Stadtwerke Heidelberg Energie
Gemeinsam geht Elektroladen einfach.
Stadtwerke Heidelberg
Energie
Die Stadtwerke Heidelberg Energie sind zuständig für die Beschaffung von Energie und die Lieferung von Strom, Erdgas und Fernwärme. Ihren Kunden bieten sie Energiedienstleistungen an, und durch ihre Services rund um das Ökostrom-Produkt heidelberg KLIMA auch zahlreiche Möglichkeiten für den sparsamen Einsatz von Energie. Mit dem Kundenzentrum und dem ENERGIEladen sind sie erster Ansprechpartner für die Energiekunden. Die Gesellschaft ist außerdem für energiewirtschaftliche Grundsatzfragen zuständig. Ende 2021 zählte sie 96 Beschäftigte.
Unser Umfeld
Energieverbrauch und bundesdeutscher Erzeugungsmix
Nach Ende des Lockdowns im Frühjahr 2021 hat sich die Wirtschaft teilweise wieder erholt. Zudem war die Witterung kühler. Damit stieg der Primärenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr wieder um 2,6 Prozent an, lag aber immer noch unter dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Der Stromverbrauch unterschritt denjenigen des Jahres 2019 nur noch leicht. Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch sank gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 42,3 Prozent, da einerseits der Stromverbrauch wieder angestiegen war und gleichzeitig weniger Starkwindphasen auftraten. Dafür erhöhte sich der Anteil an Erdgas und Kohle wieder. Nicht zuletzt die kühleren Temperaturen ließen den Heizbedarf und damit den Gasverbrauch wachsen.
Preisanstieg auf den Energiemärkten
Das Jahr 2021 war durch stark steigende Energiepreise geprägt. Der Großhandelspreis für Erdgas erhöhte sich innerhalb weniger Monate auf ein Rekordniveau. Die globale Konjunktur zog nach dem Corona-Tief wieder an. Vor allem im asiatischen Raum erhöhte sich damit der Bedarf an Energie. Gleichzeitig waren die Exportmengen insbesondere aus Russland gedrosselt und die Gasspeicher in den Verbraucherländern aufgrund kälterer Monate zum Ende des Winters geringer gefüllt als sonst. Durch die steigenden Preise wurden sie auch nicht, wie sonst im Sommer, wieder frühzeitig gefüllt. Der starke Kostenanstieg auf den Beschaffungsmärkten wirkte sich auf die Gaspreise für die Endkunden aus.
Mit dem Anstieg der Großhandelspreise für Gas erhöhten sich auch die Preise auf dem Strommarkt. Bei Strom waren die Folgen für den Endkundenpreis zwar nicht ganz so stark wie beim Gas, weil ein höherer Anteil durch Steuern und Abgaben bestimmt wird, aber auch hier nahmen die Kosten für die Endkunden deutlich zu.
Als Folge der Preisanstiege haben einige Billiganbieter ihre Lieferverträge gekündigt und die Versorgung eingestellt. Aufgefangen wurden die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Grundversorger: Das sind die Lieferanten mit dem höchsten Kundenanteil im jeweiligen Versorgungsgebiet.
CO₂-Handel
Als Anreiz für Investitionen in klimaschonende Techniken wird seit Beginn des Jahres 2021 in Deutschland ein Preis für die CO₂-Emissionen auf Heiz- und Kraftstoffe erhoben. Grundlage ist das Gesetz über einen nationalen Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen – Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG). Bis 2026 ist die jährliche Erhöhung der CO₂-Preise festgelegt. Ab dann werden die Zertifikate versteigert und der Preis bildet sich frei am Markt.
Der Europäische Emissionshandel (EU-ETS), eingeführt in 2005, erhebt zudem europaweit einen Preis auf die Treibhausgas-Emissionen von Kraftwerken, Industrieanlagen und des Luftverkehrs. Der Mehreinsatz von Kohlekraftwerken im Jahr 2021 erhöhte die Nachfrage an CO₂-Zertifikaten, wodurch auch der CO₂-Preis im europäischen Emissionshandel anstieg – auf einen Rekordpreis von 89 Euro je Tonne CO₂.
Hohe Bedeutung von Klimaschutz in der Bevölkerung
Laut dem Jahresbericht 2021 von Agora Energiewende wurde in einer Umfrage als eines der wichtigsten Probleme in Deutschland noch zu Jahresbeginn die Corona-Pandemie angesehen. Damit hatte sie den Klimaschutz von Platz eins verdrängt. Während des Bundestagswahlkampfs wurde der Klimaschutz jedoch wieder zum dominierenden Thema – bis dieser mit der vierten Welle erneut von Corona abgelöst wurde.
Höhere Klimaschutzziele aufgrund des Klimaschutz-Urteils des Bundesverfassungsgerichts
Ende April 2021 verpflichtete das Bundesverfassungsgericht den deutschen Staat zum Klimaschutz – zur Sicherung der Freiheit künftiger Generationen. Die Bundesregierung hob das Klimaziel daraufhin an: Statt um 55 Prozent sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 nun um 65 Prozent gegenüber 1990 gesenkt werden, und das Ziel der Klimaneutralität wurde um fünf Jahre auf 2045 vorverlegt. Der Koalitionsvertrag der neuen Bunderegierung geht sogar noch weiter: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Strombedarfs erneuerbar und 50 Prozent der Wärme klimaneutral gedeckt werden. Auch auf EU-Ebene wurden die Ziele höher gesteckt als zuvor: Die Treibhausgasemissionen sind bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken, und bis 2050 soll die EU klimaneutral sein.
Bundesweites Ziel: Klimaneutralität bis 2045
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Im Jahr 2021 wurde die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) eingeführt, um Förderungen zum Klimaschutz zu vereinfachen und die Programme des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) besser miteinander zu verknüpfen. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude beinhaltet Zuschüsse für Maßnahmen bei Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden sowie Einzelmaßnahmen. Es besteht weitgehender Konsens in der Energiepolitik, dass die Klimaschutz-Ziele im Gebäudesektor nur mit einer umfassenden Förderung zu erreichen sind.
Am 24. Januar 2022 teilte das neue Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit, dass die Bearbeitung von Förderanträgen nach der Bundesförderung effizienter Gebäude (BEG) durch die KfW sofort gestoppt werde. Hintergrund war das Bestreben, die Fördermittel dort einzusetzen, wo sie den größtmöglichen Effekt für den Klimaschutz erreichen. Schon die alte Bundesregierung hatte ein Auslaufen angekündigt, da der bisher förderungswürdige EH 55-Standard bereits der gegenwärtige Baustandard sei. Mit dem Bearbeitungsstopp lief das Effizienzhaus (EH) 55-Neubauförderprogramm rund eine Woche früher aus. Anfang April 2022 kündigte der Wirtschaftsminister schließlich an, dass ein EH 40-Förderprogramm bei der KfW aufgesetzt werde.
Die neue Regierung plant, EH 55 auch als Mindeststandard für Neubauten im Gebäudeenergiegesetz festzuschreiben. Laut Koalitionsvertrag soll darüber hinaus ab 1. Januar 2025 EH 40 Neubaustandard werden. Zudem ist vorgesehen, ein ganzheitliches Neubau-Förderprogramm aufzusetzen, das die Treibhausgas-Emissionen pro Quadratmeter in den Blick nimmt. Auch die Förderung für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden wurde Anfang 2022 vorübergehend gestoppt.
Ab 1. Januar 2025 soll laut Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die Effzienzhaus-Stufe 40 (EH 40) Neubaustandard werden.


Ab 1. Januar 2025 soll laut Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die Effzienzhaus-Stufe 40 (EH 40) Neubaustandard werden.
30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz der Stadt Heidelberg
Ende 2019 hat der Heidelberger Gemeinderat mit dem 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz 30 prioritäre Maßnahmen definiert, um den Klimaschutz voranzubringen. Die Stadtwerke Heidelberg sind dabei ein zentraler Partner der Stadt: Viele der Maßnahmen sind auch Bestandteil unserer Energiekonzeption 2030.
Im November 2021 wurde dem Gemeinderat erneut ein Umsetzungsbericht durch die Verwaltung vorgelegt. Auch die Stadtwerke Heidelberg haben darin erläutert, wie weit ihre Maßnahmen vorangekommen sind. Alle unsere Vorhaben liegen gut im Plan, und es bestand weitgehender Konsens über den weiteren Weg.
Förderung der Elektromobilität
Bundesebene hatte der Regierungswechsel Änderungen zur Folge: Während die alte Bundesregierung Ende 2020 noch eine Verlängerung des Umweltbonus – ein Zuschuss beim Kauf von Elektroautos und von Fahrzeugen mit Plug-in-Hybridantrieb – bis Ende 2025 beschlossen hatte, befristete die neue Bundesregierung sie bis Ende 2022. Ab 2023 soll ein reformiertes Fördersystem gelten, das nur Elektrofahrzeuge mit nachweislich positivem Klimaschutzeffekt unterstützt. Definiert wird das über den elektrischen Fahranteil und die elektrische Mindestreichweite. Mit der neuen Befristung bis 2022 gilt auch weiterhin der erhöhte Satz der Innovationsprämie. Dafür hatte der Bund 2,1 Milliarden Euro eingeplant. Auf Landesebene gibt es zudem Förderprogramme für die Anschaffungen von Wallboxen und Elektroautos sowie für Lastenräder. Zusätzlich fördert die Stadt Heidelberg mit ihrem Programm umweltfreundlich mobil den Umstieg von Autos auf Pedelecs und Lastenräder sowie private Ladestationen und öffentliche Ladeinfrastrukturen mit erneuerbaren Energien.
Zu den Tagen der Energiewende im September 2021 konnten wir erstmals wieder Führungen im ENERGIEpark Pfaffengrund anbieten. Im Hintergrund: der Energie- und Zukunftsspeicher mit der entstehenden Krone.


Zu den Tagen der Energiewende im September 2021 konnten wir erstmals wieder Führungen im ENERGIEpark Pfaffengrund anbieten. Im Hintergrund: der Energie- und Zukunftsspeicher mit der entstehenden Krone.
Unsere Leistungen
Energiekonzeption 2030 – der Plan für die Energiewende vor Ort
Die Energiekonzeption 2030 ist unser Plan, um das Energiesystem klimagerecht umzubauen. Sie wurde 2011 erstmals veröffentlicht und wird unter der Leitung der Energiegesellschaft kontinuierlich weiterentwickelt. Mehr erneuerbare Energien, mehr Flexibilität im Energiesystem, Energieeffizienz und Energiesparen sind die Eckpfeiler des Konzepts.
Mehr erneuerbare Energien, mehr Flexibilität, Energieeffizienz und Energiesparen
Auf dem Weg zu weitestgehend grüner Wärme
Ein Schwerpunkt ist dabei die Weiterentwicklung der Fernwärme hin zur grünen Energie. Die Fernwärme bietet große Potenziale, um die Wärmewende im Gebäudebestand zu unterstützen: Unsere Investitionen zum Beispiel in den Klimaschutz erreichen mit einem Mal alle angeschlossenen Haushalte und sind somit besonders effizient.
In den letzten zehn Jahren konnten wir durch unser Holz-Heizkraftwerk, mehrere Biomethan-Blockheizkraftwerke und zuletzt durch einen größeren Anteil CO₂-freier Energien am Fernwärme-Bezug aus Mannheim den Anteil grüner Wärme auf 50 Prozent steigern.
Der Anteil erneuerbarer Energien beträgt dabei über 25 Prozent – zum Nutzen von neuen Kunden, die sich ans Fernwärmenetz anschließen lassen möchten: Bei der Umstellung auf Fernwärme erhalten sie damit 30 bis 40 Prozent der Hausanschluss-Kosten aus dem Bundesprogramm effiziente Gebäude erstattet. Die entstehenden iKWK-Anlagen werden den Anteil weiter erhöhen. Gleichzeitig stieg der Fernwärmeanteil, den die Stadtwerke Heidelberg selbst erzeugen, auf 32 Prozent.
Zudem wird die Fernwärme, die die Stadtwerke Heidelberg aus Mannheim beziehen, immer grüner. Mit seinem Mannheimer Modell möchte der Energieversorger MVV bis 2030 seine Fernwärme sogar klimapositiv gestalten.
Potenzialerhebung und Transformationsplan für noch mehr grüne Wärme
Viele weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Eigenerzeugung sind in Planung bzw. Umsetzung. Andere werden aktuell geprüft. Dazu zählen Projekte zur Einbindung einer Flusswärmepumpe am Neckar, die Nutzung von Wärme aus Abwasser sowie Planungen zur Nutzung von Biomasse, Solarthermie und Erdwärme. Denn ein Ziel im 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz der Stadt Heidelberg ist eine Potenzialerhebung, wie eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung in Heidelberg aus Kostensicht am effizientesten erreicht werden kann. Eine erste Analyse der Potenziale haben die Stadtwerke Heidelberg Energie als Sachstandszwischenbericht zur Grünen Fernwärmeversorgung in Heidelberg am 12. Oktober 2021 vorgelegt. Auf dieser Basis hat das Umweltamt der Stadt Heidelberg nach einem Beschluss des Haupt- und Finanzausschusses im Februar 2022 einen Auftrag für eine sogenannte Kommunale Wärmeplanung vergeben. Laut baden-württembergischem Klimaschutzgesetz sollen Kommunen darin Maßnahmen festlegen, um die Wärmenetze bis zum Jahr 2040 – mit klaren Zwischenschritten bis 2030 – klimaneutral zu gestalten.
Darauf aufbauend wird in einem dritten Schritt ein Transformationsplan nach der Förderrichtlinie Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) erarbeitet werden. Gefördert wird die Erstellung von Transformationsplänen zur Dekarbonisierung bestehender Netze bis 2045. Außerdem werden Mittel für Machbarkeitsstudien bereitgestellt, um neue Wärmenetze mit einem Anteil erneuerbarer und klimaneutraler Wärme von mindestens 75 Prozent aufzubauen. Um die Förderung zu erhalten, gelten umfangreiche Mindestanforderungen, wie eine beschränkte Nutzung von Biomasse sowie potenzielle Entwicklungspfade der zu fördernden Wärmenetze.
Fördermittel für den Umbau der Wärmenetze angestrebt
Gekrönter Energie- und Zukunftsspeicher
Im Jahr 2021 hat der Bau des Energie- und Zukunftsspeichers im ENERGIEpark Pfaffengrund auch nach außen sichtbar wieder Fahrt aufgenommen.
Der Energie- und Zukunftsspeicher
Die Anlage speichert Fernwärmewasser und puffert damit Nachfragespitzen ab. Zudem kann Strom, der an sonnigen oder windreichen Tagen erzeugt wird, durch Power-to-Heat-Anlagen in Wärme umgewandelt und als heißes Wasser gespeichert werden.
Das 55 Meter hohe Gebäude erhält eine spannende Architektur und eine bewegliche Gebäudehülle: ein Netz, gespannt über einer helixförmigen Treppe, bestehend aus vielen kleinen Plättchen. Auf dem Dach des Speichers ist eine öffentlich zugängliche Dachterrasse mit einer Gastronomie geplant. Eingebettet wird der Speicher in einen Energie- und Bewegungspark – eine gemeinsame Planung mit dem Nachbarn adViva. Mit diesem Konzept wurde der Energie- und Zukunftsspeicher als Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg ausgezeichnet.
In den ersten Monaten des Jahres hatten Engpässe auf dem Markt für Baumaterialien zu Verzögerungen geführt. Im August 2021 konnte jedoch der Aufbau der attraktiven Dachkrone auf dem Speicher starten: Nach und nach wurden 16 Stahlstützen mit einer Länge von elf bis 15 Metern angebracht. Die größte davon wiegt vier Tonnen. Im Dezember 2021 waren schließlich alle Stützen montiert, so dass an ihrem oberen Ende ein Kronenring befestigt werden konnte. Daran wird das Seilnetz eingehängt, das dem Speicher sein besonderes Äußeres geben wird. Im Frühjahr 2022 entstand außerdem das Stahlgerüst, auf dem später das Dach-Restaurant stehen soll. Parallel wurden die Aufzugsschächte gebaut. Künftige Gäste können somit über die Helix-Treppe oder per Aufzug auf das Dach gelangen.
Vertrag mit dem künftigen Gastronom für das Restaurant Blu auf dem Speicherdach unterzeichnet
Alles in allem wird der funktionelle Gebäudeteil des Energie- und Zukunftsspeichers damit ein Gewicht von 360 Tonnen tragen: Krone und Stahlgerüst für das Restaurant wiegen 260 Tonnen, mit dem Stahlbau der Helix-Treppe kommen weitere 100 Tonnen hinzu.
Ende 2021 konnte noch ein weiterer Meilenstein in Sachen Energie- und Zukunftsspeicher erreicht werden: Wir haben einen Gastronomen gefunden und den Vertrag mit Eckpunkten zum gastronomischen Konzept mit ihm unterzeichnet. Entschieden haben wir uns für das Catering-Unternehmen GVO Food GmbH in Heidelberg. Sein vielseitiges Konzept wird ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und ist für den Alltag ebenso gedacht wie für besondere Gelegenheiten. Auch der Name für die Gastronomie auf dem blauen Speicher steht nun fest: Blu soll der neue Treffpunkt auf der Dachterasse heißen.

Bei der Montage des Stahlbaus für das Restaurant auf dem Dach des Energie- und Zukunftsspeichers.

Bei der Montage des Stahlbaus für das Restaurant auf dem Dach des Energie- und Zukunftsspeichers.
Regionale Solarpotenziale ausschöpfen
Auch beim Strom bauen wir den Anteil erneuerbarer Energien kontinuierlich aus: So entwickeln wir unser Solarportfolio weiter und sind ein zentraler Partner der Stadt Heidelberg, wenn es darum geht, die anspruchsvollen Solarenergie-Ziele aus dem 30-Punkte-Aktionsplan für Klimaschutz zu erreichen. Bis 2025 soll die Solarleistung in der Stadt gegenüber dem Stand von Ende 2019 um 25 auf insgesamt 43 Megawatt erhöht werden. Zum Startzeitpunkt wurden die Zubaupotenziale in Heidelberg auf zehn Megawatt geschätzt. Wegen begrenzter Freiflächen sollen diese Anlagen vorwiegend auf Dächern entstehen.
Die Stadtwerke Heidelberg haben sich zum Ziel gesetzt, zwischen Anfang 2020 und Ende 2025 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt auf Gebäuden der Stadt oder der Wohnbaugesellschaft GGH zu errichten. Einige Großanlagen haben wir schon 2020 realisiert. Im Jahr 2021 kamen 15 weitere Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 0,8 Megawatt hinzu.
Stadtwerke-Kooperation für überregionale Wind- und Solarenergie
Um das Solarziel der Stadt trotz begrenzter Flächen vor Ort zu erreichen, haben sich die Stadtwerke Heidelberg Energie im Jahr 2020 für ein ergänzendes bundesweites Engagement entschieden. Denn ähnlich wie im Nahrungsmittelsektor gilt für die Versorgung mit Energie: Die Stadt braucht das Land. Zusammen mit anderen Stadtwerken beteiligen wir uns daher an der neuen Projektentwicklungsgesellschaft Trianel Wind und Solar. Mit einem Anteil von sieben Prozent sind wir einer der fünf größten Investoren in der neuen Gesellschaft. Ziel der Stadtwerke-Kooperation ist es, bis 2030 rund 350 Megawatt regenerative Erzeugungskapazitäten bundesweit aufzubauen. Dazu werden die Partner rund 500 Millionen Euro investieren.
Im November 2021 haben sich die beteiligten Stadtwerke und die Trianel zu einer Gesellschafterversammlung in Heidelberg getroffen und über erste
gemeinsame Projekte diskutiert. Basis war ein zwischenzeitlich erarbeitetes breites Entwicklungsportfolio. Zudem konnten Vereinbarungen zum Aufbau der ersten 60 Megawatt Windenergie mit einem Projektierer getroffen werden. Das bisherige Portfolio wird in den kommenden Jahren zu reifen Projekten weiterentwickelt.
Trianel Wind und Solar: Vereinbarungen für die ersten 60 Megawatt Windenergie
Über die Kooperation werden wir bis 2024 Sonnen- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 14 Megawatt umsetzen: Umgerechnet können damit weitere 13.000 Haushalte, also jeder sechste Haushalt in Heidelberg, mit grünem Strom versorgt werden. Zugleich spart Heidelberg weitere 15.300 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr bis 2024 ein. Bis 2030 ist über die neue Gesellschaft sogar ein Wind- und Sonnenenergie-Ausbau für Heidelberg von rund 24 Megawatt geplant. Das entspricht einer jährlichen Senkung des CO₂-Ausstoßes um 33.000 Tonnen. Die Kooperation erreicht damit eine noch höhere Klimaschutzwirkung als das Holz-Heizkraftwerk im Pfaffengrund, eine der bisher größten Investitionsmaßnahmen für die Energiewende in Heidelberg.

Im Jahr 2021 haben wir zahlreiche weitere Ladesäulen in Heidelberg und der Region installiert – so wie hier in Nussloch.

Im Jahr 2021 haben wir zahlreiche weitere Ladesäulen in Heidelberg und der Region installiert – so wie hier in Nussloch.
Produkte und Services für den Klimaschutz
Für klimabewusste Kunden bieten wir zwei hochwertige Ökostrom-Produkte mit anspruchsvollen Labeln an: heidelberg KLIMA mit dem ok-Power-Label sowie den Ökostrom-Klassiker heidelberg GREEN mit dem Grüner-Strom-Label. Wer sich für die Produkte entscheidet, trägt dazu bei, dass sich der Ökostrom-Anteil am Strommix des Unternehmens weiter erhöht. Zudem fördern beide Produkte Initiativen für mehr Klimaschutz. heidelberg GREEN-Kunden sorgen dafür, dass noch mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen entstehen: Alle 15 neuen PV-Anlagen der Stadtwerke Heidelberg aus dem Jahr 2021 wurden mit heidelberg GREEN-Mitteln unterstützt.
Seit einigen Jahren steigt die Anzahl der Ökostrom-Kunden kontinuierlich. Ende 2021 waren es über 17.000 (Vorjahr: 15.800).
Unseren heidelberg KLIMA-Kunden bieten wir zudem Services zum Energiesparen an. Dazu zählen der Heizungspumpentausch sowie kostenfreie Energiespar-Beratungen. Aufgrund der gestiegenen Marktpreise bei Gas und Strom haben wir verstärkt auf diese Angebote hingewiesen und zudem Tipps zum Energiesparen gegeben.
Elektromobilität als Beitrag zur Verkehrswende
Elektromobilität ist ein Schlüssel für die Energiewende im Verkehr. Denn auch in Zukunft werden wir kaum ohne motorisierte Verkehrsmittel auskommen. Soll auch der Verkehr bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden, brauchen wir alternative Antriebstechniken, die auf erneuerbare Energien setzen, und eine ausreichende Ladeinfrastruktur in den Städten und Gemeinden. Ende 2021 wurden bei der Bundesnetzagentur erstmals über 50.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte gemeldet. Mehr als jeder fünfte Neuwagen wird inzwischen elektrisch angetrieben.
Die Stadtwerke Heidelberg haben sich in Abstimmung mit der Stadt Heidelberg daher als erstes Etappenziel gesetzt, für die Verfügbarkeit von 150 Ladepunkten in Heidelberg zu sorgen. Dafür konnten verschiedene Fördermittel gewonnen werden. Leider gestaltete es sich langwieriger als ursprünglich gedacht, das Einverständnis der Grundstückseigentümer für Standorte im halböffentlichen Raum zu erhalten. Das Ziel konnte jedoch im Jahr 2021 erreicht und sogar überschritten werden. Ende des Jahres gab es 167 Ladepunkte in Heidelberg, davon 117 (Vorjahr: 61) an 43 (Vorjahr: 23) Standorten der Stadtwerke Heidelberg. Schon zwei Monate später, im Februar 2022, kamen weitere 20 Ladepunkte von uns hinzu.
Der Zubau hat damit deutlich an Fahrt aufgenommen. Ein bundesweiter Vergleich zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind: Ende 2021 teilten sich in Heidelberg 9,6 E-Mobile einen Ladepunkt. Damit lag Heidelberg auf Platz 24 von 400 erfassten Städten und Gemeinden im Ladenetz-Ranking Deutschland des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) und unter den besten sechs Prozent bundesweit. Laut VDA wird ein Verhältnis von zehn E-Autos pro Ladepunkt im Bestand als ausreichend angesehen. Dennoch bauen wir unsere Ladeinfrastruktur weiter aus, da die Anzahl neu zugelassener Elektromobile weiter steigen wird.
Erstes Etappenziel »150 Ladepunkte in Heidelberg« überschritten
Standorte im öffentlichen Raum suchen wir gemeinsam mit der Stadt Heidelberg. Da solche Plätze in der Stadt aber begrenzt sind, nutzen wir verstärkt Flächen von Dritten, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Gut geeignet sind Parkhäuser sowie Parkplätze von Supermärkten oder von Wohnbauunternehmen. Dazu kooperieren wir mit zahlreichen Partnern: zum Beispiel mit der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz Heidelberg (GGH) und der ABB-Niederlassung in Heidelberg-Pfaffengrund.
Außerdem arbeiten wir mit MVV Energie aus Mannheim und den Technischen Werken Ludwigshafen (TWL) im Ladenetzwerk TENK zusammen. Beim Start der Initiative im Herbst 2020 haben die Partner zusammen rund 180 Ladepunkte in der Region zur Verfügung gestellt. Bis Ende 2021 waren weitere 100 hinzugekommen, und Ende Februar 2022 hatte sich die Anzahl auf über 300 Ladepunkte erhöht.
Damit Elektromobilität wirklich umweltfreundlich ist, braucht sie Ökostrom. Deshalb erhalten alle Nutzer von E-Mobilen an den Ladesäulen der Stadtwerke Heidelberg Ökostrom mit dem hochwertigen ok-Power-Label – unabhängig davon, bei wem sie Ladekunde sind.
Produkte und Services für Elektromobilität
Damit Nutzerinnen und Nutzer von E-Fahrzeugen möglichst komfortabel an öffentlichen oder halböffentlichen Stationen laden können, zeigt die App heidelberg EMOBIL, wo die nächste verfügbare Station ist. Über die App lassen sich Ladevorgänge auch komfortabel starten und bezahlen.
Für das Laden zuhause bieten wir Wallboxen für Einfamilienhäuser und private Garagen an. Für Gewerbekunden und Hausverwaltungen erstellt das E-Mobility-Team individuelle Angebote. Im Jahr 2021 konnten wir DEUTSCHE WOHNWERTE als Partner gewinnen, um Ladestationen in Wohnhäuser zu bringen: In der Bahnstadt planen sie ein gemischt genutztes Quartier aus elf Wohnhäusern mit 166 Eigentumswohnungen um einen gemeinsamen begrünten, autofreien Innenhof herum – die Elf Freunde. Alle 172 Tiefgaragen-Stellplätze können auf Wunsch der künftigen Besitzer mit Wallboxen der Stadtwerke Heidelberg ausgestattet werden.
Darüber hinaus stellen wir vielen Partnern aus öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen leihweise Pedelecs und Lastenräder zur Verfügung, um die Beschäftigten dort von der Zweirad-Elektromobilität zu überzeugen.
Kunden als Partner in der Energiewende
Immer mehr Kunden möchten nicht nur Energie beziehen, sondern auch Strom und Wärme effizient und klimaschonend selbst erzeugen. Diesen Prosumern, also Konsumenten und zugleich Produzenten, bieten wir passende Energieservices an: heidelberg ENERGIEDACH umfasst die Planung, den Bau und auf Wunsch auch die Wartung einer Solaranlage auf dem Dach der eigenen Immobilie. Bei heidelberg ENERGIEDACH premium wird zusätzlich ein Batteriespeicher integriert, der es ermöglicht, mehr Sonnenstrom vom eigenen Dach selbst zu nutzen. Mit dem Service-Paket heidelberg MIETERSTROM können auch Mieter Strom vom Dach des Hauses beziehen, in dem sie wohnen. Die Nachfrage nach Mieterstrommodellen hat im Jahr 2021 deutlich angezogen.
Das Geschäftsfeld Wärme-Services stellt Lösungen für eine dezentrale Wärmeversorgung zur Verfügung: Mit heidelberg ERDGAS WÄRMESERVICE errichten und betreiben wir Heizzentralen, kombinierbar mit Solaranlagen, für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Eine weitere nachhaltige Wärmelösung, mit der die Klimaschutzvorgaben bei Neubau und umfassender Sanierung erfüllt werden können, bieten wir mit dem heidelberg WÄRMEPUMPEN-SERVICE an.
So wird die geplante Kälteanlage in Heidelberg-Bahnstadt, Einsteinstraße, beim Europaplatz aussehen – unser erstes Gebäude mit einer umlaufenden Photovoltaik-Fassade


So wird die geplante Kälteanlage in Heidelberg-Bahnstadt, Einsteinstraße, beim Europaplatz aussehen – unser erstes Gebäude mit einer umlaufenden Photovoltaik-Fassade
Hocheffizient und nachhaltig Kälte erzeugen
Der Energieverbrauch für Klimatisierung und Kühlung steigt stetig. Viele Laborflächen sowie Räume für IT-Infrastrukturen benötigen ganzjährig mindestens eine Grundlastkühlung, und auch in Büro- und Geschäftsräumen nimmt der Kühlungsbedarf aufgrund zunehmend hoher Temperaturen im Sommer zu. Daher bietet die Energiegesellschaft den heidelberg KÄLTESERVICE auf Basis hocheffizienter Techniken an.
Als eine erste Anlage ging 2019 eine mobile Version im Heidelberg Innovation Park in Betrieb. Seither versorgt sie das Business Development Center Heidelberg (BDC HD), die erste Ausbaustufe eines Rechenzentrums sowie weitere Baufelder des entstehenden neuen Gewerbegebiets mit Kälte. Im Jahr 2021 liefen die Arbeiten am Technikturm des hip-Parkhauses weiter. Dort entsteht neben einem Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 1,2 Megawatt auch eine stationäre Kältezentrale mit einer Leistung von 6,6 Megawatt. Im Endausbau wird die Leistung des Blockheizkraftwerks bei 2,0 Megawatt liegen, die Kälteleistung bei 9,5 Megawatt. Damit können wir am Standort Wärme produzieren und sie mit einer Absorptionsanlage in Kälte umwandeln. Ergänzend entstehen im Technikturm zwei große unterirdische Kältespeicher mit einer Kapazität von 500 Kubikmetern sowie eine gut 500 Kilowatt starke Photovoltaikanlage. Die Kältezentrale wird das neu erschlossene Gebiet großflächig mit Kälte versorgen.

Spatenstich für die Kälteanlage beim Europaplatz am 10. September 2021.
V.l.: Georg Stier, Peter Erb und Michael Teigeler, alle Stadtwerke Heidelberg Energie, Carsten Hindenburg, Hindenburg Consulting,
Eugen Neifert, Stadtwerke Heidelberg Energie, und Dirk Weber, Weber Energie Service.

Spatenstich für die Kälteanlage beim Europaplatz am 10. September 2021.
V.l.: Georg Stier, Peter Erb und Michael Teigeler, alle Stadtwerke Heidelberg Energie, Carsten Hindenburg, Hindenburg Consulting,
Eugen Neifert, Stadtwerke Heidelberg Energie, und Dirk Weber, Weber Energie Service.
Am 10. September 2021 fand zudem der Spatenstich für die klimaschonende Kältezentrale in der Einsteinstraße nahe des Europaplatzes in Heidelberg-Bahnstadt statt. Zentraler Bestandteile sind höchsteffiziente Kältemaschinen mit einer Leistung von neun Megawatt im Endausbau. Die Kältezentrale wird in modular erweiterbarer Containerbauweise errichtet und berücksichtigt umfassende Umweltkriterien: Die eingesetzten Kompressionskälteanlagen und Trafos sind ölfrei, die Anlagen selbst zeichnen sich durch eine besonders hohe Effizienz aus. Das Kältemittel hat einen niedrigen GWP-Wert (global warming potential) bei gleichzeitig gutem Verhalten im Brandfall. Durch Hybrid-Rückkühler erfolgt auch die Rückkühlung hocheffizient. Ergänzend umhüllt eine PV-Anlage die Container und erzeugt nicht nur Strom aus der Sonne, sondern stellt auch Licht-, Schlag- und Regenschutz sicher. Die Kältezentrale wird die Gebäude in der näheren Umgebung des Europaplatzes ganzjährig mit Kälte versorgen. Dazu zählen das neue Kongresszentrum, Büros, das neue Hotel am Hauptbahnhof sowie Laborgebäude. Die von den Stadtwerken Heidelberg geplante und errichtete Kältezentrale soll 2022 in Betrieb gehen.
Im Juli 2021 ging bereits eine weitere Kältezentrale mit einer Leistung von einem Megawatt in unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnstadt an der Eppelheimer Straße in Betrieb.
Zum 5. Mal in Folge: Gewinner beim Energiewende Award
Im Sommer 2021 wurden wir zum fünften Mal hintereinander beim Energiewende Award ausgezeichnet – als bisher einziges Unternehmen. Seit fünf Jahren vergleicht das unabhängige Markt- und Wirtschaftsforschungsinstitut EuPD Research 1.800 Energieversorger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Erhebung erfolgt anhand eines anonymen Mystery-Shopping-Verfahrens aus der Perspektive von Mietern und Eigentümern sowie Unternehmen und Privatpersonen. Der Fokus liegt dabei auf dem angebotenen Portfolio an Produkten, Dienstleistungen und Informationen rund um die Energiewende.
Im Jahr 2021 wurden die Stadtwerke Heidelberg Energie als bestes Unternehmen in der Kategorie Strom prämiert. Pluspunkte brachten uns unter anderem unsere Photovoltaik-Services ein, wie heidelberg ENERGIEDACH oder heidelberg MIETERSTROM, die Energiesparberatung heidelberg ENERGIESPARCHECK sowie unsere verschiedenen E-Mobility-Angebote. Auch die hochwertigen zertifizierten Ökostrom-Produkte inklusive Bonus beim Energiesparen und die Förderung von Klimaschutzprojekten vor Ort in Kooperation mit Umweltverbänden wurden positiv verbucht.

Entwicklung der Preise
Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind in den letzten Monaten des Jahres 2021 exponentiell gestiegen. Die Stadtwerke Heidelberg konnten diese Entwicklung jedoch durch eine langfristig angelegte Beschaffung für ihre Kunden abfedern. Das Ergebnis: Die Strompreise in der Grundversorgung wurden zum 1. Januar 2022 nur leicht angepasst und erhöhten sich für einen Durchschnittshaushalt um 2,9 Prozent. Bei Gas lag der Anstieg bei rund 28 Prozent. Beide Erhöhungen blieben aber deutlich unterhalb derjenigen bei den Großhandelspreisen.
Die Veränderungen an den Energiemärkten führten dazu, dass einige Energieversorger ihren Kundinnen und Kunden die Lieferverträge kündigten. Die Stadtwerke Heidelberg haben zahlreiche Strom- und Gaskunden dieser Anbieter aufgefangen. Den zusätzlich benötigten Energiebedarf konnten wir ebenfalls aufgrund unserer vorausschauenden Beschaffungsstrategie abdecken. Damit waren wir auch in der Lage, Bestands- und Neukunden in der Grundversorgung gleich zu behandeln – anders als andere Grundversorger, die für Neukunden zusätzliche Energie zu den hohen Preisen zum Jahresende beschaffen mussten.
Im Laufe des Jahres 2021 nahm der Bau des Energie- und Zukunftsspeichers auch nach außen sichtbar wieder deutlich an Fahrt auf. Zu Beginn des Jahres hatten Lieferengpässe zu Verzögerungen geführt.


Im Laufe des Jahres 2021 nahm der Bau des Energie- und Zukunftsspeichers auch nach außen sichtbar wieder deutlich an Fahrt auf. Zu Beginn des Jahres hatten Lieferengpässe zu Verzögerungen geführt.
STROM-ABSATZ ohne Stromhandel (in Mio. kWh) |
2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Privat- und Geschäftskunden | 212,1 | 204,7 | 206,2 |
Großkunden | 1.099,7 | 858,6 | 726,5 |
Nachtstromspeicherheizungen | 5,3 | 3,9 | 5,2 |
Verbundene Unternehmen | 47,2 | 39,7 | 34,5 |
Summe | 1.364,3 | 1.107,0 | 972,3 |
UMSATZ (Tsd. €)¹ | |||
---|---|---|---|
Strom | 243.559 | 197.398 | 163.222 |
1 | Inklusive Umsätze aus Portfolio-Bewirtschaftung
GAS-ABSATZ nach Kundengruppen (in Mio. kWh) |
2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Privat- und Geschäftskunden | 559,5 | 525,1 | 565,5 |
Großkunden | 84,0 | 80,6 | 63,5 |
Weiterverteiler | 34,7 | 30,1 | 36,7 |
Verbundene Unternehmen | 119,5 | 126,1 | 129,8 |
Summe | 797,7 | 761,9 | 795,5 |
UMSATZ (Tsd. €) | |||
---|---|---|---|
Gas | 43.417 | 41.386 | 42.173 |
FERNWÄRME-ABSATZ nach Kundengruppen (in Mio. kWh) |
2021 | 2020 | 2019 |
---|---|---|---|
Tarifkunden | 378,2 | 318,5 | 321,7 |
Großkunden | 145,7 | 131,4 | 144,1 |
Verbundene Unternehmen | 30,3 | 24,5 | 28,7 |
Summe | 554,2 | 474,4 | 499,5 |
UMSATZ (Tsd. €) | |||
---|---|---|---|
Fernwärme | 48.095 | 42.806 | 42.717 |
Tipps zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern
Seit Anstieg der Endkundenpreise hat die Anzahl unseriöser, betrügerischer Anrufe und Haustürbesuche bei Verbraucherinnen und Verbrauchern zugenommen. Hinzu
kommt eine neue Dimension: Im Bereich der Phishing-Mails rücken vermehrt kleinere und mittlere Energieversorger in den Fokus von Cyberkriminellen. Endkunden werden mit E-Mails angeschrieben, die scheinbar von ihrem Energieversoger stammen, aber darauf abzielen, dass die Nutzer Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten preisgeben.
Diese Themen haben wir seither verstärkt im Fokus und haben unsere Kundinnen und Kunden via Homepage, soziale Medien und Presse mit Tipps und Informationen zum Schutz vor Betrügern versorgt. Zudem fordern wir Kunden auf, verdächtige Aktivitäten bei uns zu melden, damit wir aktiv gegen unseriöse Geschäftsgebaren oder betrügerische Handlungen vorgehen können.
Ergebnisse
Strom: Absatz und Umsatz
Im Jahr 2021 ist die Absatzmenge beim Strom ohne Stromhandel um rund 23,2 Prozent gestiegen und lag bei 1.364,3 (Vorjahr: 1.107,0) Millionen Kilowattstunden. Die Veränderung ist insbesondere auf Zugewinne im Großkunden-Segment zurückzuführen. Die Umsatzerlöse (inklusive Stromhandel) stiegen ebenfalls.
Wärme: Absatz und Umsatz
In der Sparte Gas ist der Absatz mit 797,7 (Vorjahr: 761,9) Millionen Kilowattstunden wieder auf das Niveau des Jahres 2019 gestiegen. Damit stiegen auch die Umsatzerlöse. Der Grund waren die kälteren Temperaturen gegenüber dem Vorjahr.
In der Sparte Fernwärme hat sich der Absatz auf 554,2 (Vorjahr: 474,4) Millionen Kilowattstunden erhöht. Die Steigerung ist ebenfalls durch das kühlere Wetter, aber auch durch den Ausbau der Fernwärme bedingt. Der höhere Absatz wirkte sich positiv auf den Umsatz aus.
Ausblick
Die Stadtwerke Heidelberg Energie möchten ein führender Anbieter von innovativen und nachhaltigen Produkten bleiben und ihre Marktposition durch attraktive Angebote und faire Preise weiterhin sichern. Auf der Agenda der nächsten Jahre stehen die Entwicklung von Produkten für den wettbewerblichen Messstellenbetrieb, für das Submetering sowie die Elektromobilität, außerdem von Prosumer-Lösungen sowie Kälte- und Wärmeservices.
Ein weiteres großes Projekt wird die Entwicklung von Angeboten und Services rund um das wechselwarme Netz sein – ein Versorgungskonzept, bei dem Wärme und Kühlung miteinander kombiniert werden: An unserem Standort in Heidelberg-Bergheim wird dazu ein Showroom aufgebaut, in dem die Netz- und Haustechniken für das wechselwarme Netz erstmals aufgebaut werden, um sie interessierten Partnern vorstellen zu können. Aus diesen Erfahrungen werden sich Techniken für den geplanten ersten Rollout im Patrick-Henry-Village ableiten lassen.
In den kommenden Jahren wird zudem die Weiterentwicklung der Energiekonzeption 2030 wichtiger denn je sein. Die Stadtwerke Heidelberg werden die Stadt Heidelberg weiter unterstützen, die Ziele des 30-Punkte-Aktionsplans für Klimaschutz zu erreichen. In diesem Rahmen werden die Stadtwerke Heidelberg Energie auch die rechtlich vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung, die von der Stadt Heidelberg beauftragt wurde, unterstützen. Der Transformationsplan berücksichtigt zahlreiche Techniken zur Wärmeerzeugung, wie geothermische Anlagen, Großwärmepumpen für die Nutzung von Boden-, Luft- und Flusswärme, Anlagen zur Nutzung von Abwasser und Umgebungswärme sowie Abwärme aus industriellen Quellen und Gebäuden. Die Maßnahmen erhalten aufgrund der global veränderten Energiemärkte und aufgrund des Ukraine-Krieges seit dem 24. Februar 2022 eine erhöhte Dringlichkeit.
Bei der Weiterentwicklung der Energiekonzeption 2030 setzen wir wie bisher auf Kooperationen und begleitende Dialoge. Energien bündeln – das bleibt auch weiterhin unser Prinzip zur Gestaltung der Energiewende.