglichkeiten.
Das Thermalbad in Heidelberg-Bergheim
- Geöffnet von Mitte April bis Mitte Oktober.
- Mit beheiztem Wasser und der längsten
Freibad-Saison in der Region.
Unser Umfeld
Zuschussgeschäft öffentlicher Badbetrieb
Öffentliche Bäder bieten Vereinen die Möglichkeit zu trainieren, Kinder können dort im Schulunterricht oder in außerschulischen Kursen Schwimmen lernen und Sportbegeisterte zu vergleichsweise geringen Eintrittspreisen ihre Bahnen ziehen. Um dieses Angebot sicherstellen zu können, subventionieren die Städte und Gemeinden bundesweit jedes öffentliche Bad durchschnittlich mit einer Million Euro pro Jahr. Diese Kosten trugen in den vergangenen Jahren dazu bei, dass zahlreiche Städte und Gemeinden ihre Bäder aufgegeben haben.
Auch in Heidelberg benötigt jedes der fünf Bäder im Normalbetrieb über die Eintrittsgelder hinaus Zuschüsse in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro. Das bedeutet: Jeder Badbesuch wird im Normalbetrieb mit rund zehn Euro aus öffentlichen Mitteln bezuschusst.
Um die Herausforderung der Bäder-Finanzierung zu stemmen, arbeiten die Stadtwerke Heidelberg Bäder kontinuierlich daran, die Lücke zwischen den Einnahmen und den Kosten für den Betrieb zu verringern: In den Zeiten vor Auftreten des Corona-Virus stand daher vor allem im Fokus, die Auslastung durch attraktive Angebote zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken. In den letzten beiden Jahren war die Auslastung jedoch vor allem durch die Vorgaben zum Corona-Sonderbetrieb beeinflusst. Deshalb wurde im Jahr 2021 der Schwerpunkt darauf gelegt, die Prozesse weiter zu optimieren. Dazu wurde eine Organisationsuntersuchung durchgeführt. Ein Fazit daraus war, das Team in den Bädern weiter auszubauen.
Bäderpersonal halten und gewinnen
Bundesweit herrscht jedoch seit einigen Jahren Personalmangel in der Bäderbranche. Gleichzeitig war der Personalbedarf auch 2021 wieder besonders hoch, denn die Vorgaben von Bund und Land zum Schutz vor dem Corona-Virus in den Bädern umfassten nach wie vor viele personalintensive Maßnahmen. Die Stadtwerke Heidelberg haben daher auch im Jahr 2021 verstärkt in Personal- und Ausbildungsmarketing investiert. Unter anderem entstand ein Film über die Ausbildung zu Bäderfachangestellten.
Das Bäder-Team konnte im Jahr 2021 um drei festangestellte Beschäftigte erweitert werden. Darüber hinaus haben die Stadtwerke Heidelberg Bäder den erhöhten Personalbedarf aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen wieder durch Saisonkräfte abgedeckt.
Corona-Sonderbetrieb auch 2021
Auch 2021 standen die Bäder wieder unter dem Einfluss der Corona-Situation. Zu Beginn des Jahres blieben die Hallenbäder aufgrund der Vorgaben von Bund und Land weiterhin geschlossen. Auch die Öffnung der Freibäder, die üblicherweise parallel zu Schließung der Hallenbäder in die Sommersaison starten, verzögerte sich. Im Thermalbad, sonst immer als eines der ersten Bäder in der gesamten Region um die Osterzeit geöffnet, begann der Badebetrieb erst am 22. Mai. Das Tiergartenbad folgte am 12. Juni. Am 3. Juni konnte das Bäder-Team zudem das sonst ganzjährig betriebene Gisela-Mierke-Hallenbad der Stadt Eppelheim wieder öffnen.
Der Alltag in den Bädern war auch 2021 wieder durch viele Corona-Schutzmaßnahmen geprägt. Nach wie vor waren zu buchende Zeitblöcke definiert, um eine möglichst gleichmäßige Auslastung der Bäder über den Tag zu erreichen. Um das Buchen und Zurückgeben von Tickets zu erleichtern, haben die Stadtwerke Heidelberg Bäder ergänzend zum Reservierungssystem ein Online-Buchungssystem eingerichtet. Zudem ermöglichten die mehrfach im Jahresverlauf aktualisierten rechtlichen Vorgaben es schließlich auch, sich von dem Einbahnschwimmen mit Überholverbot zu verabschieden.
Flexible Anpassungen je nach Corona-Situation
Die Stadtwerke Heidelberg haben den Bäderbetrieb im Laufe des Jahres immer wieder flexibel an die jeweilige Situation angepasst. So wurden beispielsweise die Zeitblöcke je nach Bedarf geändert. Leitendes Prinzip war es dabei, die Einschränkungen für die Badegäste so gering wie möglich zu halten und ihnen einen möglichst angenehmen Aufenthalt zu bieten. Parallel dazu hat das Team die jeweiligen Vorgaben zum Zutritt der Bäder im Hinblick auf den Status als geimpft, genesen und getestet umgesetzt.

Ausbilder und Azubis beim Dreh des 360-Grad-Films über die Ausbildung bei den Bädern.

Unsere Leistungen
Angebote in den Bädern
Auch im Jahr 2021 konnten coronabedingt viele der beliebten Kurse und Events nicht durchgeführt werden. So entfielen das Meerjungfrauenschwimmen ebenso wie der mehrmals jährliche Kunterbunte Badespaß, außerdem das Hundeschwimmen zum Ende der Saison im Tiergartenbad.
Die Schwimm-, Kraul- und Aquafitness-Kurse wurden dagegen im Verlauf des Jahres wieder angeboten. So starteten am 27. Juli erste Aquafitness- und Schwimmkurse im Thermalbad, in den Hallenbädern ging es dann ab Mitte Oktober weiter. Vor allem aber war es den Stadtwerken Heidelberg, der Stadt, der Franziska van Almsick Stiftung, dem Schwimmverein Nikar, dem Sportkreis und dem DLRG ein großes Anliegen, das Kinderschwimmkurs-Angebot auszuweiten.
Kursangebot für Kinderschwimmen ausgeweitet: 200 Kurse mit 1.700 Teilnehmenden durchgeführt
Denn wegen der coronabedingten Schließung der Bäder im Jahr 2020 sowie in den ersten Monaten des Jahres 2021 haben viele Kinder nicht schwimmen gelernt. Die Partner haben daher während der Pfingst-, Sommer- und Weihnachtsferien in den Bädern 200 Kinderschwimmkurse mit 1.700 Teilnehmenden aus Heidelberg und der Region durchgeführt. Das Konzept kam sehr gut an: Die Kurse waren in kurzer Zeit ausgebucht und werden auch im Jahr 2022 fortgeführt.
Um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt in den Freibädern sowie im Hallenbad Köpfel mit seiner Liegewiese zu bieten, gibt es dort auch attraktive Kioske mit Snacks, Getränken und Platz zum Sitzen. Am 3. Juni 2021 öffnete im Thermalbad ein neuer Pächter den Kiosk Frybad in modernisierten, umgebauten Räumen. Sein Name ist Programm: Dort gibt es passende freibadtypische Angebote – allerdings auf einem hohen gastronomischen Niveau.
Wegen der Corona-Situation fiel das Schwimmenlernen für viele Kinder im Jahr 2020 und Anfang 2021 aus. Um das nachzuholen, haben wir im Laufe des Jahres mit vielen Partnern zahlreiche Kinderschwimmkurse auf die Beine gestellt.


Wegen der Corona-Situation fiel das Schwimmenlernen für viele Kinder im Jahr 2020 und Anfang 2021 aus. Um das nachzuholen, haben wir im Laufe des Jahres mit vielen Partnern zahlreiche Kinderschwimmkurse auf die Beine gestellt.
Laufende Pflege und Modernisierung der Bäder
In den fünf Bädern gibt es regelmäßigen Bedarf zur Modernisierung und Erneuerung. Auch im Jahr 2021 standen wieder verschiedene Maßnahmen auf der Agenda. So wurden im City-Bad und im Hallenbad Köpfel Arbeiten an der Stromverteilung sowie an den Brandmeldeanlagen vorgenommen, um künftige Wartungen und Modernisierungen zu erleichtern. Im Köpfel-Bad wurde auch die Umstellung auf LED-Leuchten weiter vorangebracht.
Zudem wurde mit der Sanierung des Dachs über den Umkleidekabinen und den Sanitäranlagen im Tiergartenbad begonnen. Abgeschlossen wurde sie im Frühling 2022. Im Zuge der Sanierung wurde die Solarthermieanlage, die bis dahin das Beckenwasser erwärmte, abgebaut. An ihrer Stelle ließ die Bädergesellschaft im Frühling 2022 eine neue Photovoltaikanlage und eine Luft-Wärmepumpe installieren. Die Photovoltaikanlage erzeugt mit 810 Solarmodulen und einer Spitzenleistung von 300 Kilowatt rund 285 Megawattstunden Strom im Jahr und versorgt damit unter anderem die Wärmepumpe zur Beckenwassererwärmung mit Strom. Die Wärmepumpe ist hocheffizient und kann schon bei vergleichsweise niedrigen Außentemperaturen im Frühjahr und im Herbst genügend Wärme für eine angenehme Wassertemperatur liefern. Dadurch kann die Badesaison im Tiergartenbad künftig früher beginnen und später enden.
135,5 Tonnen pro Jahr weniger CO2-Emissionen durch neue Photovoltaikanlage
Die Photovoltaikanlage deckt soweit wie möglich auch den weiteren Strombedarf im Bad ab. Rund 50 Prozent des erzeugten Stroms werden außerdem ins Netz eingespeist. Insgesamt reduziert die Photovoltaikanlage die CO2-Emissionen um 135,5 Tonnen pro Jahr.
Eine besondere landschaftspflegerische Maßnahme im Jahr 2021 betraf vier Bäume – drei im Thermalbad und einen im Tiergartenbad: Die drei Pappeln im Thermalbad waren unheilbar von Pilzen befallen. Das Gutachten eines Baum-Sachverständigenbüros, das regelmäßig zum Schutz der Gäste von den Stadtwerken Heidelberg beauftragt wird, ergab, dass die Bäume aufgrund drohender Instabilität und womöglich herabfallender Äste eine Gefahr für Personen waren. Darum wurden zunächst die Kronen zurückgeschnitten. In Zusammenarbeit mit externen Experten wurde dafür gesorgt, dass Insekten, Vögel oder Nager, die in den Bäumen leben, nicht gefährdet waren. Nach Ende der Thermalbadsaison wurden die Bäume dann endgültig gefällt. Im Tiergartenbad musste aus ähnlichen Gründen eine Linde entfernt werden. Dies konnte größtenteils noch vor der Eröffnung des Bades passieren, sodass die Gäste durch die Arbeiten nicht gestört wurden. Da alte Bäume irgendwann ersetzt werden müssen, haben wir schon bei der Übernahme der Bäder im Jahr 2007 damit begonnen, neue Bäume anzupflanzen. Das werden wir auch weiterhin tun und zunehmend für »Nachwuchs« durch geeignete Baumarten sorgen.
Künstlerszene unterstützt
Eine der vielen Gruppen, die besonders unter der Corona-Situation gelitten haben, sind die freischaffenden Künstler. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder haben daher im Jahr 2021 ein besonderes Projekt aufgesetzt, um sie zu unterstützen: Dazu hat der Heidelberger Künstler Götz Gramlich eine Picknickdecke in Anlehnung an das Design der Stadtwerke Heidelberg gestaltet. Zum Auftakt des METROPOLINK Festivals für urbane Kunst Ende Juli wurde die Picknickdecke in limitierter Menge zum Kauf angeboten. Die Stadtwerke Heidelberg, zudem Sponsor des Festivals, spendeten den Erlös des Deckenverkaufs an freischaffende Künstler Heidelbergs.
Nachhaltiges Wirtschaften
Die Heidelberger Bäder nehmen seit rund zehn Jahren am städtischen Projekt Nachhaltiges Wirtschaften Heidelberg teil. Seither berücksichtigen sie systematisch Umweltschutzkriterien im Betrieb und lassen sich immer wieder neu auf den Prüfstand stellen. Im Jahr 2021 durchlief das Tiergartenbad den Prüf- und Planungsprozess zum wiederholten Mal, um sich revalidieren zu lassen. Seit der letzten Zertifizierung wurden wieder viele Maßnahmen umgesetzt: So wurden neue Mischarmaturen mit Selbstschluss an den Duschen bzw. mit Sensorsteuerung an den Waschbecken eingebaut, die Beckenumwälzung sowie der Pumpeneinsatz optimiert und Dämmerungs- sowie Präsenzschalter für die Beleuchtung installiert. Außerdem konnte die Mülltrennung verbessert werden. Die feierliche Übergabe des Zertifikats findet im Sommer 2022 statt.
Ergebnisse
Besucherzahlen
Die Besucherzahl der Freibäder lag 2021 mit 122.751 Badegästen zwar über dem Vorjahr (73.894), blieb aber immer noch weit unter derjenigen vor der Pandemie (ca. 300.000 Badegäste). Auch bei den Hallenbädern wirkte sich Corona stark auf die Besucherzahlen aus: Die Stadtwerke Heidelberg Bäder zählten 57.488 (Vorjahr: 83.997) Gäste. Der Grund für den Rückgang lag in den Schließungen der Bäder während des Lockdowns sowie in der Begrenzung der Gästeanzahl während des Corona-Sonderbetriebs.
Umsatz, Investitionen und wirtschaftliches Ergebnis
Der Umsatz der Bäder lag 2021 coronabedingt bei 1,1 (Vorjahr: 0,9) Millionen Euro. Die Investitionen betrugen 0,2 (Vorjahr: 0,5) Millionen Euro.
Der Bäderbetrieb führt regelmäßig zu einem Jahresfehlbetrag. Im Jahr 2021 lag er mit 6,4 Millionen Euro unter anderem aufgrund der etwas höheren Besucherzahlen unter dem Vorjahr (6,8).
Ausblick
Noch bleibt abzuwarten, wie sich die Corona-Situation weiterentwickelt und inwieweit sie weiterhin maßgeblich den Alltag in den Bädern sowie das wirtschaftliche Ergebnis beeinflusst. Die Stadtwerke Heidelberg Bäder werden weiterhin flexibel auf die jeweilige Situation reagieren. Einen hohen Stellenwert wird weiterhin das Kinderschwimmen behalten. Die Bädergesellschaft bereitet zudem Konzepte vor, um sich auf eine Energiemangellage aufgrund des Ukraine-Krieges vorzubereiten.
Darüber hinaus steht die laufende Qualifizierung des Bäder-Teams sowie die Einstellung von mehr Personal auf der Agenda.
Die größte im Jahr 2022 geplante Modernisierungsmaßnahme ist der Bau der Solaranlage sowie die Installation der Wärmepumpe für die Beckenwassererwärmung. Auch im City-Bad stehen Renovierungen an: Unter anderem werden der Schwallwasserbehälter und Teile der Elektrotechnik erneuert. Für die Freibäder ist geplant, neue Spielplatzgeräte anzuschaffen.
Im Hallenbad Köpfel wird die Sauna ab 2022 schrittweise attraktiver gemacht. Zunächst soll ein Ruheraum im Außenbereich neugestaltet, außerdem der Innenbereich mit Erlebnisduschen und einem neuen Lichtkonzept ausgestattet werden. Perspektivisch wird ein Dampfbad hinzukommen, außerdem ist als weitere Option eine zusätzliche Außensauna in Prüfung.
Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 steht außerdem die Teilnahme des City-Bads sowie des Hasenleiser-Bads an dem Projekt Nachhaltiges Wirtschaften an.