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Jetzt die Weichen für künftige Generationen stellen

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Aufsichtsratsvorsitzender

Prof. Dr. Eckart Würzner

Oberbürgermeister von Heidelberg und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heidelberg

Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg

Prof. Dr. Rudolf Irmscher

Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg

Im Interview: Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Prof. Dr. Würzner und Geschäftsführer Prof. Dr. Rudolf Irmscher

Wie wollen wir heizen? Diese Frage beschäftigte viele Menschen im Jahr 2023.
Wie können Sie diese Frage für Heidelberg beantworten?

Prof. Dr. Eckart Würzner
Die Antwort gibt unser kommunaler Wärmeplan, den wir gemeinsam mit den Stadtwerken Heidelberg erarbeitet und im November im Gemeinderat verabschiedet haben. Wir setzen darin stark auf grüne Fernwärme. Heute ist sie schon zu 50 Prozent klimaneutral, bis 2040 soll das Richtung 100 Prozent gehen. Außerdem wollen wir immer mehr Haushalte an die Fernwärme anschließen – bis zu 70 Prozent, vor allem in den ebenen Bereichen des Stadtgebietes. Für die übrigen Bereiche empfehlen wir Wärmepumpen.

Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Intern wollen wir eine weitestgehende Dekarbonisierung der Fernwärme sogar schon bis 2035 schaffen. Damit möglichst viele Menschen die Fernwärme nutzen können, ist es unser Ziel, den bisherigen jährlichen Netzzubau durchschnittlich zu verdreifachen.

Das klingt anspruchsvoll. Ist das auch realistisch?

Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Es gibt ein paar Voraussetzungen, die dafür erfüllt sein müssen, damit wir diese Ziele erreichen. Dazu zählt ganz vorne: genügend Personal – nicht nur bei uns, sondern auch bei den Baufirmen. Zudem ist die Finanzierung sicherzustellen. Daran arbeiten wir gemeinsam mit der Stadt Heidelberg.

Prof. Dr. Eckart Würzner
Die Stadtwerke sind in diesem Punkt schon gut unterwegs, sie sorgen für Fördermittel, und sie haben Anfang 2024 das Finanzprodukt heidelberg KLIMA-INVEST auf den Markt gebracht, über das sich Bürgerinnen und Bürger am Ausbau erneuerbarer Energien beteiligen können. So gewinnen die Stadtwerke Finanzmittel für weitere Erzeugungsanlagen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir die Finanzierung gemeinsam sicher stellen können.

Bleibt das Thema Personal: Was machen Sie als Stadtwerke Heidelberg, um diese Herausforderung zu lösen?

Prof. Dr. Rudolf Irmscher
Grundlegend ist eine gute Kultur des Miteinanders, damit man gerne zu uns kommt und bei uns bleibt. Dazu haben wir eine Vielzahl von Angeboten aufgebaut: von einem internen Coaching-Pool über verschiedene persönliche und digitale Austauschformate bis hin zu einer Kulturwerkstatt. Sehr erfolgreich ist außerdem unser F3-Programm: In diesem Zuge entwickeln wir junge Menschen, die schnell Verantwortung für Projekte übernehmen und nach Abschluss des Programms gut vernetzt sind. Übernehmen sie dann Fach- und Führungsaufgaben, profitieren sie – und unsere Stadtwerke – von ihrem übergreifenden Blick auf das Gesamtunternehmen.

Ein interessantes Konzept. Aber noch mal zurück zu den Bürgerinnen und Bürgern. Wo bekommen sie Unterstützung bei ihren Fragen rund um das Heizen?

Prof. Dr. Eckart Würzner
Das Thema ist tatsächlich komplex und erklärungsbedürftig. Wir können zum Glück in Heidelberg auf sehr guten, etablierten Strukturen aufbauen: Stadt, Stadtwerke Heidelberg und die regionale Klimaschutz- und Beratungsagentur KLiBA arbeiten eng zusammen, um die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen – über FAQ, Presse-Beiträge, Veranstaltungen und mehr. Hausbesitzende können sich vor allem an die Beraterinnen und Berater der KLiBA wenden. Wir lassen niemanden allein.

Danke für das Gespräch.